Am 9. Spieltag der Saison 17/18 kam es in der Sky Go Erste Liga zum mit viel Spannung erwarteten Aufeinandertreffen des SC Austria Lustenau mit dem TSV Prolactal Hartberg.  Und dabei gelang es den Ilzer-Schützlingen einmal mehr, eine ganz starke Vorstellung abzuliefern. Es ist schon aller Ehren wert, mit welcher Coolness bzw. Kompaktheit die Steirer zum auftreten wissen. Langsam aber sicher darf man den Liganeuling dann auch zumindest zum erweiterten Kreis der Aufstiegs-Kanditaten hinzuzählen. Anders da die Situation bei der Austria, die einfach nicht in die Gänge kommen will. Auch diesmal war sehr viel Stückwerk mit dabei, da scheinen doch ungemütliche Zeiten auf die Verantwortlichen zuzukommen.

 

Die Hartberger wissen erneut kompakt aufzutreten

Nach dem völlig verkorksten Start, ist es den Lustenauern in den letzten drei Spielen zumindest gelungen, Schadensbegrenzung zu betreiben. Anders da das Auftreten der Oststeirer, die völlig unbeschwert an das Ding rangehen und demzufolge auch an der zweiten Tabellenposition zu finden sind. Aber die Vorarlberger wollen es dann vom Start weg, verstärkt wissen, Marcel Canadi verzeichnet den ersten vielsagenden Torschuss. Der erste Treffer fällt dann aber auf der Gegenseite, allerdings mit gütiger Mithilfe der Lustenauer Defensivabteilung. Kürsat Güclü bedient dabei ungewollt Roko Mislov, der das Geschenk dankend annimmt und frühzeitig das Hartberger 0:1 markiert. Daraufhin muss Keeper Nicolas Mohr all seine Künste bei einem Tadic-Freistoß aufbieten, um einen Zweitore-Rückstand zu verhindern. Nach einer gespielten halben Stunde ist es dann die Torstange, die nach einem Tadic-Schuss, die Lustenauer vor einem weiteren Gegentor bewahrt. So gesehen ist die Legionärstruppe von Coach Andreas Lipa mit dem knappen 0:1-Pausenrückstand doch recht gut bedient.

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Das Einschwören vor dem Spiel hat sich für den TSV Hartberg in Lustenau einmal mehr bezahlt gemacht.

 

Die Lustenauer sind weit weg von der gewohnten Form

Die Oststeirer wissen sich dann auch im zweiten Durchgang entsprechend in Szene setzen bzw. geben diese zu verstehen, dass man die weite Heimreise nach Möglichkeit mit einem vollen Punktezuwachs antreten will. Dann aber die 59. Minute: Ronivaldo mit dem Zuckerpass auf Pius Dorn, der per Kopf zum 1:1 vollstreckt. Nur Augenblicke später finden die Hartberger dann zwei Topchancen vor, Tadic und Meusburger lassen diese aber ungenützt. Jetzt ist so richtig Leben in der Partie bzw. wogt das Spiel jetzt hin und her. Der Aufsteiger denkt gar nicht daran, das Remis zu verwalten bzw. in der 78. Minute donnert Manfred Fischer, das Spielgerät dann aus 18 Metern an die Torstange. 84. Minute: Über Christoph Kröpfl und Daniel Gremsl kommt das Spielgerät zu Manfred Fischer, diesmal vollstreckt er eiskalt zum 1:2. Damit sind die Lustenauer schachmatt gesetzt - der Erfolgslauf der Oststeirer findet seine Fortsetzung. In der nächsten Runde empfangen die Lustenauer, am Dienstag, 12. September, mit Spielbeginn um 18:30 Uhr, den FAC Wien. Die Hartberger besitzen ebenso das Heimrecht, zur selben Zeit kommt Wattens angerauscht zum Kräftevergleich.

 

AUSTRIA LUSTENAU - TSV HARTBERG 1:2 (0:1)

Reichshofstadion, 2200 Zuseher, SR: Josef Spurny (Wien)

Torfolge: 0:1 (7. Mislov), 1:1 (59. Dorn), 1:2 (84. Fischer)

Austria Lustenau: Mohr, Ashimeru (80. Sobkova), William, Ronivaldo, Kobleder, Grasegger, Dorn, Güclü (46. Barbosa), Tuncer, Canadi (54. Avramovic), Drazan

TSV Hartberg: Faist, Meusburger, Gollner, Rasswalder, Kröpfl (90. Ilic), Mislov, Sprangler, Fischer (87. Heil), Tadic, Sanogo (52. Gremsl), Gölles

gelbe Karten: Dorn bzw. Rasswalder, Sprangler

Stimmen zum Spiel:

Hubert Nagel, Präsident Lustenau:

„Ich habe so etwas noch nicht erlebt seitdem ich Präsident bin seit 20 Jahren, dass wir so eine Serie zu Hause haben. Wir sind die schlechteste Heimmannschaft der Liga und ich weiß, dass wir Fußballer haben, die es können. Aber wir haben Fußballer, die scheinbar nicht wissen, um was es geht. Man muss sich natürlich auch bewegen und laufen, man muss einander helfen und wenn es einmal nicht läuft, dann muss man über den Kampf schauen, dass man weiterkommt. Damit wird man nicht weiterkommen. Ich kann die Punkte, die wir verloren haben auch nicht mehr holen. Dass es mir den Schlaf raubt und den Spaß am Fußball raubt, gebe ich zu. Dass wir etwas tun müssen, gebe ich auch zu.“

Christian Ilzer, Trainer Hartberg:

„Es ist eine super Stimmung in der Kabine. Ich wollte auch gar nicht weggehen. Wir sind hochzufrieden mit dem Auswärtssieg bei der Austria Lustenau. Das war ein sehr, sehr gutes Spiel von uns. Die Leistung war absolut top und dann auch noch das Ergebnis. Die Jungs arbeiten extrem hart in jedem Training und dann ist es auch verdient, wenn man am Freitag die Früchte erntet.“

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Bild: Harald Dostal

geschrieben von: Robert Tafeit