Rohrbachs "tolle Neune" beim 9. UNIQA Mädchenfußball-Liga Bundesfinale

Sensations-Landesmeister BG/BRG Rohrbach startet als Oberösterreichs Vertreter am kommenden in das „Abenteuer“ UNIQA-Bundesfinale in Schwaz (Tirol). Helmut Pichler sprach exklusiv mit Erfolgstrainer Franz „Franky“ Hofer über seine Affinität zum Mädchen-und Frauenfußball, sein Überraschungsteam und seine Erwartungen für die Titelkämpfe.

 

 

Franz, wie kommt ein gestandener aktiver Fußballer und erfolgreicher Trainer der Männer zum Schülerinnen-Fußball?

"Gegen die sehr bekannte ehemalige ÖFB-Kapitänin und Serien-Torschützin Gerti Stallinger aus Rohrbach habe ich selbst schon gespielt, auch in meiner Familie gab es Fußballerinnen, also gab es insofern schon öfter Kontakte zu dieser speziellen Art des Fußballes. Zum Schülerinnen-Fußball kam ich allerdings erst vor zwei Jahren, als sich Mädchen unseres Gymnasiums in Rohrbach an einen Kollegen von mir wandten, sie möchten mit einem Team unbedingt auch an der Mädchenfußball-Liga teilnehmen. Er war aber schon bei Burschen sehr engagiert und so habe ich eingewilligt, die Mädels zu coachen. Wir haben dann auch vor einem Jahr erstmals an den o.ö. Landesmeisterschaften teilgenommen, die Veranstaltung auf dem Chemie-Platz in Linz war ein Erlebnis und mit dem überraschenden sechsten Platz waren wir auch sehr zufrieden. Deshalb wollten wir heuer auch dabei sein".

Und habt gleich gewonnen, quasi ein sportliches Märchen?

"Ja, es war ein sensationeller Erfolg, weil wir nie damit gerecht haben. Obendrein wurde der Bewerb von Karl Römer und der früheren ÖFB-Internationalen Kathi Strauchs ganz toll organisiert, für Kathi freue ich mich auch deshalb, weil ich einmal ihr Lehrer sein durfte".

Kurz zurück zu Deinen vielen Kontakten zum Burschen-und Männerfußball, wo siehst Du die Unterschiede zum Frauenfußball?

"Logischerweise in der Dynamik, das ist klar, aber auch in der Entschlossenheit vor dem Tor. Je näher es zum Gehäuse geht, umso mehr nimmt der Mut ab".

Wie würdest Du Dein Mädchen-Team charakterisieren?

"Ein sehr junges Team insofern, als kein Mädchen aus der vierten Klasse, sondern ausschließlich Schülerinnen aus der zweiten und dritten Klasse im „Neuner-Kader“ aufscheinen. Sieben Fix-Starterinnen und zwei Ergänzungsspielerinnen werden mit mir und einer Kollegin den Weg nach Tirol antreten. Alle im Team entwickeln einen ganz speziellen Teamspirit, pflegen einen enormen Zusammenhalt, der als unser größtes Plus anzusehen ist. Disziplin wird hochgehalten, technisch wird eine feine Klinge geführt und vor allem wollen die Mädels, wenn`s irgendwie geht, den Ball herausspielen und nicht auf gut Glück die Kugel unkontrolliert irgendwohin ballern. Gegen sehr starke Gegner ergehen von mir dann aber auch andere Anweisungen, diesbezüglich sind wir sehr flexibel in unserer Spielweise".

Hast Du besonders herausragende Spielerinnen?

"Einige sind in Burschenteams engagiert, so z.B. Julia Fuchs von der SPG Rohrbach/Aigen, deren Fernziel das Nationale Zentrum für Frauenfußball in St. Pölten ist. Die Goldtorschützin beim Linzer Finale ist auch in der O.Ö. U14-Landesauswahl engagiert, die heuer in der U14-Bundesländermeisterschaft auf Rang vier landete. Weiters prägen Tina Traxinger (Aigen) und Juliane Schaubmaier (Oepping) unser Spiel, die drei Rohdiamanten werden aber auch von Lena Eder, Helena Lehner, Elena Lauß, Viola Katzlinger und Franziska Nigl hervorragend unterstützt".

Wie gut lässt sich in diesen hektischen Zeiten Schulbetrieb und Training (Vorbereitung) vereinbaren?

Wir haben eine „schulzeitschonende“ Lösung gefunden, einige wenige Stunden dafür verwendet, dabei gegen Burschen geprobt und werden auch die Zeit vor den Spielen in Schwaz noch nützen, um einige Dinge zu üben. Spielerisch haben wir uns gegenüber dem Vorjahr sicherlich verbessert, wir sind schon gespannt, was uns beim Bundesfinale erwartet, setzen uns aber sicher nicht unter Erfolgsdruck. Sicherlich werden wir auf ältere Gegnerinnen treffen, können aber unbeschwert aufspielen, weil die Zeit eigentlich für uns arbeitet. Ich selbst habe schon als Betreuer mit Erfolg an Bundesmeisterschaften der Burschen (Oberstufe) teilgenommen, dadurch lasse ich die Spiele der Mädels recht gelassen auf uns zukommen. Meine Erwartungen gehen nicht in die Richtung der ersten fünf Plätze, Hauptsache ist, dass sich die Mädels schon sehr auf die Herausforderungen freuen".


Danke, dass Du mir die Zeit für ein sehr interessantes Gespräch geschenkt hast. Ich wünsche Dir und den Mädels recht oft die Gelegenheit, mit Eurem Schlachtruf „Black and white is Rohrbach Dynamite“ ein Spiel beginnen zu können!

 

Dr. Helmut Pichler

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