SV Neumarkt/Pötting reichen im Spitzenspiel 70 schlechte Minuten zum Sieg über Schalchen!

In diesem Duell der 8. Runde der Bezirksliga West stand das Spitzenspiel auf dem Programm. Die Hausruckviertler vom SV Neumarkt/P. empfingen den Mitfavoriten SV Schalchen. Hier trafen wohl die derzeit beiden stärksten Teams aufeinander. Man durfte gespannt sein, ob die unheimliche Siegesserie der Neumarkter (6 Siege in Serie) ihre Fortsetzung findet oder ob die Balinski-Elf den 3. Sieg in Folge einfahren kann und dadurch den Abstand auf den Spitzenreiter eventuell auf 2 Punkte verkürzen kann.

Neumarkt geht mit erster und einziger Aktion in Führung

180 Zuschauer haben sich zu diesem Spitzenspiel eingefunden, welches von Schiedsrichter Christian Kuntner geleitet wurde. Gleich von Beginn weg übernahm die Balinski-Elf die spielerische Kontrolle über diese Begegnung und verzeichnete auch gleich die ersten beiden Topchancen. Mit einem herrlichen Doppelpass in die Tiefe tankte sich Andreas Friedl durch und ließ alleine auf den Schlussmann Ecker zu. Doch der Schalchner wartete zu lange und wollte dann unmittelbar vor dem Schlussmann diesen mit einem Heber bezwingen, doch der Torhüter konnte den Ball entschärfen. Die zweite gute Möglichkeit hatte Petricia Dragos, welcher sich ebenfalls schön in den Sechzehner tankte, doch sein Schuss ging am Tor vorbei. Ganz bitter wurde es dann in der 19. Minute, denn mit der ersten Aktion ging die Schachner-Elf in Führung. Was war aber zuvor passiert? Ein langer Ball der Neumarkter in die gegnerische Hälfte, der Verteidiger von Schalchen hatte den Ball schon unter Kontrolle doch er wartete zu lange und so resultierte ein Eckball für die Heimmannschaft aus der Situation. Diesen verwerte dann der Kapitän Robert Lindlbauer zur glücklichen 1:0 Führung. Schalchen ließ sich davon aber nicht beeindrucken und sie setzten ihr Spiel fort. Der Gastgeber konnte dem heute auch nicht viel entgegensetzen, stand die Schachner-Elf doch sehr tief und konzentrierte sich in erster Linie aufs Verteidigen. Nach 38. Minuten gelang dann den Gästen der verdiente Ausgleich. Nach einer scharfen Hereingabe von außen, welcher abgefälscht wurde, kam Andreas Friedl am langen Pfosten zum Abschluss. Anstatt die Kugel direkt über die Linie zu dreschen entschied er sich für einen weiteren Schuss ebenfalls aufs lange Eck und via Pfosten verwandelte er zum Ausgleich. Vom Absteiger aus Neumarkt gab es sonst nicht viel zu berichten aus der 1. Halbzeit, das Spiel lief bisher an ihnen vorbei und sie verzeichneten bis auf 3 Eckbälle keine einzige Torchance aus dem Spiel heraus.

Schalchen macht das Spiel, Neumarkt trifft

Auch nach Seitenwechsel erlebten die anwesenden Zuschauer ein unverändertes Bild. Nach wie vor war es die Balisnki-Elf, die hier den Ton angab. Schalchen war bissiger und hatte mehr Spielanteile. In der 60. Minute entstand dann eine Situation, wo das Glück sich auch einmal auf der anderen Seite zeigte. Nach einem „Ping-Pong“-Spiel im Strafraum der Hausherren konnte Martin Nedkov den Ball mit Hilfe des Pfostens knapp aber doch über die Linie befördern. Viele dachten sich jetzt wohl, das war‘s für Neumarkt. Aber die wurden nur Augenblicke später eines Besseren belehrt. Ähnliche Situation wie beim 1:1, Schalchen mit dem Ballgewinn, doch der Verteidiger agierte viel zu zögerlich und ließ sich vom Gegenspieler den Ball abluchsen. Im Anschluss musste er nachgrätschen und dadurch gab es einen Freistoß von der Außenbahn. Der Ungar Mark Koronics führte aus und brachte den Ball scharf auf den langen Pfosten. Der Keeper Nico Tezzele zögerte kurz und überlegte, ob er auf den Ball draufgehen sollte oder nicht und schlussendlich scorte Viorel Nicolae mit dem Kopf zum 2:2. Hier schaute die Hintermannschaft gar nicht gut aus, denn am langen Pfosten wären noch 2 weitre Spieler von Neumakrt völlig frei gestanden. Plötzlich agierte die Schachner –Elf anders und zeigte von nun weg ein anderes Gesicht. Der erneute Ausgleich stellte so etwas wie einen Weckruf dar! Plötzlich konnte man auch aus dem Spiel Akzente setzen und aus einem solchen kam man dann auch noch zum Abschluss. Der eingewechselte Tolnai, welcher nicht völlig fit war, mit dem entscheidenden Ballgewinn und anschließend Pass auf seinen Mitspieler Daniel Praschl. Der ließ den Gegenspieler aussteigen und hämmerte mit einem satten Schuss genau ins Kreuzeck den Ball in die Maschen, ein wahres Traumtor! Schalchen musste in der Schlussphase natürlich nochmals aufmachen und dadurch ergaben sich noch die ein oder andere Konterchance für Neumarkt. In der 81. Minute musste dann Hannes Leeb das Spielfeld verlassen, nachdem er sich nach einem Zweikampf in die Lippe gebissen hatte. Die vorentscheidende Aktion ereignete sich dann in Minute 84: Schalchen bringt den Ball unter Kontrolle und der Kapitän Maximilian Werdecker mit dem Spielaufbau. Seine Mitspieler alle in der Vorwärtsbewegung doch dann verlor er plötzlich den Ball an Schwentner, welcher mit einer Geistesblitzaktion den eingewechselten Patrick Arnezeder bediente und welcher mit seinem schwächeren linken Fuß ebenfalls ins Kreuzeck traf. Somit war dieses Spitzenspiel entschieden. Bitter für Neumarkt war zusätzlich noch, dass sie in der Schlussphase auch noch den Akteur Roland Buchmayr verletzungsbedingt verloren. Nach einem fairen Zweikampf fiel er auf die Hand und brach sich dabei das Kahnbein und die Speiche. Für ihn ist die Herbstsaison somit vorzeitig gelaufen.

Die Besten: Robert Lindlbauer (RV) & Daniel Praschl (ST) bzw. keiner

Stimmen zum Spiel:

Norbert Schachner (Trainer SV Neumarkt/P.):

„Das heute war sicher unsere schlechteste Leistung in der bisherigen Saison. Der Gegner aus Schalchen war über 70 Minuten die bessere Mannschaft. In der 1. Halbzeit konnten wir gerade einmal 3 Standardsituationen verzeichnen und daraus gelang uns der Treffer. Erst nach dem 2:2 konnten wir uns steigern und ab dem Zeitpunkt legten wir eine andere Körpersprache an den Tag. Zusammenfassend kann man sagen, wir haben heute gesehen, wo wir unsere Probleme haben, und wir werden alles daran geben, diese in Zukunft zu vermeiden. Heute hatten wir das Glück noch auf unserer Seite, beim nächsten Mal müssen wir uns wieder besser präsentieren. Am Montag legen wir einmal die Füße hoch und regenerieren wir uns, weil wir haben doch viele angeschlagene und kranke Spieler im Kader. Ab Dienstag im Training bereiten wir uns dann auf das nächste Spitzenspiel vor, gegen Peuerbach.“

Rob van Gils (Obmann SV Schalchen):

„Wir waren über weite Strecken die klar tonangebende und spielbestimmende Mannschaft heute. Wir hatten die besseren Chancen und hatten in Summe sicher 5 ganz dicke Dinger vergeben. Das hilft uns jetzt leider alles nicht weiter, denn davon können wir uns nichts kaufen. Eigentlich sind wir hierher gefahren und freuten uns auf ein Fußballspiel. Dass Neumarkt dann mit 10 Mann hinten drinnen steht, mit dem hatten wir nicht gerechnet. Das Spiel nach vorne war in Ordnung heute, unser Problem lag in der Defensive. Ich weiß ja nicht einmal wie ich es beschreiben soll, Unerfahrenheit, Blödheit, Dummheit, das alles würde hier heute zutreffen. Es gab schon andere Spiele, die mehr weh taten als das heute, z.B. Freinberg. Natürlich müssen wir jetzt schauen, dass wir den Abstand bis zum Winter von 8 Punkte womöglich noch verkleinern können.“

 

Autor: Andreas Riegler

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