Tag der vergebenen Elfmeter! Turbulentes Match zwischen SK Kammer und Bad Goisern endet mit gerechter Punkteteilung

Im Rahmen der 13. Runde der Bezirksliga Süd empfing der SK Kammer den SV Bad Goisern. Für die Gäste aus dem Salzkammergut verlief die Herbstmeisterschaft alles andere als wunschgemäß. Nach zwei Abstiegen in Serie reihten sich die Kicker aus der Welterbe-Gemeinde sofort wieder im hinteren Bereich der Tabelle ein. Gegen Ende der Hinrunde zeigte die Formkurve jedoch nach oben, sodass die Rote Laterne an die Vöcklamarkter Juniors abgegeben werden konnten. Ganz anders gestaltete sich die Entwicklung beim SK Kammer. Der Aufsteiger vom Attersee stellt die zweitbeste Heimmannschaft der Bezirksliga Süd und rangiert im gesicherten Mittelfeld der Tabelle. Lediglich auf fremden Plätzen konnten die Mannen um Trainer Markus Schneidhofer noch keinen einzigen Zähler einfahren. Zum Abschluss trennten sich die beiden Mannschaft nach einem turbulenten Spiel mit einem gerechten Unentschieden.  

Schneidhofer-Elf übernimmt das Kommando

Rund 150 Zuschauer pilgerten zum Abschluss der Herbstsaison auf den Sportplatz des SK Kammer. Diese bekamen in der ersten Halbzeit eine äußerst druckvoll agierende Heimmannschaft zu sehen. Gleich in den ersten zehn Spielminuten tauchte die Schneidhofer-Elf mehrmals gefährlich im Goiserer Sechzehner auf. 16 Minuten waren absolviert, als Daniel Christl von Goisern-Goalie Christoph Unterberger im Strafraum von den Beinen geholt wurde. Der Unparteiische zeigte dem Schlussmann sofort die Gelbe Karte und verhängte völlig zu Recht einen Strafstoß. Kammer-Kapitän Matthias Bichler rutschte beim Versuch vom Elfmeterpunkt aus und der Ball verfehlte sein Ziel ganz klar. Doch die Hausherren ließen sich nicht durch die vergebenen Chancen beeindrucken und drückten weiter kräftig auf das Tempo. In der 25. Spielminute war es Daniel Christl, der den Ball nach einem perfekten Querpass von Sebastian Zopf aus zehn Metern über das Gehäuse bugsierte. Obwohl die Salzkammergütler immer wieder versuchten, aus Konterangriffen Gefahr zu erzeugen, sprangen kaum nennenswerte Möglichkeiten heraus. Somit ging es mit einem torlosen Remis zur Halbzeitpause in die Kabinen.

Goisern geht in Front - Strafstöße dominieren das Spielgeschehen 

Nach dem Seitenwechsel fanden die Gäste aus Bad Goisern immer besser in die Begegnung. Die Truppe von Spielertrainer Milan Mujkos wagte sich vermehrt in die gegnerische Hälfte, im Abschluss fehlte es jedoch an der letzten Konsequenz. 63 Minuten waren absolviert, als die Kicker aus der Atterseegemeinde wieder eine gute Torgelegenheit vorfanden. Jakob Krocker konnte das Leder völlig freistehend vor dem gegnerischen Goalie nicht im Tor unterbringen. Sieben Minuten später waren es schließlich die Goiserer, welche den Führungstreffer bejubeln konnten. Martin Leitner zog am rechten Flügel auf und davon und scheiterte im Abschluss an der Stange. Dejan Pilipovic stand goldrichtig und stellte per Abpraller auf 1:0 für seine Mannschaft. Im direkten Gegenzug zeigte der Schiedsrichter nach einem angeblichen Handspiel der Gäste-Defensive im Strafraum erneut auf den Elfmeterpunkt. Dieses Mal war es Jakob Krocker, welcher den zweiten Penalty nicht in einen Treffer ummünzen konnte. Wenige Augenblicke später ereignete sich im Strafraum des SK Kammer eine ähnliche Situation und Schiedsrichter Philipp Hubinger entschied auf Handelfmeter für den SV Bad Goisern. SKK-Goalie Lubomir Knaze verhinderte im Duell mit Laszlo Lango die vorzeitige Entscheidung zugunsten der Mujkos-Elf. So kam es in der letzten Spielminute der Partie wie es kommen musste. Nach einem Foulspiel von Dejan Pilipovic im eigenen Strafraum bekamen die Hausherren den dritten Strafstoß zugesprochen. Erneut versuchte es Jakob Krocker, welcher das Spielgerät zum viel umjubelten Ausgleichstreffer im Netz versenkte. Durch dieses Unentschieden behielt der SK Kammer im eigenen Stadion seine „Weiße Weste“, währende der SV Bad Goisern den entscheidenden Schritt aus dem Tabellenkeller abermals verpasste.

Stimmen zum Spiel:

Markus Schneidhofer (Trainer SK Kammer):

„Wenn man in allerletzter Sekunde den Ausgleich erzielt, dann muss man mit dem Punktgewinn zufrieden sein. Wir haben vor allem in der ersten Halbzeit zu viele Möglichkeiten leichtfertig liegen gelassen. Aber wir haben nicht aufgegeben und sind über den gesamten Herbst hinweg zu Hause ungeschlagen geblieben. Generell sind wir als Aufsteiger mit dem Verlauf der Hinrunde mehr als zufrieden. Daher möchte ich vor der Mannschaft und dem gesamten Verein meinen Hut ziehen. Aufgrund zahlreicher Abgänge im Sommer und vielen verletzungsbedingten Ausfällen war die Situation zeitweise sehr angespannt. Trotzdem haben alle an einem Strang gezogen und tolle Leistungen abgerufen. In der Winterpause werden wir vor allem daran arbeiten, dass wir auch auswärts die nötige Stabilität finden.“

Gernot Winterauer (Sportlicher Leiter SV Bad Goisern):

„Nüchtern betrachtet ist das Unentschieden ein gerechtes Ergebnis. Natürlich ist es gerade in unserer Situation bitter, wenn man quasi mit dem Schlusspfiff den Ausgleich einstecken muss. Unter dem Strich ist die Herbstmeisterschaft für uns alles andere als optimal verlaufen. Wir ziehen immer noch jede Menge Verunsicherung aus der Landesliga-Saison mit und hatten zudem immer wieder mit großen Verletzungssorgen zu kämpfen. Positiv stimmt mich die Tatsache, dass wir in den letzten Wochen immer besser in die Gänge kamen. Aufgrund des geringen Rückstandes zum rettenden Ufer bin ich überzeugt, dass wir nach einer guten Vorbereitung im Frühjahr das Ruder noch herumreißen können.“

Markus Medl

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