Der Floridsdorfer AC holt im Reichshofstadion in Lustenau durch ein 1:1 Remis zumindest einen Punkt. Die Wiener hatten am heutigen Nachmittag die Lizenz für die kommende Saison erhalten, Lustenau dagegen wurde die Spielberechtigung in erster Instanz verweigert. Zu Beginn merkte man dem Team von Lassaad Chabbi schon eine gewisse Verunsicherung an.

Mitte der ersten Halbzeit hatten sich die Vorarlberger dann gefangen, als plötzlich der FAC durch Aydogdu die Führung erzielte (33'). Lustenau schlug aber innerhalb weniger Minuten zurück. Bruno glich noch vor der Pause für den Favoriten aus (42'). Am Ende gelang den Vorarlbergern, die ohne den rot-gesperrten Stammtorhüter Knett auflaufen mussten, trotz drückender Überlegenheit, auch begünstigt durch die Ampelkarte für Stehlik (89') in den Schlussminuten, der entscheidende Treffer nicht. 

FAC überraschte Lustenau! 

Die Partie begann für den Underdog aus der Bundeshauptstadt gar nicht so schlecht. Weber schlenzte die Kugel aus gut elf Metern über die Querlette (5'). Lustenau wurde daraufhin allerdings besser, schlug durch Großchancen von Chabbi (15') und Grill (25') zurück. Die Ineffizienz des Heimteams bestrafte die Auswärtsmannschaft zum Leidwesen von Lassaad Chabbi postwendend eiskalt. Nach einem Querpass rutschte Sakic vor Aydogdu weg, somit hatte der Türke freie Sicht aufs Tor, nahm den Querpass direkt ab und verwandelte ins lange Eck (33'). Daraufhin wachte Lustenau endgültig auf, noch vor der Pause gelang der hochverdiente Ausgleich (42'). Grill lenkte eine Ecke zur Mitte, dort köpfte Chabbi zu Bruno, der nur noch die Birne hinhielt. 

Lustenau überlegen, nicht effizient! 

Die zweite Halbzeit gehörte schließlich ganz und gar dem Heimteam aus dem Ländle. Chabbi (56'), Grill (59') und Sakic (68') vergaben beste Möglichkeiten auf die Führung, scheiterten allerdings an der eigenen Ungenauigkeit. Dem FAC fielen in diesen Minuten keine Lösungen für die Ballserien des Gegners ein. Das reine Beschränken auf Defensivaufgaben zahlte sich in den Schlussminuten allerdings aus. Zwar durften die rund 2.000 Zuschauer nach einer roten Karte für Martin Stehlik noch einmal hoffen, der Wiener hatte den eingewechselten Sobkova abgeräumt, schließlich und endlich ermauerte sich der FAC aber das Remis. Die beste, aber auch einzige Möglichkeit in der Schlussphase vergab Thiago, der aus kürzester Distanz, nach einer Flanke des eingewechselten Jailson per Kopf das Tor deutlich verfehlte (91'). Aufgrund des heutigen Lizenz-Schocks darf der Punkt gegen den Floridsdorfer AC auch aufgrund der Leistung als Erfolg gewertet werden, wenngleich man sich im Lager von Hubert Nagel gegen den Tabellenletzten natürlich mehr erwartet hatte.