Der SK Rapid Wien empfing nach dem bitteren Ausscheiden in der Champions League-Qualifikation gegen Donezk den SV Mattersburg. Nicht mehr im Kader der Grünweißen stand Robert Beric, der noch an diesem Wochenende zu St.Etienne in die französische Ligue 1 wechseln soll.

 

Das Spiel startete mit einem Paukenschlag! Richard Strebinger, der heute für Jan Novota im Tor von Rapid stand, sah nach vier Minuten bereits die rote Karte. Der junge Tormann kam an den Ball und konnte diesen mit dem Fuß nicht ordentlich klären, das Leder kam zu Thorsten Röcher der sofort auf das Tor schoss und Strebinger verhinderte den Gegentreffer mit einer Parade außerhalb des Strafraumes - der Ausschluss war die richtige Entscheidung von Schiedsrichter Oliver Drachta.

Es war ein eigenartiges Spiel, man hatte das Gefühl, die Mattersburger kamen mit der Überzahl nicht klar. Erst in der 20 Minute wagten sich die Burgenländer das erste Mal vor das Tor der Hausherren, aber Prietl vergibt die große Chance auf die Führung. Kurz darauf prüft Karim Onisiwo den eingewechselten Rapid-Schlussmann Tobias Knoflach. Die Hausherren kamen erst nach 30 Minuten durch Florian Kainz vor das Tor der Gäste, als sich Torhüter Markus Kuster verschätzte und den Ball unterlief, doch Kainz verfehlte das Gehäuse mit einem Kunstschuss aus spitzem Winkel.

Sieben Minuten später gab es die Top-Chance für Rapid auf die Führung, Philipp Schobesberger lief alleine auf Kuster zu und scheiterte mit seinem Flachschuss am starken Mattersburger Tormann. Wenig später sahen die Zuseher im Ernst-Happel-Stadion das erste Tor des Abends. Michael Perlak überhob Rapid-Tormann Knoflach aus gut 16 Metern zur nicht unverdienten Führung! Herrlicher Treffer des Mittelfeldspielers, der früh erkannte, dass Knoflach aus dem Tor kam.

Beric-Ersatz mit dem Ausgleich

Über den Abgang des Slowenen wird so viel gesprochen, dass die verbliebenen Stürmer der Hütteldorfer in Ruhe ihre Arbeit machen können. Nach einer Hereingabe von Florian Kainz legt Philipp Schobesberger den Ball auf Deni Alar ab, der überlegt zum Ausgleich für Rapid trifft (50.). Die Mattersburger zeigten sich aber wenig beeindruckt und nützten ihre Überzahl sofort wieder. Auf Umwegen kam der Ball zu Thorsten Röcher, der die Übersicht behielt und via Stangenpendler zum 2:1 für die Mannschaft von Ivica Vastic traf (60.).

Nur zwei Minuten später machte Mattersburg die Vorentscheidung. Karim Onisiwo spielte Mario Pavelic schwindlig bis dieser am Boden lag, passte zur Mitte wo Pink den Ball aus wenigen Zentimetern zum 3:1 im Tor unterbringen konnte. Das Spiel war damit entschieden, denn die Hütteldorfer konnten sich nach den schweren letzten Wochen nicht mehr erholen und wirkten einfach müde.

Die numerische Überzahl wurde dann eiskalt ausgenutzt. Nach einem trocken gespielten Konter bediente Michael Perlak den mitgelaufenen Thorsten Mahrer, der zum 4:1 für die Gäste aus dem Burgenland traf. Erst in der 80. Minute, als die Luft schon komplett aus der Partie war, konnte Rapid wieder einen Treffer erzielen. Der eingewechselte Steffen Hofmann bezwang Markus Kuster mit einem schönen Schuss aus knapp 20 Metern.

Fazit: Fast das ganze Spiel in Unterzahl war nach den harten Chamions League-Partien für Rapid zu viel. Die Mattersburger nutzten den Raum eiskalt und gewinnen verdient im Ernst-Happel-Stadion. Wie das Spiel bei Elf gegen Elf gelaufen wäre, lässt Spielraum für Spekulationen.

Stimmen

Tobias Knoflach (SK Rapid): "Wir haben uns heute einfach schwer getan. Unglücklicher hätte es heute kaum laufen können. Für mich ist es eine  Ehre, dass ich mein Debüt feiern konnte!"

Karim Onisiwo (SV Mattersburg): "Schöne Gala! Endlich konnten wir auch Auswärts ein Zeichen setzen. Mit dem Ausschluss und der doppelten Belastung muss man schon sagen, dass es für Rapid schwer war."