SC Schwanenstadt: "Im Herbst hat alles funktioniert, in der Rückrunde kann aber viel passieren"

"Aus sportlicher Sicht tut ein Abstieg immer weh, das war bei uns nicht anders. Doch nach etlichen schwierigen Jahren hat der Abstieg im letzten Sommer, im Nachhinein betrachtet, nicht geschadet. Denn es war der richtige Zeitpunkt für eine Neuorientierung, haben das Beste aus der aktuellen Situation gemacht und wieder in die Erfolgsspur gefunden", erklärt Norbert Hutterer, der seit Oktober 2021 beim SC Schwanenstadt 08 das Trainerzepter schwingt. In der jüngeren Vergangenheit waren die Hausruckviertler in der Landesliga West aktiv, kamen dort in der vergangenen Saison nur als Zwölfter ins Ziel, zogen in der Relegation gegen Gschwandt den Kürzeren und mussten den Gang in die Bezirksliga Süd antreten. In seiner ersten Bezirksligasaison seit rund zehn Jahren ist der SC bislang mit einer "weißen Weste" unterwegs und eroberte als einziges ungeschlagenes Team der Liga mit stolzen 31 Punkten am Konto den Herbstmeistertitel.

 

Nahezu perfekte Hinrunde

Mit den Vöcklamarkt Juniors sowie mit den Kickern aus Pichl, Neuhofen und Vorchdorf musste "Schwauna" jeweils die Punkte teilen, die übrigen neun Spiele konnte der Ligaprimus allesamt gewinnen. "Auch in der Landesliga war erhebliches Potenzial vorhanden, aufgrund des fehlenden Selbstvertrauens konnten etliche Spieler ihr Leistungsvermögen aber nicht auf den Platz bringen. In der aktuellen Saison sind wir exzellent gestartet und haben reichlich Selbstvertrauen getankt, danach ist es wie am Schnürchen gelaufen, ist nahezu alles aufgegangen", so Hutterer. "Natürlich wollen wir in absehbarer Zeit wieder zurück in die Landesliga, in dieser Saison war der Aufstieg aber nicht geplant, wenngleich wir nichts dagegen hätten, wenn er passieren sollte".

Nur fünf Gegentore - in der Fremde makellos

Verfolger Gunskirchen sowie Hutterer`s Ex-Verein aus Ohlsdorf erzielten einen Treffer mehr, das Prunkstück des Herbstmeisters ist jedoch die überaus sattelfeste Defensive - in 13 Spielen kassierte der Tabellenführer lediglich fünf Gegentore. "Es war generell ein super Herbst, in der Defensive hat es aber besonders gut funktioniert", ist der Übungsleiter stolz auf sein Team. Sucht mein ein Haar in der Schwanenstädter Suppe, findet man auch eines. Denn die vier bisherigen Unentschieden verzeichnete der SC durchwegs auf eigener Anlage und konnte von den sieben bisherigen Heimspielen nur drei gewinnen. Die Auswärts-Bilanz des Herbstmeisters ist hingegen makellos: sechs Spiele, sechs Siege und nur zwei Gegentore. "In der Fremde tun wir uns etwas leichter. Vor heimischer Kulisse ist die Erwartungshaltung sehr hoch und somit der Druck wesentlich größer. Dennoch hätten wir mehr Heimsiege feiern können, hatten ab und an aber nicht das nötige Glück", spricht Hutterer die Partien gegen Neuhofen und Vorchdorf an, als seine Mannschaft spät bzw. in der Nachspielzeit den Ausgleichstreffer kassierte.

Negativer Testspiel-Auftakt

Seit bereits vier Wochen bereitet sich der Ligaprimus auf die entscheidende Phase der Meisterschaft vor und hat auch schon drei Testspiele in den Beinen: 1:1 gegen Lambach, 1:5 gegen SC Marchtrenk und 2:7 gegen Viktoria Marchtrenk. Am kommenden Freitag ist am Kunstrasen in Gmunden der SV Ebensee der nächste Gegner. "Betrachtet man die Ergebnisse, könnte man meinen, wir stecken in einer Krise", schmunzelt der Coach. "Aber die ersten Testspiele sind bekanntlich nicht aussagekräftig. In den nächsten Partien sollte sich jedoch die Startelf herauskristallisieren".

Vier neue Kräfte und vier Abgänge

Mit Mirza Krupinac (FC Wels), Nicolas Spiessberger (Gschwandt), Daniel Zivkovic (Vöcklabruck) und Nico Ostermann (Ampflwang) haben vier Akteure den Verein verlassen. Nach dem Abgang von Spiessberger steht mit Jürgen Huber (Anif) ein neuer Torwart zur Verfügung, der mit Philipp Bauer ums Einser-Leiberl kämpft. Mit Thomas Mayrhofer (Regau) wechselte ein weiterer Goalie zum Herbstmeister. Darüberhinaus schlüpfen mit Mittelfeldspieler Mustafa Saracevic (Donau Linz) und Defensivspieler Marko Gabric (Neukirchen/Vöckla) zwei Jung-Kicker ins SC-Trikot. "Möglicherweise landet am heutigen letzten Tag der Übertrittszeit ein weiterer Spieler bei uns. Mit Zoran Radicevic konnten wir uns einigen, der zentrale Mittelfeldspieler muss jedoch mit seinem bisherigen Verein, ATSV Stadl-Paura, noch die Formalitäten klären", kündigt Norbert Hutterer einen fünften Zugang an.

Richtungsweisendes Match gegen Gunskirchen

Obwohl der SC Schwanenstadt in dieser Saison noch ungeschlagen ist und mit einem Vorsprung von vier Punkten die Tabelle anführt, möchte der Erfolgstrainer vom Meistertitel bzw.  Aufstieg noch nichts wissen. "Im Herbst hat alles funktioniert, sind aber noch lange nicht durch. Ich bin schon lange im Geschäft und weiß, dass im Frühjahr viel passieren kann. Denn bei meiner Tätigkeit in Ohlsdorf habe ich viel Positives, aber auch Negatives erlebt", hält Norbert Hutterer den Ball flach. "Wenn man als Erster überwintert, möchte man die Tabellenführung natürlich ins Ziel bringen und werden versuchen, den Platz an der Sonne zu behaupten. Aber zum einen ist es nicht einfach, den Sack zuzumachen, und zum anderen werden wir nach fünf Rückrundenspielen wissen, wohin die Reise gehen wird. Das vierte Match ist richtungsweisend, wenn unser hartnäckigster Verfolger zu Gast ist. Im Herbst haben wir die Gunskirchener kalt erwischt und konnten einen 5:0-Auswärtssieg feiern", erwartet der Trainer im Rückspiel eine enge Kiste. "Es ist kein Geheimnis, dass wir die Rückkehr in die Landesliga im Fokus haben, doch seit der Neuorientierung im letzten Sommer schenken wir auch dem Nachwuchs die nötige Aufmerksamkeit. Talente waren in Schwanenstadt schon immer vorhanden, doch die jungen Spieler haben den Verein zumeist verlassen und kicken heute anderswo. Das wollen wir ändern und möchten die eigenen Spieler künftig forcieren".

 

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