Nach dem desaströsen Auftritt gegen Malmö am Mittwoch haben die Bullen aus Salzburg einiges wieder gutzumachen. Wie sehr die Enttäuschung nach wie vor in den Köpfen der Spieler steckt, wird sich im heutigen Spiel zeigen. Mit Sadio Mane fehlt ein wichtiger Leistungsträger bei den Salzburgern, die anhaltende Diskussion rund um den Senegalesen trägt wohl auch kaum zur guten Stimmung bei den Mozartstädtern bei. Die Grazer, die derzeit auf dem sechsten Tabellenplatz stehen, wissen jedoch, dass die Bullen auch in so einer Situation keinesfalls zu unterschätzen sind.

Miserabler Start der Salzburger

Während die Hausherren im 4-4-2 auflaufen, hat Darko Milanic ein 4-2-3-1-System für seine Mannschaft gewählt. Salzburg versucht zwar sogleich Druck zu machen, jedoch sind es die Grazer, die bereits in der vierten Minute durch ein Tor von Marko Stankovic in Führung gehen. Nach einer großartigen Hereingabe von Djuricin zieht er ab, für Gulasci wäre der Ball nur sehr schwer zu halten gewesen. Auch nach dem Treffer können die Grazer weiterhin die schwachen Salzburger dominieren, die klare Überlegenheit in der ersten halben Stunde wird v.a. noch durch das 0:2 in der 14. Minute unterstrichen, abermals ist es Stankovic, der den Ball nach einem Pass von Thorsten Schick im Tor unterbringt. In dieser Situation macht Peter Gulacsi keine sehr gute Figur, diesen Ball hätte er wohl halten können.

Nachdem die Grazer die erste halbe Stunde des Spiels ganz klar dominiert haben, häufen sich ab der ca. 30 Minute auch langsam die Angriffe der Salzbuger. Kampl und Co kommen immer besser ins Spiel, ihre Pässe kommen wieder häufiger an. Schließlich ist es Kevin Kampl, der in der 36. Minute per Fernschuss auf 1:2 verkürzt. Zu diesem Zeitpunkt kam der Anschlusstreffer absolut verdient. Die Anfangslethargie schien endlich überwunden. Sturm Graz lässt sich nun auch vermehrt zurückdrängen. Trotz dominanter Grazer zu Beginn endet die erste Halbzeit mit 71:29% Ballbesitz für Red Bull Salzburg.

Sturm Salzburg2

Salzburg kommt besser ins Spiel – aber Graz siegt

Nach der Pause versuchen die Grazer sogleich wieder besser ins Spiel zu kommen, und sich nicht von dem Anschlusstreffer demotivieren zu lassen. Aber auch die Salzburger machen vermehrt Druck, Ramalho, der in der ersten Hälfte eine enttäuschende Leistung ablieferte, fand besser ins Spiel, ein sehr ambitionierter Weitschuss in der 52. Minute ging allerdings über das Tor. Salzburg drückt weiter, und so fällt in der 54. Minute schließlich der Ausgleichstreffer zum 2:2. Jonatan Soriano heißt der Torschütze. Die Moral scheint bei Salzburg also wieder besser zu sein, es sind wesentlich mehr gute/interessante Aktionen der Bullen zu sehen als noch in Hälfte eins. Wirklich zwingende Chancen ergaben sich aber kaum. In der 78. Minute kommt Hinteregger nach einer Ecke zum Kopfball, der geht aber knapp am Tor vorbei. Auch die Grazer versuchen immer wieder ein Angriffsspiel aufzubauen, tun sich aber wesentlich schwerer als in Hälfte eins. V.a. in der Schlussphase macht Salzburg wieder vermehrt Druck, Sturm Graz verteidigt teilweise mit fast allen Feldspielern. In der 90. Minute fällt schließlich, vielleicht etwas unerwartet, das 2:3 Siegtor für die Grazer. Nach einem traumhaften Pass von Marc Andre Schmerböck zum in der Mitte stehenden Djuricin, zieht dieser ab und fixiert damit den Endstand von 2:3. Die zweite Hälfte war auch geprägt durch viele Fouls und zahlreiche gelbe Karten, Schiedsrichter Hameter hatte alle Hände voll zu tun.

Stimmen:

Marco Djuricin (Sturm Graz): “Stankovic war überragend heute, auch Schmerböck hat ideal für mich aufgelegt. Phasenweise waren wir zu passiv, aber im großen und ganzen sehr stark. Jetzt haben wir Salzburg schon zwei Mal auswärts hintereinander geschlagen, das schaffen nicht viele.“

Foto im Artikel: GEPA pictures Red Bull

Slide-Foto: GEPA pictures Red Bull