Sophie Roiser setzt erfolgreiche Familientradition fort

Mit 12.284 Stimmen landete mit Sophie-Anna Roiser (Union Neuhofen/Krems) wiederum eine Torhüterin hinter Siegerin Katharina Pointecker (Union Aspach-Wildenau) im Spitzenfeld der Frauen-Wertung der O.Ö. Krone-Kicker-Wahl. Helmut Pichler unterhielt sich mit der Vorzeigesportlerin über ihren „Umweg" ins Tor, ihre Erfahrungen mit der „Kleinmünchen-Filiale" und ihre größten sportlichen Wünsche für die Zukunft.

 

 

Hallo, Sophie, zu „Silber" meinen herzlichen Glückwunsch, warum habt Ihr Euch überhaupt zur Teilnahme an dieser Abstimmung entschlossen?

"Danke für den Glückwunsch, ich freue mich noch immer sehr über diesen großen Sympathiebeweis. Wir haben mannschaftsintern abgestimmt, uns zu beteiligen, weil wir mit dem Klassensieg neue Dressen gewinnen wollten und haben uns gemeinsam auf Trainer Robert Vojta geeinigt, das Team hat mich für die Spielerinnen-Wertung auserkoren. Zahlreiche Freunde und Fans haben uns super unterstützt, gewonnen hat zwar Aspach-Wildenau, aber wir gönnen ihnen den Sieg. Bei den Frauen ist es durch die heurige gemeinsame Wertung schwieriger gewesen, in manchen Männer-Kategorien haben wesentlich weniger Stimmen zum Sieg gereicht."

In welchen jugendlichen Jahren hast Du mit Fußball begonnen, bist Du schon immer im Tor gestanden?

"Mit 13 Jahren habe ich bei Neuhofen begonnen und meine Laufbahn zuerst in der Abwehr, als Vorstopperin und ein wenig auch in der Offensive gestartet, bin aber dann im Tor gelandet".

Deine Position als Keeperin stelle ich mir dabei nicht ganz unproblematisch vor?

"Zumindest am Anfang meiner Karriere war ich fast überkritisch und habe mir jedes Verlusttor, auch sogenannte unhaltbare Gegentreffer,  sehr zu Herzen genommen. Meine Teamkolleginnen haben mich aber immer wieder aufgemuntert, indem sie mir klarmachten, dass etliche Treffer schon aus Fehlern im Mittelfeld oder einem anderen Spielbereich resultierten und mich als Letzte in eine missliche Lage brachten. Das hat mich immer aufgebaut, sehr geholfen und mittlerweile sehe ich solche Situationen distanzierter."

Dein Bruder Simon ist Torhüter bei St. Marien, Dein Vater Christian war selbst ein sehr guter Tormann, wie beurteilt er Deine Leistungen?

"Nach den Spielen analysieren wir gemeinsam, meistens lobt er mich und wenn er einmal kritisiert, dann bleibt er immer konstruktiv. Damit ist er auch darin mein großes Vorbild."

Welche Erfolge konntest Du mit Deinem Lieblingsverein schon feiern?

"2014 schafften wir als Meister der Frauenklasse Ost den Aufstieg in die neue Landesliga (und belegten 14/15 Rang 5; ergänzende Anmerkung H. Pichler) und stiegen 15/16 freiwillig in die Frauenklasse Nord/Ost ab, wo wir eine schwächere Phase erlebten."

Bei Euch spielten damals einige sehr gute Fußballerinnen von Union Kleinmünchen?

"Der Kleinmünchen-Filiale verdanken wir sehr viel. Trainer Thomas Lang , Iris Gaubinger, Bettina Gros und Nadine Bender haben uns Spielverständnis beigebracht, mit Tipps bei der Schusstechnik usw. versorgt und natürlich unsere Spielstärke z.B. im Meisterjahr sehr gesteigert. Sie prägten unser Spiel entscheidend mit und halfen sehr mannschaftsdienlich aus. Wenn es zeitlich für den Coach knapp wurde, hat eine der Spielerinnen unser Training geleitet, das war eine sehr positiver Einfluß."

Apropos Stichwort Trainer, was zeichnet Euren aktuellen Trainer Robert Vojta besonders aus?

"Seine schier unerschöpfliche Geduld mit uns, er lotet bei jeder Spielerin ihre Stärken und Schwächen aus und versucht, zu helfen und zu verbessern, wo immer es geht. In den acht Jahren, die ich Fußball spiele, zählt er sicherlich zu meinen besten Trainern. Er ist jederzeit mit Spaß dabei, das spürt "frau", er will, dass wir uns ständig verbessern, verfolgt seine Ziele aber nicht verbissen erfolgsfixiert".

Welchen Beruf übst Du aus und was bedeutet es für Dich, daneben Fußball zu spielen?

"Ich arbeite sehr gerne als Kindergärtnerin und sehe den Mannschaftssport als willkommene Ergänzung an. Wir pushen uns gegenseitig, gewinnen und verlieren gemeinsam und genießen das besondere Erlebnis, zusammen als Team diesen Sport auszuüben."

Welche sportlichen Wünsche hast Du selbst für die Zukunft?

"Vor allem, dass uns guter Teamgeist weiter so erhalten bleibt, dass wir auch nach Niederlagen den Kopf oben halten, möglichst Verletzungsfreiheit für unser gesamtes Team und auch für mich selbst. Am meisten aber würde ich mir, vielleicht unbescheiden, wünschen, dass der Frauenfußball mehr Anerkennung findet, er sollte weniger belächelt, sondern fair beurteilt werden.

Dass möglichst alle Deine Wünsche in Erfüllung gehen, das wünsche ich Dir und Deinem Team für Eure sportliche Zukunft! 

 

Helmut Pichler

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