Union Senftenbach: "Abstieg wäre kein Beinbruch"

Obwohl die Union Senftenbach mit einem Auftaktsieg in Antiesenhofen in der Bezirksliga West perfekt aus den Startblöcken gekommen war, absolvierte der Achtplatzierte der Vorsaison eine durchwachsene Hinrunde. Unter Neo-Trainer Walter Simmelbauer, der Ludwig Gerstorfer nachfolgte, kamen die Senftenbacher nicht wirklich in Schwung. Auch ein Trainerwechsel brachte nicht den gewünschten Erfolg, wenngleich Martin Maurer bei seinem Debüt einen Sieg gegen Mauerkirchen feiern konnte. Die letzten drei Spiele gingen jedoch allesamt verloren, weshalb man als Vorletzter in der Abstiegszone überwintert.

 

Eklatante Heimschwäche - Stieglbrunner droht Karriereende

"Wir hatten einige schlechte Spiele und haben viele Fehler begangen, es hat aber auch das nötige Glück gefehlt. Wie bei der 0:1-Niederlage im letzten Spiel in Dorf, als wir in der 92. Minute das entscheidende Tor kassiert haben. Zudem hatten wir mit Verletzungen bzw. Ausfällen zu kämpfen", spricht Sektionsleiter August Andessner das aufgrund eines Arbeitsunfalles sechswöchige Fehlen des ungarischen Offensivspielers Norbert Kalapacs sowie das mögliche Karriereende des erst 24-jährigen Rafael Stieglbrunner an. Nach zwei Kreuzbandrissen im rechten Knie riss dem Stürmer im Herbst das Kreuzband im linken Knie. Den Ausfall der Offensivkräfte konnten die Senftenbacher nicht kompensieren, stellt der Vorletzte mit nur 14 erzielten Toren die schwächste Offensive der Liga. Zudem hatte der Nachzügler mit einer eklatanten Heimschwäche zu kämpfen, gingen auf eigenem Platz sechs von sieben Spielen verloren.

 

Hoffnung auf "verspäteten Trainereffekt" - mögliche Verstärkungen

Obwohl im Herbst der Wurm drinnen war und nach der Hinrunde der Hut brennt, hat man in Senftenbach die Hoffnung auf den Klassenerhalt noch nicht aufgegeben. Die Hoffnungen ruhen unter anderem auf Neo-Trainer Martin Maurer, soll der 41-jährige Passauer im neuen Jahr den Karren aus dem Dreck ziehen. "Auffgrund einer schlechten physischen Verfassung der Mannschaft konnte Maurer in den letzten fünf Runden keine Wunder bewirken und das Blatt nicht wenden. Er ist aber überaus engagiert am Werk, kann die Mannschaft begeistern und motivieren", ist der Sektionsleiter von den Qualitäten des Übungsleiters aus Bayern, der rund zehn Jahre lang in Deutschland als Trainer bzw. Spielertrainer tätig war, überzeugt. Neben einem "verspäteten Trainereffekt" sollen möglicherweise auch Verstärkungen den Klassenerhalt sichern. "Wir sehen uns in erster Linie nach einem Stürmer um. Sollte sich jedoch eine Möglichkeit ergeben, einen Verteidiger zu verpflichten, wären wir nicht abgeneigt, einen Transfer zu tätigen, da wir in der Defensive dünn besetzt sind", meint August Andessner. "Aber grundsätzlich schenken wir dem bestehenden Personal weiterhin unser Vertrauen und lassen uns auf gar keinen Fall auf finanzielle Abenteuer ein."

 

"Stoßen in der Bezirksliga an unsere Grenzen"

Ende Januar startet Neo-Coach Maurer mit seinen Mannen in die in diesem Winter besonders wichtige Vorbereitung, in der die Optimierung der Physis im Vordergrund steht. In der Aufbauzeit steht neben einigen Testspielen auch ein Trainingslager in Schielleiten auf dem Programm. "Da wir in der Bezirksliga an unsere Grenzen stoßen, aus wirtschaftlicher Sicht, aber auch was das Umfeld betrifft, wäre ein Abstieg kein Beinbruch. Trotzdem werden wir alles daransetzen, die Klasse zu halten. Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos, zumal wir uns in der Tabelle nur um einen Platz verbessern müssen. Und notfalls nehmen wir auch den Umweg über die Relegation in Kauf", hofft der Sektionsleiter auf einen positiven Saisonverlauf.

 

Günter Schlenkrich

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