Aus und vorbei! Bezirksliga Ost ohne TSV St. Georgen/Gusen

Die Vögel zwitscherten es seit geraumer Zeit von den Dächern, seit Donnerstagabend ist es Gewissheit: Der TSV St. Georgen/Gusen zieht sich mit sofortiger Wirkung aus dem Kampfmannschaftbereich zurück. Somit wird die neue - bereits ausgeloste - Saison der Bezirksliga Ost vermutlich nur mit 13 Vereinen ausgetragen. "In der heutigen Zeit müssen Vereine auf viele Dinge achten, um die Regularien zu erfüllen. Wir haben gekämpft, sind aber an unsere Grenzen gestoßen. Wir haben massive Probleme mit der Stammspielerregelung und hätten viel Geld in die Hand nehmen müssen, um junge, talentierte Spieler zu verpflichten, wollten uns aber in kein finanzielles Abenteuer stürzen. Aus diesem Grund haben wir am Donnnerstag die Entscheidung getroffen, uns aus dem Kampfmannschaftsbereich zurückzuziehen und wollen in den kommenden Jahren den Nachwuchs auf Vordermann bringen", erklärt Sportchef Hans Joachim Riegler.

 

"Haben uns vom sportlichen Erfolg blenden lassen"

In der vergangenen Saison mussten die St. Georgener um den Klassenerhalt bis zur allerletzten Runde zittern, konnten den sportlichen Ligaverbleib aber sichern. In den vergangenen Wochen kämpfte der Verein um seine sportliche Zukunft, letztendlich war der Kampf aber vergeblich. "In den letzten Jahren ist der Nachwuchs vernachlässigt worden und haben uns vom sportlichen Erfolg - Aufstieg von der 2. Klasse in die Bezirksliga - blenden lassen", spricht der Sportchef davon, dass der Erfolg zum Teil erkauft wurde, in Form von Transfers von fremden Spielern. "Aufgrund der Probleme im Nachwuchs konnten wir die Stammspielerregelung nicht mehr erfüllen. Wir hatten zwei Möglichkeiten: Entweder wir ziehen das U16-Team in die Kampfmannschaft hoch und riskieren, die Schießbude der Bezirksliga zu sein. Oder wir nehmen Geld in die Hand und verpflichten junge Spieler mit entsprechender Qualität. Zum einen wollten wir den eigenen Kickern eine Horror-Saison in der Bezirksliga nicht antun, und zum anderen wollten wir kein finanzielles Risiko eingehen. Demzufolge haben wir den genannten Entschluss gefasst und diesen heute per Mail dem Verband mitgeteilt", so Riegler.

 

Teilnahme nur an den Nachwuchs-Bewerben des OÖFV

Hätte der TSV diese Entscheidung bereits vor der Gruppeneinteilung getroffen, wäre der Union Wolfern der Abstieg erspart geblieben. "Ich habe bereits mit den Verantwortlichen aus Wolfern gesprochen. Die Union sieht es genauso wie wir - die beiden Saisonen sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Zum einen wurde die vergangene Meisterschaft ordnungsgemäß abgeschlossen, und zum anderen ist die neue Saison der Bezirksliga Ost eingeteilt und ausgelost worden. Darum wird die Meisterschaft vermutlich nur mit 13 Vereinen ausgetragen", meint Hans Joachim Riegler. "Bis auf Weiteres ziehen wir uns aus dem Kampfmannschaftsbereich zurück und richten unseren Fokus ausschließlich auf den eigenen Nachwuchs. Aber es wird einige Zeit dauern, bis wir das Loch schließen bzw. die Probleme lösen können". In der kommenden Saison nimmt der TSV St. Georgen/Gusen nur an den Nachwuchs-Bewerben des OÖFV teil und stellt vier Mannschaften: U16, U13, U10 und U8.

Aufgrund des Rückzugs des TSV St. Georgen sind sämtliche Spieler frei, viele Kicker haben bereits einen neuen Verein gefunden.

Fixe Abgänge:
Anes Sabic (Union Perg)
Miralem Residovic (ASK St. Valentin)
Martin Wegmaier (Gallneukirchen)
Philipp Eder (Gallneukirchen)
Daniel Gruber (Schwertberg)
Anselme Siantu (Traun)
Patrick Miesenböck (Pucking)
Oguz Tarakci (Pucking)
Harald Angermayer (Mauthausen)
Philipp Farthofer (Mauthausen)
Martin Tischberger (Luftenberg)
Florian Niedermayr (Ebelsberg)
Amadeo Zela (Waidhofen/Ybbs)

Transferliste

 

Günter Schlenkrich

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