Wenn der Erfolgstrainer drei Wünsche frei hätte...

Mit sieben Punkten Vorsprung sicherte sich die Spielgemeinschaft Hagenberg/Schweinbach im Juni souverän den Meistertitel in der Frauen-Landesliga. Helmut Pichler erkundigte sich Exklusiv für Ligaportal nach dem sportlichen Höhenflug beim Erfolgstrainer Fabian Sailer, ob beim Aufsteiger in die Oberösterreich-Liga organisatorisch noch „Luft nach oben“ sei.

 

 

Fabian, herzlichen Glückwunsch zu Platz eins in der abgelaufenen Saison, wenn Du drei Wünsche an beide Vereine frei hättest, welche Anliegen hättest Du noch für den laufenden Betrieb?

"Danke für Deine Wünsche, es freut mich, wenn Du Dich mit Problemstellungen im Frauenfußball im Alltag in Oberösterreich auseinandersetzt, er soll ja auch weiter tatsächlich an Bedeutung gewinnen. Mein vordringliches Anliegen bei der SPG Hagenberg/Schweinbach wäre eine bessere Koordinierung bei der Platzbelegung, weil ich natürlich beide Teams, auch die 1b, die gerade in der Frauenklasse Nord/Ost einen Sieg eingefahren hat, gerne über den ganzen Platz trainieren lassen möchte. Mittlerweile umfasst unser Kader über 30 Spielerinnen, ein normaler Spielbetrieb sowie je zwei Trainings pro Woche wäre ohne die Spielgemeinschaft, sprich: zwei Trainingsplätze, zwei Trainingshallen, mehr Hilfsschiedsrichter, mehr Ansprechpartner, nicht möglich".

Wo wäre ein weiterer Bedarf aus Deiner Sicht?

"Durch die erfolgreiche Aufbauarbeit in den letzten Jahren und der Krönung mit dem Meistertitel ist sicherlich die Akzeptanz unseres Frauen-Fußballs bei den Funktionären beider Vereine gestiegen, trotzdem hinken wir bei der Anschaffung neuer Trainingsutensilien bzw. neuer Ausstattung noch hinten nach. Bei der Suche nach Sponsoren für Textilien und Matchbälle müssen wir selbst aktiv werden, Vereinssponsoren werden noch zu selten für diese Anschaffungen herangezogen. Bei einem Verein sind wir allerdings schon einen Schritt weiter und genießen einige finanzielle Unterstützung, für die wir sehr dankbar sind".

Deine „dritte Bitte im Bunde“?

"Sicherlich der ganz große Wunsch nach wesentlich verstärkten Bemühungen der Vereine um den weiblichen Nachwuchs. Es müsste aktiv nach Nachwuchsspielerinnen gesucht werden, vorstellbar über „Tag der offenen Tür“, Schnuppertraining usw. und vor allem über eine forcierte intensive Zusammenarbeit mit den Schulen im Rahmen der UNIQA-Mädchen-Fußball- Liga".

Mit diesem Vorschlag befindest Du dich in bester Gesellschaft: „Wir müssen landesweit in den Schulen in enger Zusammenarbeit mit den Direktoren/Direktorinnen über die Mädchen-Fußball-Liga die Mädels für den Fußball begeistern“, hat mir Karl Römer, Frauenreferent im OÖFV, sein gemeinsames Anliegen mit der UNIQA-Landesreferentin Kathi Strauchs formuliert. Dein Trainer- Kollege Manfred Feichtinger aus Pettenbach hat kürzlich festgestellt: „Aus unserer Partnerschaft mit der Neuen Mittelschule Pettenbach sind alleine im heurigen Sommer wieder sieben Mädchen im Alter von neun bis elf Jahren zum Frauenteam dazu gestoßen“. Eine andere Frage, wie werden Deine Frauen für den Verein tätig, außer der Werbung auf facebook, die ich sehr akribisch verfolge?

"Unsere Mädels helfen sehr aktiv bei vier und sechs Veranstaltungen pro Jahr bei beiden Vereinen mit. Zusätzlich werbenwir durch unseren Facebook-Auftritt unter „ladies spg hagenberg/schweinbach“, wo wir mittlerweile die 1000-er Marke bei den Fans geknackt haben".

Das macht Ihr so ausgezeichnet, dass ich mich in der Vergangenheit bei den Auswärtsspielen meines Lieblingsvereines FC Altmünster bei Euch dort informiert habe und mich dann durch den Genuss des Matchberichtes, vor allem aber der exzellenten zahlreichen Fotos, beinahe als tatsächlicher Matchbesucher gefühlt habe. Im Ernst: Ihr betreibt hier ganz tolle Werbung für Eure Partner-Vereine, was halt auch in den Print-Medien wünschenswert wäre, oder?

"Die lokalen Print-Medien wären unglaublich wichtig, wir sind froh, hier manchmal berücksichtigt zu werden, würden uns aber wünschen, dass die jede Woche die Ankündigung der Spiele und die Tabellen der Frauen-Ligen (mit den Ergebnissen der aktuelle Runde; Anmerkung Pichler) abgedruckt würden".

Dann danke ich Dir herzlich für die geraume Zeit, in der Du mich so umfassend informiert hast, wünsche Dir, dass Deine Anregungen auf „offene Ohren“ stoßen und dass Euch in den nächsten Matches gegen Mondsee auch das Spielglück beschert sei.

 

Dr. Helmut Pichler

 

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