Zum Auftakt der 10. Runde der Tipico Bundesliga feierte Tabellenführer SK Puntigamer Sturm Graz einen souveränen 3:0-Auswärtssieg gegen den weiterhin sieglosen Tabellenletzten SKN St. Pölten. Die Gäste spielten die in der Anfangsphase völlig überforderten Hausherren an die Wand und führten durch ein Eigentor von Stec (10.) und einen Treffer von Alar (18.) schnell mit 0:2. Nach dem Seitenwechsel zeigten die Niederösterreicher zwar ein ganz anderes Gesicht, den einzigen Treffer in der 2. Halbzeit gelang aber dem Tabellenführer. Philipp Huspek besorgte in der 63. Minute den 0:3-Endstand. Damit muss St. Pölten weiter auf den ersten Saisonsieg warten. Die Grazer beendeten hingegen ihre Serie von drei sieglosen Partien hintereinander. 

 

Sturm überrollt den Tabellenletzten

Oliver Lederer nahm im Vergleich zur Vorwoche (1:1 gegen Admira Wacker) nur eine Veränderung in der Startelf vor. Für die zuletzt schwache Rapid-Leihgabe Alex Sobczyk rückte Roope Riski in Anfangsformation. Sturm-Coach Franco Foda veränderte seine Mannschaft auf zwei Positionen. Anstelle von Thorsten Röcher, der sich im Heimspiel gegen Altach einen Muskelfaserriss im Bereich der Leiste zugezogen hat und Sandi Lovric rotierten Charalampos Lykogiannis und James Jeggo in die Startelf des Tabellenführers.

Der Tabellenführer fand deutlich besser ins Spiel und hatte nur wenige Minuten nach Spielbeginn die erste Top-Chance: Nach einem wunderbaren Zuspiel von Schulz legte Potzmann auf Huspek ab, der völlig unbedrängt aus kurzer Distanz vorbeischoss (6.). Keine Minute später lief Huspek alleine auf SKN-Goalie Riegler zu und kam im Laufduell mit Diallo wohl knapp vor der Strafraumgrenze zu Fall. Schiedsrichter Drachta entschied jedoch auf Weiterspielen – eine strittige Entscheidung (7.). Wenige Augenblicke später wurden die Grazer für ihre Offensivbemühungen belohnt: Stec lenkte eine scharfe Flanke von Potzmann unglücklich ins eigene Tor – 0:1 (10.). Die Hausherren fanden überhaupt nicht ins Spiel und mussten beinahe minütlich Angriffe über sich ergehen lassen: Lykogiannis trat nach einem Foul von Mehmedovic an Huspek zum Freistoß an und zirkelte diesen an die Stange (17.).

Eine Minute später bediente Hierländer mit einem scharfen Pass Alar, der relativ unbedrängt ins lange Eck abschloss – 0:2 (18.). Wenig später verhinderte SKN-Schlussmann Riegler den dritten Gegentreffer: Alar setzte sich im Mittelfeld durch und spielte einen idealen Steilpass auf Huspek, der sich im Eins gegen Eins mit Riegler jedoch nicht durchsetzen konnte (22.). Oliver Lederer reagierte auf die inferiore Defensivleistung seiner Mannschaft und brachte nach etwas mehr als einer halben Stunde Balic für Diallo ins Spiel. Für den ausgewechselten Diallo rückte Petrovic zurück in die Innenverteidigung. Diese Maßnahme verlieh der Hintermannschaft der Hausherren mehr Stabilität. So ging es mit einem 0:2 in die Pause.

Inferior: Oliver Lederer wechselte Diallo bereits nach 36 Minuten aus. Foto: GEPA/Red Bull Media

Sturm macht nur mehr das Nötigste

Zu Beginn der zweiten Halbzeit zeigten die Gastgeber ein ganz anderes Gesicht als noch vor der Pause. Die Gäste zogen sich hingegen zurück und lauerten auf Konter. Nach einer Stunde kam es zu einem Comeback: Lukas Spendlhofer feierte nach überstandener Verletzung sein Saisondebüt. Er kam für den angeschlagenen Dario Maresic in die Partie. Wenige Augenblicke später sorgte Philipp Huspek für die Vorentscheidung: Petrovic konnte eine Flanke von Lykogiannis nicht klären, Huspek nahm den Ball an, schlug einen Haken und stellte auf 0:3 (63.).

63. Minute: Philipp Huspek besorgt den 0:3-Endstand. Foto: Richard Purgstaller

Die Hausherren steckten zwar nicht auf und versuchten in der Offensive Akzente zu setzen, richtig gefährliche Torchancen konnte sie sich aber nicht herausspielen. Nach einer Flanke von Mehmedovic kam Riski relativ frei zum Kopfball, setzte diesen aber kläglich daneben (81.). Der Tabellenführer ließ in der Schlussphase nichts mehr anbrennen und brachte den deutlichen Sieg sicher über die Zeit. 

Stimmen

Oliver Lederer bei "Sky": „Kann natürlich nicht positiv sein am heutigen Tag. Speziell mit der ersten Halbzeit können wir nicht zufrieden sein, sind wir auch nicht. Es war eindeutig so, dass wir im Vergleich zu den ersten beiden Spielen einen Schritt nach hinten gemacht haben. Wir haben es nicht geschafft die letzte Linie zu verteidigen beziehungsweise den Raum zwischen den Linien haben wir viel zu groß gehalten. Da haben wir uns nicht gut verhalten. Es war dann zweite Halbzeit zumindest so, dass wir uns schadensbegrenzend aus der Affäre gezogen haben.“

Franco Foda bei "Sky": „Wir waren, glaube ich, sehr gut auf den Gegner eingestellt. Wir haben heute zwar auch mit einer Dreierkette gespielt, aber im Mittelfeld mit einer Raute. Ich wollte im Mittelfeld eine Überzahlsituation herstellen. Wir wollten uns in den Zwischenräumen bewegen, vor allen Dingen Hierländer, Alar und Zulj. Ich denke, dass wir die klar bessere Mannschaft waren. Wir waren sehr diszipliniert in der Defensive und haben dem Gegner kaum etwas zugelassen. Ich denke der Sieg war absolut verdient.“

SKN St. Pölten – SK Sturm Graz 0:3 (0:2)

NV-Arena, 3.500 Zuschauer, SR Drachta

Tore: Stec (10./Eigentor), Alar (18.), Huspek (63.)

St. Pölten: Riegler – Mehmedovic, Muhamedbegovic, Diallo (36./Balic), Stec – Petrovic – Thürauer (46./Davies), Rasner, Martic, Bajrami (74./Ambichl) – Riski

Sturm: Siebenhandel – Lykogiannis, Schulz, Maresic (60./Spendlhofer), Koch – Zulj, Jeggo – Potzmann, Hierländer, Huspek (87./Filip) – Alar (71./Eze)