SK Amateure Steyr: "Die Annullierung war die einzig mögliche Entscheidung"

Nach der Rückkehr in die Bezirksliga Ost tat sich der SK Amateure Steyr im Herbst schwer, beendete die Hinrunde am elften Platz und überwinterte nur zwei Punkte über dem "Strich". Die Steyrer waren bemüht, den Abstiegskampf zu meistern, zudem war beim Traditionsverein die Vorfreude auf die Feierleichkeiten zum 100-jährigen Bestandjubiläum groß. Den Klassenerhalt schaffte der SK durch den Abbruch der Saison kampflos, aufgrund der Corona-Krise musste die Jubiläumsfeier jedoch von Juli auf November verschoben werden. Sportchef Christian Theiss nahm sich für Ligaportal Zeit für ein Interview und beantwortete aktuell interessante Fragen.

 

Herr Theiss, in der vergangenen Woche hat das ÖFB-Präsidium beschlossen, die Saison mit sofortiger Wirkung zu beenden und nicht zu werten. Können Sie diese Entscheidung nachvollziehen oder hätten Sie eine andere Option gewählt?

"Der Abbruch der Saison war in Ordnung, auch wenn sich der ÖFB dadurch die Option verbaut hat, die Meisterschaft zu einem spärten Zeitpunkt fortzusetzen. Aber vielleicht liegen den Verantwortlichen nähere Information vor, zum Beispiel, dass auch im nächsen Frühjahr noch nicht gespielt werden kann. Die Annullierung war meiner Ansicht nach die einzig mögliche Entscheidung. Man hätte aber auch über andere Optionen nachdenken können, wie zum Beispiel das Aufsteigen der Herbstmeister. Auch die Punktemitnahme in die nächste Saison wäre durchaus fair gewesen, wenngleich ich micht damit nicht wirklich anfreunden kann".

Haben Sie das Gefühl, dass der OÖFV die Vereine in der ungemein schwierigen Situation begleitet und unterstützt, oder lässt der Verband die Klubs im Regen stehen?

"Es ist ziemlich ruhig und hört nicht viel vom Verband. Aber auch für den OÖFV ist die Situation nicht einfach, da die Entscheidungen zumeist von der Politik bzw. vom ÖFB getroffen werden. Der Verband hätte jedoch die Nähe zu den Vereinen suchen und die Klubs intensiver und ausführlichen informieren sollen".

Sind Sie der Meinung, dass die derzeitige Krise für den ÖFB der richtige Zeitpunkt wäre, seine Statuten zu durchforsten und sie der aktuellen Situation anzupassen – bzw. Strukturen zu ändern und realitätsnah zu gestalten?

"Bis zur Krise sind wir mit den Statuten gut zurechtgekommen und glaube, dass die Bestimmungen grundsätzlich passen".

Wann glauben Sie, darf das Training wieder aufgenommen werden bzw. wann wird wieder um Meisterschaftspunkte gekämpft?

"Ich davon überzeugt, dass in diesem Jahr nicht mehr gespielt werden kann. Auch die Wiederaufnahme des Trainingsbetriebes steht in den Sternen und denke, dass ein normales Training unter den derzeit geltenden Maßnahmen im Amateurbereich nicht möglich ist. Erst wenn ein Medikamt bzw. Impfstoff gefunden wird, werden die Mannschaften wieder trainieren und spielen können". 

Wird der Amateurfußball nach einer längeren Pause so sein, wie wir ihn kennen?

"Der eine oder andere Verein wird die Krise nicht überstehen, grundsätzlich glaube ich aber, dass sich mittel- und langfristig nicht allzu viel ändern wird".

Wie ist die aktuelle Situation in ihrem Verein? Gibt es ein Trainingsprogramm, ist die Kaderplanung für die nächste Saison schon angelaufen bzw. gibt es bereits Veränderungen?

"Auch unsere Kicker müssen ein Heim-Programm absolvieren und sich selbständig fithalten. Der aktuelle Stand wird laufend kommuniziert. Am kommenden Samstag werden die Spieler über die aktuelle Situation informiert. Auch wenn wir noch nicht wissen, wann die nächste Saison startet, sind wir bemüht, aller Spieler zu halten und haben auch bereits erste Gespräche geführt. Ich bin zuversichtlich, dass sich der Kader nich großartig verändern wird".

 

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