FC Wacker Innsbruck
SV Horn

Herzklopfen - Hochspannung - Nervenflattern, das Saisonfinale in der Sky Go Erste Liga zwischen dem FC Wacker Innsbruck und dem SV Horn war an Dramatik nicht mehr zu überbieten. Auch die Stimmung auf den Rängen war sensationell, passierten doch knapp 13.800 Zuseher die Drehkreuze am Innsbrucker Tivoli, Stadt, Land und OSVI trugen Sorge dafür dass die Matchkassen diesmal geschlossen blieben. Alle Bilanzen vorher, die Tiroler konnten bislang alle drei Saisonduelle gegen Horn gewinnen, waren nur zweitrangig. Was jetzt und hier zählt ist ein Dreipunkter, denn nur ein solcher gewährleistet den Weiterverbleib im Profifußball, ansonsten geht's runter in den jeweiligen Regional-Verband. Demnach ist das Motto "Siegen oder Fliegen" auch absolut zutreffend für diesen Abstiegskrimi. Der Sieger dieses Herzschlag-Finales hat den Klassenerhalt sichergestellt, bei einem Remis hat nur noch Innsbruck Chancen, dann sollte aber Hartberg in St.Pölten nicht mit drei Toren Differenz gewinnen bzw. dürfte der FAC zu Hause gegen den LASK nicht anschreiben.

 

Innsbruck legt im ersten Spielabschnitt den Grundstein

Beide Mannschaften müssen zwei schwerwiegende Ausfälle verkraften, fehlt den Innsbruckern doch der gesperrte Stamm-Torhüter Pascal Grünwald. Bei den Niederösterreichern gilt es das Fehlen des erfolgreichsten Tormachers Casanova wettzumachen. Was dann aber weder die Innsbrucker noch die Horner in ihren Bemühungen daran hinderte, vom Start weg dementsprechend früh entscheidende Spielanteile zu verbuchen. Symphtomatisch für ein so "Grande Finale" war dann auch der Spielcharakter, über weite Strecken kommt es zu einer intensiv geführten Begegnung, der die wirklich aufregenden Strafrraum-Situationen weitgehenst fehlen. Aber bei einem solch richtungsweisenden wichtigen Spiel gibt es nun mal keine Schönheitspreise zu vergeben, was zählt ist das richtige Ergebnis, wie das dann wirklich zustande kam, ist nur von sekundärer Bedeutung. Und bereits in der dritten Spielminute "erspart" Alexander Hauser, der diesmal der auffälligste Innsbrucker war, den Hausherren ein mögliches Zitterspiel. Dem geht eine starke Einzelaktion von Alexander Gründler auf der linken Seite voraus, sein Zuspiel verwertet der Kapitän dann unter kräftiger Mithilfe von Horn-Schlussmann Philip Petermann, aus fünf Metern zum so wichtigen 1:0. Das gestaltet die Aufgabe dann für Wacker doch um einiges angenehmer, können diese doch ihr Spiel aus einer gesicherten Abwehr heraus auf den Konter zu lauern, nun durchziehen. Den Niederösterreichern fehlt es doch an der nötigen Durchschlagskraft, einzig Florian Sittsam kann mit einem Distanzschuss ein wenig für Aufsehen sorgen (28.). Effizienter ans Werk gehen da schon die Tiroler, steht es mit der zweiten Torgelegenheit doch 2:0. 38.Minute: Nach Vorarbeit der beiden Routiniers Alex Hauser und Jürgen Säumel kommt Florian Jamnig in Schussposition, der nicht lange fackelt und auf Höhe des Elfmeterpunktes mit rechts stramm abzieht - 2:0, zugleich auch der Halbzeitstand.

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Innsbruck-Trainer Klaus Schmidt signalisiert es, ein zweites Mal sollte ein solcher nervenaufreibender Abstiegskampf tunlichst vermieden werden.

Horn kann nicht mehr zusetzen

Die Last dann nach dem Seitenwechsel noch drei Treffer erzielen zu müssen, war dann für die Waldviertler doch eine Nummer zu groß. Nachdem dann auch die Hartberg-Niederlage in St.Pölten durchsickert war klar, dass der zweite Absteiger am Innsbrucker Tivoli zu finden ist bzw. dass der Schmidt-Truppe bereits ein Remis reicht zum Klassenerhalt. Dementsprechend aus einer gesichterten Defensive heraus, schaukeln die Tiroler das Ding dann auch sicher nach Hause. Die Horner versprühen zwar dann und wann im Ansatz so etwas wie Torgefährlichkeit, was aber fehlt ist die Kaltblütigkeit vor des Gegners Tor. Demnach ist es dann auch der FC Wacker Innsbruck der dann noch den Schlusspunkt setzt. 83.Spielminute: Nach einer Coproduktion der beiden eingewechselten Rene Renner und Armin Hamzic ist es Alexander Gründler, der sehr viel Torwillen bzw. Einsatz an den Tag legt und im Rutschen das 3:0 markiert. Daraufhin wurde das Innsbrucker Tivoli endgültig zum Tollhaus umgewandelt, denn nun war es in Stein gemeißelt, Wacker Innsbruck bleibt in der Sky Go Erste Liga. Der SV Horn hingegen muss nach drei Jahren den bitteren Weg in die Regionalliga Ost antreten.

Fussball LASK Linz vs SV Horn  21 10 2014-3-50 Bildgröße ändern

Trainer Christoph Westerthaler muss mit dem SV Horn den Gang hinunter in die Regionalliga Ost vollziehen.

 

Wacker Innsbruck - SV Horn 3:0 (2:0)

Tivoli, 13.800 Zuseher, SR: Harald Lechner

Torfolge: 1:0 (3.Hauser), 2:0 (38.Jamnig), 3:0 (83.Gründler)

Wacker Innsbruck: Weiskopf, Deutschmann, Hlinka, Hauser (79.Renner), Bergmann, Jamnig (63.Hamzic), Säumel, Micic (72.Hölzl), Siller, Schilling, Gründler

SV Horn: Petermann, Antonitsch, Ruiz Paz, Djordevic, Sahanek, Sittsam, Rusek, Tursch, Kröpfl (54.Ayyildiz), Toth (54.Glavica), Bozkurt (71.Dilic)

Stimmen zum Spiel:

Klaus Schmidt, Trainer Innsbruck:

"Momentan verspüre ich nur eine innere Leere und sehr viel Ergriffenheit. Ich habe die letzten fünf Monate dafür gelebt, dass das Alles zum Besten für Wacker ausgeht. Zur Zeit bin ich nicht in der Lage mich dementsprechend zu freuen. Es war ein Wahnsinn wie alle hinter dem Verein gestanden sind, auch nach einigen Bauchstichen haben allesamt an einem Strang gezogen und sind schlussendlich dafür auch belohnt worden. Ein wichtiger Faktor dabei war auch unser Menthal-Coach, Katrin Holzapfel hat da wahrlich ganz starke Arbeit vollbracht mit den Burschen."

Alexander Hauser, Innsbruck-Kapitän und Torschütze zum 1:0:

"Das alles ist ein wunderschönes Gefühl, uns fällt allesamt eine Riesenlast von Herzen. Ein ganz großes Danke an alle die uns unterstützt haben. Wir wissen um die Verantwortung und werden im neuen Spieljahr alles daran setzen, dass die Saison für uns besser verläuft. Heute aber wird einmal richtig gefeiert, wir haben schließlich lange genug darauf warten müssen."

Danijel Micic, Innsbruck zentrales Mittelfeld:

"Unglaublich die Stimmung, vor so einer beeindruckenden Kulisse kann man gar nicht absteigen. Wir haben uns erneut als mannschaftliche Einheit präsentiert und den so wichtigen Erfolg sicher ins Trockene gebracht."

Alexander Gründler, Torschütze zum 3:0:

"Wir sind alle so froh dass wir das geschafft haben. Hut ab vor diesen tollen Zusehern - Vielen Dank für die so motivierende bzw. aufbauende Unterstützung !

Christoph Westerthaler, Trainer Horn:

"Genau das was wir vermeiden wollten ist eingetroffen - wir wussten dass es sehr schwer wird bei einem raschen Gegentreffer, der den Innsbruckern schlussendlich in die Karten gespielt hat. In weiterer Folge waren wir dann mehr oder weniger chancenlos. Jetzt gilt es alle Kräfte zu mobilisieren um nach Möglichkeit schon in der anstehenden Saison den Wiederaufstieg bewerkstelligen zu können.

Florian Sittsam, Horn zentrales Mittelfeld:

"Enttäuschung pur, Verzweiflung, Frust - wir haben uns einfach zu sehr von der Kulisse beeindrucken lassen. Dazu traf uns das 1:0 nach nur drei Minuten wie ein Keulenschlag, von dem wir uns dann praktisch nicht mehr erholt haben."

Philip Petermann, Tormann Horn:

"Das Ganze ist sehr bitter und ärgerlich bzw. stellt eine Riesenumstellung für alle Spieler bzw. den gesamten Verein dar. Aber das Leben geht weiter, nun müssen wir uns eben ein Stockwerk tiefer dementsprechend behaupten."

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Fotos: Richard Purgstaller/Harald Dostal