Die Ausschreitungen im Rahmen des 311. Wiener Derbys zwischen Rapid und der Austria im Wiener Ernst Happel-Stadion haben zu harten Urteilen geführt. Auslöser der Auseinandersetzungen waren Leuchtraketen, die aus dem Austria-Sektor in den Rapid-Block gefeuert wurden. Beide Vereine wurden nun zu Geldstrafen und der Einhaltung von weiteren Sicherheitsmaßnahmen verurteilt. Dazu zählt etwa, dass die beiden verbleibenden Saisonduelle ohne Gästefans ausgetragen werden. 


Geldstrafe für beide Vereine

Rapid Wien wurde vom Strafsenat der Bundesliga zu einer Geldstrafe in der Höhe von 25.000 Euro verurteilt, die Wiener Austria muss 35.000 Euro Strafe zahlen. "Zusätzlich wird der Heimfansektor beider Klubs für ein Spiel gesperrt, sofern der jeweilige Klub eine Sanktion wegen Verletzung von § 116a der ÖFB-Rechtspflegeordnung bis zum Ende der Saison 2014/15 erhält", verkündete die Bundesliga. 

Rapid Austria05

Spiele ohne Gästefans

Außerdem werden "entsprechend §12 der ÖFB-Rechtspflegeordnung als Sicherheitsmaßnahme bei den nächsten beiden Wiener Derbys die jeweiligen Gästesektoren gesperrt", so das Urteil der Bundesliga. "Der SK Rapid nimmt dieses harte Urteil vorerst zur Kenntnis, fordert allerdings die derzeit dem Klub noch nicht bekannte Begründung des Beschlusses an, bevor weitere mögliche Rechtsmittel ergriffen werden könnten", verkündete der SK Rapid Wien in einer Stellungnahme. "Sobald diese Begründung dann schriftlich vorliegt, wird bezüglich der weiteren Vorgehensweise gerne weiter informiert, möglicherweise werden durch die schriftliche und detaillierte Begründung derzeit noch offene Fragen geklärt."

Stimmen zum Urteil:

Norbert Wess (Vorsitzender): "Im heutigen Verfahren wurden sowohl die Verstöße als auch Art und Ausmaß der Sanktionen sorgfältig diskutiert. Dabei war die Möglichkeit, aus Sicherheitsgründen weitere Maßnahmen zu verfügen, ein wichtiges Thema. In Zukunft werden die Klubs vermehrt in der Verantwortung stehen, geeignete Sicherheitsmaßnahmen zu setzen. Insbesondere personalisierte Auswärtskarten sowie eine angemessene Anzahl an Fanbeauftragten, um die Masse an Fans zu bewältigen, können hierbei zielführend sein."

Christian Ebenbauer (BL-Vorstand): "Es ist bedauerlich, dass der Senat 1 durch schwerwiegende Vorfälle wie beim letzten Wiener Derby gezwungen ist, derartige Sanktionen und Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit zu setzen. Strafen sollten immer das letzte Mittel sein. Deswegen kann nicht oft genug betont werden, dass die Präventionsarbeit im Vorfeld zwischen allen Beteiligten unerlässlich ist. Hier sind neben den Verbänden und den Behörden bzw. politischen Stellen insbesondere die Klubs gefordert, in Zukunft weitere Maßnahmen zu setzen."

Foto im Artikel: Josef Parak

Slide-Foto: Josef Parak