Im tipico-Bundesliga Spitzenspiel der 5. Runde trafen die beiden krisengeschüttelten Teams aus Graz und Wien Favoriten aufeinander. Sowohl Sturm Graz als auch die Austria verfehlten vergangene Saison den Europacup-Startplatz und fanden auch in der aktuellen Saison bisher nur mäßig in die Gänge. Die Gäste aus Favoriten setzten diesmal auf neue komplett weiße Auswärtstrikots, aber auch diese brachten der Austria nur ein 1:1 Remis.

Führungstreffer kippt die Partie

Austria-Trainer Gerald Baumgartner brachte in der Innenverteidigung Neuzugang Vanche Shikov - der nach seiner Sperre wieder einsatzberechtigt war - für den zuletzt eher schwachen Ramsebner. Auf den Flügeln sollten diesmal Royer und Meilinger für Gefahr sorgen. Bei Sturm spielte Neuzugang Simon Piesinger für den zuletzt starken aber gesperrten Daniel Offenbacher. 
Sturm eröffnete die Partie wie die Feuerwehr und kam sofort zu einigen guten Chancen über Beichler und Stankovic. Die Austria hingegen verlagerte sich auf Konter durch schnelles Umschalten. Einen Piesinger-Kopfball nach Stankovic-Ecke kratzte Austria-Torhüter Heinz Lindner mit einem sensationellen Reflex gerade noch von der Linie. Den Gegenzug verwertete Daniel Royer mit einem Schuss vom Sechzehner sehenswert zur Führung. Mit dem Führungstreffer kippte auch die Partie. Die Austria drückte nun vermehrt und war ab diesem Zeitpunkt an feldüberlegen. Nach dieser kurzen Druckphase flachte das Tempo der Partie jedoch zusehends ab, weshalb auch die Torszenen deutlich geringer ausfielen. Dennoch hatte Neuzugang Omer Damari das 2:0 auf dem Fuß, setzte den Ball aus knapp zwei Metern aber über die Latte.

Sturm Austria02

 

Ausgleich direkt nach der Pause

Die Truppe von Darko Milanic begann wie schon in der ersten Hälfte blitzartig und fand einige Strafraumszenen vor. Den ersten Eckball in Spielhälfte zwei hatte dennoch die Austria. Aus der schwach getretenen Ecke auf den zweiten Pfosten entstand ein gefährlicher Konter für Sturm Graz, den David Schloffer mit etwas Glück zum 1:1 Ausgleich verwertete. Coach Baumgartner reagierte auf den Ausgleich promt und brachte Harrer für den äußerst schwachen Alexander Grünwald. Dieser Wechsel tat der Austria unglaublich gut, obwohl Harrer bei seinem Kurzauftritt ebenfalls nicht großartig überzeugen konnte. Große Tormöglichkeiten blieben zwar hüben wie drüben aus, die Austria kontriollierte allerding von nun an wieder die Partie und blieb bis zum Abpfiff die tonangebende Mannschaft. Doch selbst die Einwechslungen von Kamara, Gorgon bzw. Lovric, Schmerböck und Gruber brachten keinen Umschwung mehr. Die Schlussoffensive der Austria blieb unbelohnt, weshalb sich beide Mannschaften verdient mit einer Punkteteilung trennten.

Stimmen

Daniel Royer (Austria-Torschütze): "Ich denke schon, dass wir mir Spielanteile hatten. Wie werden aktuell einfach nicht belohnt. Wenn man sich das Gegentor ansieht, dann waren da glaub ich drei Pressbälle und dann hat er ihn irgendwie reingewurschtelt. Die ersten Hälfte haben wir eigentlich bestimmt, nach dem Ausgleich sind wir aber wieder etwas unsicher geworden. Auch in der zweiten Hälfte waren wir eine spur besser, auch wenn die großen Torchancen ausgeblieben sind. Wie schon in den letzten Wochen haben wir alles gegeben, wurden aber nicht belohnt.

David Schloffer (Sturm Graz-Torschütze): "Ich glaube dass wir verdient den Ausgleich gemacht haben, weil wir gedrückt haben nach der Pause. Ich glaub danach mussten beide Mannschaften der Hitze ein wenig Tribut zollen. Wir wollten den Sieg, aber wir wollten kein blödes Kontertor bekommen."

Gerald Baumgartner (Austria-Trainer): "Wir wollten heute das Spiel gewinnen, ist uns leider nicht gelungen. In der ersten Hälfte waren wir aggressiv und hatten ein paar gute Aktionen. Auch durchaus verdient das 1:0 geschossen. Damari hatten dann die Chance aufs 2:0, das hätte auch das 2:0 sein müssen. Ich bin nicht unzufrieden mit unserem Spiel. Zum Schluss muss James Holland selbst schießen und nicht das Abspiel suchen. Der Saisonstart ist unbefriedigend. Man hat gesehen dass die Mannschaft unbedingt wollte, die Spieler sind viel gelaufen bei diesen hohen Temperaturen. Wir sollten uns nicht aufs System ausreden. Die Austria hatte 1-2 kleine bis größere Baustellen, die man als Trainer natürlich versucht langsam abzubauen. "

Artikel-Foto: Richard Purgstaller

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