"Alter spielt bei uns keine Rolle"

altAuch in der Winterpause widmet sich Helmut Pichler dem Frauenfußball und holt von den Vereinsvertretern ein Stimmungsbild ein. Dabei werden in den Ligen mit oberösterreichischer Beteiligung jeweils die besten Teams aus unserem Bundesland präsentiert. Mit dem FC Munderfing schließt der Herbstmeister der Regionsliga Innviertel diese Serie ab. Trainer Josef Buttenhauser stellte sich für ein Interview zur Verfügung.


Munderfing  konnte sich mit acht Punkten Vorsprung vor Aspach/Wildenau und St. Peter - als einziges Frauenteam Oberösterreichs - ohne Punkteverlust die Winterkrone sichern, ehrlich, haben Sie mit dieser Dominanz  zu Beginn der Meisterschaft  gerechnet?
Josef Buttenhauser: "Gerechnet haben wir in diesem Ausmaß  nicht damit, aber mit einem der vordersten Plätze schon. Die Konkurrenten kennen wir ja schon einige Jahre, vor allem aber war entscheidend, dass mir immer die komplette Mannschaft zur Verfügung stand."

Die Meisterfeiern haben also schon frühzeitig begonnen?
Josef Buttenhauser: "Nein, keineswegs. Wir feiern dann, wenn wir auch rechnerisch nicht mehr einzuholen sind."

Im Vorjahr wurden Sie abrupt mit der Strafverifizierung gestoppt, gibt der Herbststand eine gewisse Genugtuung?
Josef Buttenhauser: "Sicherlich ist eine gewisse Genugtuung dabei, schließlich haben wir beide uns ausführlich über diesen Unsinn unterhalten. Sportlich waren wir am Ende der letzten Meisterschaft punktegleich mit dem Meister."

Ihr Team konnte in sieben Spielen ebenso viele Siege mit einem  überragenden  Score von 43:3 feiern. Ist Ihre Mannschaft den übrigen Teams nicht schon zu überlegen?
Josef Buttenhauser: "Wir spielen vorne weg und dominieren, agieren sehr offensiv und erzielen deshalb viele Tore. Zu den Verlusttreffern  möchte ich aber anmerken, dass wir ja mit einer Feldspielerin im Tor spielen (müssen). Unsere Standardtorfrau hat nämlich ihre Karriere beendet."

Gibt es ein Erfolgsgeheimnis dieser tollen Mannschaft?
Josef Buttenhauser: "Ja, große Harmonie und Teamgeist in der Mannschaft. Altersmäßig spannen wir einen Bogen von einer 14-jährigen Spielerin zu einer 38- jährigen Akteurin und diese Mischung ist mit viel Spaß an der Arbeit. Gemeinsame Feiern stehen ebenso auf dem Programm, wie der Versuch glückt, von den  jeweils sportlich Besten zu lernen, egal wie viele  Lebensjahre „frau“ aufweist.  Störenfriede haben wir rechtzeitig verabschiedet."

Wie beurteilen Sie die Spielstärke der Regionsliga Innviertel?
Josef Buttenhauser: "Das Niveau ist nicht schlecht, hinter uns duellieren sich vier gleich starke Teams um den zweiten Rang. St. Pantaleon kam mit Vorschusslorbeeren aus der Salzburger Liga zu uns und konnte sich bisher nicht recht durchsetzen, das beweist die Spielstärke der Regionsliga Innviertel."

Ist  der Aufstieg in die Frauenklasse nach dem  Meistertitel 2011 für Sie fix geplant?
Josef Buttenhauser: "Das bereitet mir noch großes Kopfzerbrechen, weil die Frauenklasse West für uns aus geografischen Gründen  nicht attraktiv ist. Die Teilnahme würde lange Reisen bedeuten und einige meiner Mädels haben schon signalisiert, dass sie dann ihre Laufbahn beenden. Eher könnte ich mir die Teilnahme an einer Salzburger Liga vorstellen, da wären in etwa Entfernungen von 30 Kilometern statt 100 zu bewältigen. Es ist allerding noch alles offen, nur die Grundproblematik der Termin-und Reiseprobleme bleibt. Ausnahmsweise unternehmen wir schon Reisen, zum Beispiel haben wir am vergangenen Wochenende beim bayrischen VFR Garching ein Hallenturnier bestritten und konnten unter sieben bayrischen Teams den dritten Platz erobern."

Was hat Ihnen im Herbst die größte Freude bereitet?
Josef Buttenhauser: "Der volle Ehrgeiz, mit dem die Mädels die Trainings, noch dazu  in doppelter Besetzung  gegenüber früher besucht haben und alles in den Spielen umgesetzt haben, was wir uns vorgenommen haben. Weiters hat mir die Disziplin imponiert und die großartige Unterstützung durch meine beiden Co-Trainer Bernhard Werndl und Christian Breckner.“


Dr. Helmut Pichler

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