ATSV Stadl-Paura stellt Frauen-Fußball in Frage

Trotz der Rekordjagd und dem Einzug in das Viertelfinale des OÖ Ladies Cup herrscht in diesen Tagen bei Landesliga West-Spitzenreiter ATSV Stadl-Paura Unverständnis über die Auslosung im Cup. Nachdem man sich am Ostermontag über den Einzug in die nächste Runde freuen durfte, herrschte nur kurz danach Aufregung über den nächsten Cup-Gegner ASKÖ Dionysen/Traun. Der Grund dafür liegt in der Tatsache, dass der nächste Gegner sportlich mit 2:3 gegen die Ladies aus Garsten ausgeschieden wäre.

 

Cup-Bewerb wird zur sportlichen Farce

Der Sportliche Leiter Johann Stöttinger ist über die Konstellation, aber vor allem über das zustandekommen sehr enttäuscht. „Wir haben kein Problem damit, dass wir nun auf Dionysen treffen, allerdings empfinden wir es als sportliche Farce, wenn in einem K.O.-Modus ein ausgeschiedenes Team willkürlich in der nächsten Runde steht.“ Der ATSV stellt sich vor allem die Frage, ob es denn vertretbar ist, dass eine Cup-Auslosung ohne Beisein von Vereinsvertretern stattfinden sollte, wie dies bei den Achtelfinal-Paarungen auch der Fall war. Die Paarungen waren kaum eine Stunde nach Spielende online und hinzukommt, dass es zuvor keinerlei Informationen zum Modus gegeben hatte. Aus Sicht des ATSV Stadl-Paura war daher klar, dass im Viertelfinale ein Lucky Looser gezogen werden muss. Die Argumentation des besten Verlierers will der Meister der Frauenklasse Mitte nicht gelten lassen, da Spiele gegen unterschiedliche Gegner keinen Vergleich zulassen würden.

 

Frauen-Fußball in falschem Licht dargestellt

Einerseits bereitet dem (Fast-)Meister der Landesliga West seine Frauen-Mannschaft große Freude, doch aufgrund der aktuellen Vorkommnisse stellt man das System im OÖ Frauen-Fußball stark in Frage. „Seitens des Verbandes wird immer betont, dass man den Frauen-Fußball fördern muss. Wir kommen diesem Wunsch mit großer Freude nach, doch es kann einfach nicht sein, dass eine Cup-Auslosung ohne Vereinsvertreter stattfindet. Wir stellen uns daher einfach die Frage, ob es wirklich Sinn macht, zu forcieren, wenn die sportliche Wertigkeit eines Cup-Bewerbes im Frauen-Fußball durch solch eine Aktion mehr als unwürdig wird“, meint Stöttinger.

 

Dionysen als Austragungsort für das Finale – Protest möglich

Da die ASKÖ Dionysen/Traun als Veranstalter des diesjährigen Finales feststeht, wird die Konstellation noch mehr in Frage gestellt. „Wir haben weder ein Problem damit, dass Dionysen als Titelverteidiger unser nächster Gegner sein wird, noch dass das Finale dort stattfindet. Womit wir nun eben ein massives Problem haben ist die Art und Weise wie die Paarungen zustandegekommen sind.“ Es darf durchaus in Frage gestellt werden, ob es Sinn macht, einen Cup-Bewerb auszutragen, bei dem ausgeschiedene Teams im Viertelfinale noch mitwirken – es handelt sich hierbei wohl um eine Seltenheit im europäischen Klub-Fußball. Einen Protest hält sich der Verein noch vor. „Wir stellen uns der sportlichen Aufgabe, wenngleich diese einer Farce gleicht, ist Dionysen aus unserer Sicht aus dem Bewerb sportlich ausgeschieden.“, so Johann Stöttinger abschließend.

 

Stellungnahme der ASKÖ Dionysen/Traun:

Trainer und Sektionsleiter Rainer Pesl:
"Wir sind nicht stolz darauf, als Verlierer ins Cup-Viertelfinale aufgestiegen zu sein. Jedoch sollte man auch erwähnen, dass der Modus seit langer Zeit feststeht und öffentlich zugänglich ist. Die Bewerb-Infos stehen seit Juli 2013 fest, nachzulesen auf der Seite des OÖFV unter Datenservice/Cup-Bewerbe/OÖ Ladies Cup 2013/14. Hier steht klipp und klar, wer, wie und wann aufsteigt. Zudem wurde bei der OÖ Hallenmeisterschaft kundgetan, dass es einen Lucky Loser gibt und der beste Verlierer aufsteigt. Und da wir nach einem Unentschieden nach regulärer Spielzeit als einziges Team die Verlängerung erreicht haben, sind wir der beste Verlierer und haben am Montag erfahren, dass wir trotz der Niederlage eine Runde weiter sind. Wie bereits erwähnt, sind wir nicht stolz darauf, werden die zweite Chance aber nicht einfach wegwerfen, zumal uns der Modus diese Möglichkeit eröffnet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine andere Mannschaft diese Chance nicht genutzt hätte. Wir verstehen jedoch den Unmut einzelner Vereine, aber man darf uns auch nicht böse sein, wenn wir die sich uns bietende Chance nützen. Was wir nicht verstehen, ist, was die Auslosung und der Modus damit zu tun haben, dass das Finale heuer in Dionysen stattfindet. Das Finale findet jedes Jahr an einem anderen Ort statt. Als Austragungsort für das Finale 2014 steht Dionysen bereits seit über einem Jahr fest. Wir haben uns im Vorjahr darum beworben, da wir in diesem Jahr zehn Jahre Frauenfußball in Dionysen feiern." 

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