SV Garsten: "Auch Profis sind nicht widerstandsfähiger als Amateure"

Nach dem im letzten Jahr gemeisterten Abstiegskampf tat sich der SV Garsten auch im Herbst schwer, beendete die Hinrunde der Bezirksliga Ost am zehnten Platz und überwinterte nur drei Punkte über dem "Strich". Die Jetzinger-Elf nahm sich für das Frühjahr viel vor und wollte das Abstiegsgespenst erneut in die Flucht schlagen, aufgrund der Corona-Pandemie und dem vorzeitigen Abbruch der Saison muss aber auch der SVG zurück an den Start".

 

"Die Falschen werden bestraft"

"Aufgrund der gesundheitlichen Situation ist der Abbruch der Saison nachvollziehbar. Mit der Annullierung kann ich mich aber nicht hundertprozentig identifizieren, da mit dieser Option die Falschen bestraft werden. So hätte man zum Beispiel die Herbstmeister aufsteigen lassen können. Meiner Ansicht nach wäre jedoch die Mitnahme der Punkte in die nächste Saison die absolut fairste Lösung gewesen", sagt Trainer Rudolf Jetzinger, der trotz 76 Jahren am Buckel in diesen Tagen keine Angst verspürt. "Die Gesundheit steht im Vordergrund, demzufolge müssen wir gemeinsam versuchen, die Krise ehestmöglich zu bewältigen. Ich bin zwar nicht mehr der Jüngste und gehöre zudem der Risikogruppe an, achte jedoch auf meine Gesundheit, betreibe regelmäßig Sport und bin quasi fit wie ein gebrauchter Turnschuh. Darum fürchte ich mich auch nicht vor dem Virus. Das ändert aber nichts daran, dass ich derzeit vieles nicht verstehe und der Gleichheitsgrundsatz außer Kraft gesetzt werden. Denn während die Bundesliga aus rein finanziellen Gründen die Fortsetzung der Saison anstrebt, wurde im Amateurbereich die Meisterschaft vorzeitig abgebrochen. Für Ausnahmen habe ich kein Verständnis, zumal auch die Profis nicht widerstandsfähiger sind als die Amateure."

 

Vorfreude auf den Trainingsstart

Für den erfahrenen und bewegungsorienten Coach waren die vergangenen Wochen nicht einfach, deshalb freut sich Rudolf Jetztinger auf die Wiederaufnahme des Trainingsbetriebes. "Das Trainer-Team bespricht am nächsten Montag die weitere Vorgehensweise, ehe wir am 18. Mai das Training wieder aufnehmen und wöchentlich vorerst zwei Einheiten planen. Nach einer langen Pause geht es vor allem darum., dass sich die Spieler wieder treffen und gemeinsam arbeiten. Natürlich wäre ein gewohntes Training nützlicher und sinnvoller, aber ein Training unter den aktuellen Bestimmungen ist immer noch besser als gar keines", meint der Übungsleiter.

 

Kaderplanung

Auch in Garsten hat man die Hoffnung auf einen planmäßigen Start der neuen Saison noch nicht aufgegeben. "Derzeit weiß keiner, wann wieder normal trainiert oder gespielt werden darf. Dennoch glaube ich daran,  sollte sich die Situation weiterhin positiv entwickeln, dass ein Start der Meisterschaft im Herbst möglich ist", so Jetztinger, der davon ausgeht, dass sich sein Kader nicht großartig verändern wird. "Es wurde bereits mit den Spielern gesprochen. Der Verein hat positive Signale erhalten, weshalb keine große Veränderung zu erwarten ist. Aufgrund der außergewöhnlichen Situation werden aber nicht nur unser Klub, sondern auch die Spieler und Trainer den Gürtel enger schnallen müssen".

 

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