Gleich zu Beginn stellten die Wolfsberger klar, wer der Herr im Haus ist. Mit einem fulminanten Start in die Partie vergab der Tabellenführer gleich zwei Topchancen. Zuerst vergab Joachim Standfest völlig freistehend aus sieben Metern, kurz darauf war es Attila Simon der bei einem Jacobo-Stanglpass zu spät kam. Die Fans sahen am 12. Spieltag der tipico Bundesliga einen stark aufspielenden WAC, in einer gut gefüllten Lavanttal-Arena. Die dritte Chance führte dann aber zum 1:0 für die Wolfsberger. Einen Wernitznig-Eckball konnten die Grödiger nicht ordentlich klären und köpften den Ball nur vor die 16 Meter Linie. Der auf den Abpraller lauernde Jacobo übernahm diesen Kopfball direkt und trifft via Innenstange zur verdienten Führung. Der Schuss des Spaniers wurde jedoch noch von seinem Teamkollegen Boris Hüttenbrenner abgefälscht, der auch der offizielle Torschütze ist.

In der Folge der ersten Halbzeit konnten die Grödiger die Partie ausgeglichener gestalten. Ein Huspek-Schuss in der 28. Minute war die erste Annäherung an das Gehäuße der Hausherren. Beide Mannschaften kommen immer wieder an den Strafraum des Gegners, können aber keine nennenswerten Chancen herausspielen. Kurz vor der Pause hatte Joachim Standfest seine zweite Gelegenheit vor dem Grödiger Tor. Nach schöner Kombination der Wolfsberger steckte Jacobo auf den aufgerückten Verteidiger durch, der aber an Tormann Stankovic scheiterte.

Halbzeit 2 beginnt mit Schrecksekunde für den WAC

In der Pause hat Grödig Trainer Baur das zweite Mal gewechselt. Für Timo Brauer kommt eine zweite Sturmspitze mit Roman Wallner. Kurz nach der Pause der bereits zweite verletzungsbedingte Wechsel. Diesmal hat es Stephan Palla von den Wolfsbergern erwischt. Eine Flanke von Wallner konnte er nur auf Kosten einer schlimmeren Knöchelverletzung ablenken. Der Linksverteidiger musste mit der Trage vom Spielfeld gebracht werden.

In Minute 56. wurden die Grödiger für einen guten Beginn in die 2. Hälfte belohnt. Nach butterweicher Flanke von Maak köpfte Maximilian Karner zum Ausgleich ein. Der Kopfball des Grödig-Verteidigers ging mit Hilfe der Latte ins Tor des WAC. Eine Minute später vergibt Christopher Wernitznig mit einem Drehschuss, die sofortige Führung wiederherzustellen.

Chance für Zulj

Nach gutem Dribbling von Jacobo hätten die Lavanttaler erneut in Führung gehen können. Der Spanier mit erneut gutem Pass auf Zulj doch der Schuss des Mittelfeldspielers landete nur im Außennetz. Jacobo wie schon so oft in dieser Saison, wieder mit einer bärenstarken Leistung. Der WAC findet zwar die besseren Möglichkeiten vor, aber die Partie war in der zweiten Halbzeit völlig offen. Die Grödiger kamen immer besser ins Spiel und waren mit Fortdauer der Partie dem 2:1 näher als der Tabellenführer.

Nach einem Ellbogencheck von Rnic an Roman Wallner musste der grödiger Stürmer mit einer schlimmen Platzwunde vom Platz getragen werden, konnte aber weiterspielen. Glück für den Wolfsberger Verteidiger, denn dafür hätte man durchaus mehr geben können, als nur eine gelbe Karte. Kurz darauf war es dann so weit. Marvin Potzmann kommt in Minute 78. völlig freistehend zum Schuss und trifft herrlich ins lange Eck zur 2:1 Führung der Gäste. Torhüter Kofler war beim Schuss des Grödiger völlig machtlos. In der Schlussphase konnte der WAC nicht mehr zulegen und kam zu keiner guten Möglichkeit mehr. Eher wäre noch das 3:1 für die Gäste gefallen. In der Nachspielzeit verlieren die Kärntner noch ihren Abwehrchef Rnic mit Gelb-Rot.

Fazit:

Mit einer kämpferisch, starken Leistung gewinnt der SV Scholz Grödig nicht unverdient beim Tabellenführer in Kärnten. Verdient haben sich die Gäste den Sieg, dank einer spielerisch guten zweiten Halbzeit. Nach sechs Spielen ohne Erfolg, ist das der erste Auswärtssieg in der laufenden Saison. Bemerkenswert is außerdem, dass der letzte Sieg in der Fremde im April 2014 gefeiert werden konnte. Damit verliert der WAC die Tabellenführung wieder an RB Salzburg.

Stimmen zum Spiel:

Marvin Potzmann (Verteidiger, SV Scholz Grödig):"Ich bin sehr glücklich über den Sieg. Wir haben oft Spiele in der letzten Minute aus der Hand gegeben, aber heute hat jeder für jeden Alles gegeben und wir haben verdient gewonnen!"

Michael Bauer (Trainer, SV Scholz Grödig):"Wir haben die Ländermatchpause gut genützt und unser Ziel, hier drei Punke einzufahren, voll erreicht. Wir haben an uns geglaubt und bin heute sehr stolz auf meine Mannschaft. Jetzt freuen wir uns auf das Derby gegen Red Bull Salzburg. Zur Schiedsrichter Leistung möchte ich nichts sagen, da waren einige Entscheidungen aber nicht in Ordnung!"

Dietmar Kühbauer (Trainer, Wolfsberger AC):"Erste Halbzeit hat meine Mannschaft gut gespielt, aber dann haben wir begonnen das Spiel nicht mehr so entschlossen zu führen. Wir haben es versäumt das zweite Tor zu machen und so Grödig im Spiel gelassen. Ein Unentschieden wäre möglicherweise gerechter gewesen, aber vielleicht ist ein kleiner Dämpfer nicht das Schlechteste für uns. Wir werden die Dinge die wir falsch gemacht haben im Training ansprechen und es nächste Woche veruschen besser zu machen."