Union Dorf/Pram verliert packendes „Hitzederby“ gegen Neumarkt/Pötting knapp

In dieser 3. Runde der Bezirksliga West trafen 2 Teams aufeinander, die quasi fast Nachbarn sind und sich trotzdem schon mehr als 20 Jahre in keinem Pflichtspiel mehr gegenüberstanden. Die Rede ist von der Union Dorf an der Pram und den Gästen vom SV Neumarkt/Pötting. Während die Dorfer in den letzten Jahren quasi aus den unteren Klassen in die Bezirksliga West gestoßen sind, war es bei den Gästen genau anders rum. Neumarkt konnte sich dieses Mal nicht mehr retten und musste somit den Gang in die Bezirksliga antreten.

Favorit Neumarkt beginnt wie erwartet, Dorf gleicht aus

Das Spiel begann bei unglaublichen 32°C Außentemperatur in Dorf/Pram. Das war vielleicht auch ein Mitgrund, warum die geplante große Kulisse zu diesem Derby ausbleiben sollte. Schlussendlich sind aber immerhin trotzdem 180 Zuschauer zu diesem Lokalderby gekommen. Den besseren Start in dieses Spiel erwischten die Gäste. Die Schachner-Elf ging sehr ambitioniert zu Werke und attackierte den Gegner schon sehr früh. Auffallend bei Neumarkt/P. war, dass sie es immer wieder mit flachen schnellen Bällen versuchten, die Innenverteidiger Gadermayr und Hofinger auszuhebeln und dadurch zum Abschluss zu kommen. Nach nicht einmal 6 gespielten Minuten war es dann auch soweit, denn genau aus einer vorhin beschrieben Aktion fiel dann das 0:1 für die Gäste. Daniel Praschl wurde ideal im Strafraum bedient, mit einem Lupfer ließ er den Verteidiger aussteigen und beförderte den Ball unter die Querlatte aus kurzer Distanz zum 0:1, ein herrlicher Treffer von Praschl, vor allem die Trickeinlage. Neumarkt hatte das Spiel nun fest im Griff und ließ dem Gegner so gut wie keine Räume zu. Nach 36 Minuten herrschte dann aber Aufregung bei den Gästen: Der Wieselflinke Dominik Gehmaier wurde steil geschickt und der Routinier Rudi Parzermair nahm das Laufduell an. Im Strafraum gab es dann den Kontakt bzw. stellte Parzermair seinen Körper in den Weg und Schiedsrichter Pumberger signalisierte daraufhin Elfmeter für die Hausherren. Bei dem blieb es aber nicht, denn er wertete diese Aktion als Torraub und schickte Parzermair somit vorzeitig unter eine hoffentlich kühle Dusche. Den Strafstoß selbst verwertete dann Thomas Primetzhofer ins linke Eck, es stand somit plötzlich 1:1 und das Spiel begann quasi wieder bei null. Coach Schachner wechselte dann bereits und beorderte den Ungarn Koronics dann in die Innenverteidigung zurück. Als viele Zuschauer schon mit der Punkteteilung zur Halbzeit rechneten, tat sich dann doch noch was. Wieder ein langer scharfer flacher Ball nach vorne und Daniel Asztalos nahm sich das Leder an und zog auf der linken Seite zum Tor. Aus spitzem Winkel ließ er den Torhüter aussteigen und beförderte den Ball zum 1:2 in Netz!

Schachner-Elf verteidigt mit Mann und Maus und hält die drei Punkte fest

Nach Seitenwechsel präsentieren sich die Dorfer nun anders. Sie nahmen mehr Mut im Spiel nach vorne und kamen dadurch auch zu Chancen. In der 51. Minute hatte Gehmaier den Ausgleich am Fuß, doch er scheiterte ebenso wie nur 2 Minuten später sein Teamkollege. Die Gäste stellten sich nun fast am eigenen Sechszehner auf und verteidigten mit 8 Mann. Es galt nur noch das Motto, Ball erobern und ab nach vorne damit. Die Diesenberger-Elf hatte jetzt zwar mehr Ballbesitz, aber sie fanden noch keine Möglichkeit, das numerische Überzahlspiel zu nutzen. In der Vorwärtsbewegung agierte man zum Teil zu statisch bzw. versuchte man es immer wieder mit den Bällen ins Sturmzentrum, doch da ließ der Gegner fast nichts zu. In der 61, Minute wurde dann was die Anzahl der Spieler am Platz betrifft wieder der Gleichstand hergestellt. Thomas Primetzhofer traf den Verteidiger, welcher die Situation bereits geklärt hatte, im Nachhinein am Fuß und musste mit Gelb/Rot ebenfalls vorzeitig den Platz verlassen. Wer glaubte, dass das Spiel jetzt wieder kippte, der täuschte sich. Spielerisch agierten nur noch die Dorfer und die Gäste konzentrierten sich nur noch auf das Verteidigen. Wenn Dorf gefährlich wurde, dann meistens bei Standardsituationen, so auch in der 78. Minute. Der eingewechselte Bogdan Frisu führte aus Torhüter Christian Ecker konnte den scharfen Schuss nicht festhalten und ließ ihn aus. Ein Neumarker konnte den Ball gerade noch im letzten Moment wegschlagen. Immer wieder gab es Chancen durch Standardsituationen und so blieb es spannend bis zu 93. Minute: Nochmals Freistoß aus gut 18 Metern zentral vor dem Tor der Gäste: Dieses Mal versuchte Josef Dürnberger sein Glück, doch dieser Schuss ging über das Tor und somit beendete der Schiedsrichter dieses Derby!

Die Besten: Felix Hofinger (IV) und Philipp Gadermayr (MF) bzw. Daniel Praschl (ST)

 

Stimmen zum Spiel:

Josef Diesenberger (Trainer Union Dorf/Pram):

„Es ist bitter, dass wir hier heute keinen Punkt gemacht haben. In der 1. Halbzeit waren wir nicht wirklich gut und durch die dumme Gelb/Rote-Karten gaben wir das Überzahlspiel aus der Hand. Die Chancen auf den Ausgleich wären auf jeden Fall vorhanden gewesen, doch leider konnten wir unsere Chancen nicht nutzen.“

Norbert Schachner (Trainer SV Neumarkt/P.):

„Die Rote Karte war hart, sie mag zwar regelkonform gewesen sein, aber ich pers. würde das nicht mit einem Platzverweis bewerten. Elfmeter, gar keine Frage, aber Rot war zu hart meiner Meinung nach. Bis zu diesem Zeitpunkt spielten wir genau das, was wir uns vorgenommen hatten. Nach der Pause merkte ich ganz schnell, dass einige meiner Spieler, welche ja in Summe nicht mehr die jüngsten sind, mit den äußeren Bedingungen nicht mehr zurechtkamen und dadurch konzentrierten wir uns in erster Linie auf die Defensive. Das klappte auch ganz gut, wobei wir viel zu viele Standardsituationen zugelassen hatten und dadurch blieb es bis zum Schluss extrem spannend und nervenaufreibend. Nach 90 Minuten gesehen bin ich froh, dass wir die 3 Punkte haben, auch wenn es kein schönes Spiel meiner Mannschaft war.“

Autor: Andreas Riegler

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