Der FK Austria Wien musste sich am 3. Spieltag der Europa-League-Gruppenphase dem kroatischen Meister HNK Rijeka mit 1:3 geschlagen geben. Die Wiener präsentierten sich bei der Rückkehr von Ex-Veilchen Alexander Gorgon ideenlos und lagen bereits nach einer halben Stunde mit 0:2 hinten. Mann des Spiels war der Schweizer Mario Gavranovic, der einen Doppelpack bejubeln durfte. Damit liegt die Austria in der Gruppe D mit nur einem Zähler auf dem letzten Tabellenplatz. Das Parallelspiel zwischen Milan und AEK Athen endete torlos. 

 

Kaltschnäuzig: Die Kroaten bejubeln einen 3:1-Auswärtssieg. Foto: Josef Parak

Rijeka bestraft ideenlose Veilchen

Die Anfangsphase gestaltete sich sehr zerfahren, Torchancen waren absolute Mangelware. Die Gäste aus Kroatien traten allerdings entschlossener auf und kombinierten sich phasenweise gefährlich in die Nähe des Strafraums der Wiener. In den ersten 15 Minuten gaben allerdings beide Mannschaften keinen einzigen Torschuss ab. Der erste Abschluss der Partie brachte die Gäste aber in Führung: Acosty spielte nach einer guten Seitenverlagerung auf Bradaric, der postwendend auf Gavranovic weiterleitete. Der stand im Strafraum völlig blank und traf ungehindert zur Führung. Austria-Goalie Pentz war zwar noch dran, konnte den Gegentreffer jedoch nicht mehr verhindern – 0:1 (21.).

Die Hausherren hätten allerdings schnell zurückschlagen können, ja sogar müssen: Christoph Monschein kam nach einer Flanke von Klein völlig unbedrängt zum Abschluss, schoss aber aus kurzer Distanz Rijeka-Keeper Sluga an (25.). Diese Nachlässigkeit rächte sich nur wenige Augenblicke später: Nach einem schönen Solo von Acosty, der sich viel zu leicht gegen Salamon durchsetzen konnte, zog Gavranovic aus rund 16 Metern ab und traf zum 0:2 (31.). Die Austria präsentierte sich in der Offensive völlig ideenlos und konnten die Kroaten bis zur Pause nicht mehr wirklich gefährden.

Die Schlussphase hat es in sich 

Nur wenige Minuten nach Wiederbeginn sorgte Ex-Veilchen Alexander Gorgon beinahe für die Vorentscheidung: Vesovic konnte sich auf der rechten Seite zu leicht gegen Westermann durchsetzen und spielte scharf zur Mitte, wo Gorgon lauerte und nach einem schnellen Haken abzog. Sein Schuss konnte jedoch gerade noch von Klein geblockt werden (49.). Bitter für die ohnehin vom Verletzungspech verfolgte Austria: David De Paula musste verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Für ihn kam Ismael Tajouri ins Spiel (58.).

Mit Fortdauer der zweiten Halbzeit wurden die Gastgeber etwas kreativer und in der 72. Minute kamen die Wiener zu ihrer bisher besten Torchance des Spiels: Der eingewechselte Tajouri feuerte aus rund 20 Metern einen wuchtigen Schuss ab, den Rijeka-Schlussmann Sluga mühevoll an die Stange lenkte. In der absoluten Schlussphase machten die Veilchen die Partie aber nochmal spannend: Kevin Friesenbichler köpfelte eine Holzhauser-Hereingabe auf Sluga, der die Kugel ins eigene Tor lenkte - 1:2 (90.). Die Kroaten wollten jedoch keine Spannung aufkommen lassen: Der eingewechselte Kvrzic verwandelte eine Flanke von Pavicic zum 1:3-Endstand. 

Stimmen

Thorsten Fink bei Sky: „Ich glaube, dass wir heute gegen einen sehr guten Gegner gespielt haben. Sie waren defensiv sehr gut organisiert, waren laufstark, außen waren sie sehr schnell. Da hatten wir große Probleme, sobald sie von der einen Seite auf die andere rausgekommen und ins Eins gegen Eins gegangen sind. Da sahen wir schlecht aus. Das war aber nur zweimal der Fall und zweimal haben sie das Tor gemacht. Letztendlich haben wir in der ersten Halbzeit nicht so gut gespielt, in der zweiten Halbzeit besser. Aber der Gegner hat dann das Ergebnis verwaltet. Im Moment muss man sagen, war Rijeka auch einfach die bessere Mannschaft.“

Heiko Westermann bei Sky: „Wir sind sehr nervös gestartet. Ich weiß nicht warum. Wir haben Bälle hergeschenkt, waren unsicher, haben nicht die Seiten gewechselt. Dadurch ist der Gegner zu Chancen gekommen, zu Konterchancen. Wenn man so leichte Gegentore kassiert, besonders wie das erste, dann wird es auf Europaebene schwer.“

UEFA Europa League, Gruppe D, 3. Spieltag

FK Austria Wien – HNK Rijeka 1:3 (0:2)

Ernst-Happel-Stadion, 20.600 Zuschauer, SR Schärer (SUI)

Tore: Friesenbichler (90.) bzw. Gavranovic (21., 31.), Kvrzic (90.+3) 

Austria: Pentz – Salamon, Westermann, Kadiri, Klein – Holzhauser, Serbest (77./Prokop), De Paula (58./Tajouri) – Pires, Friesenbichler, Monschein

Rijeka: Sluga – Zuta, Zuparic, Elez (70./Puncec), Vesovic – Males, Bradaric – Gorgon, Misic (77./Pavicic), Acosty (79./Kvrzic) – Gavranovic 

 

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