Aspachs Ass Pointecker übertrumpft sogar ihren siegreichen Trainer

Katharina Pointecker landete in der gemeinsamen Kategorie „Amateure“ bei der Kickerwahl der o.ö. Kronenzeitung mit 16.825 Stimmen sensationell hinter Stefan Eichlseder (Eberschwang, 22.340 Stimmen) auf Platz 2! Damit noch nicht genug der Überraschung, gewann die routinierte Torhüterin deutlich vor Sophie Roiser (Neuhofen/Krems, 12.284) und konnte auch noch mehr Stimmen als ihr Coach, Klaus Wageneder, Sieger in der Wertung „Trainer-Frauen“ auf sich vereinen. Helmut Pichler wollte von der mobilen Postbediensteten wissen, wie sie ihren zeitraubenden Beruf mit ihrem Lieblingssport zeitmäßig in Einklang bringt, wie die Rotation mit ihrer Kollegin klappt und wie wichtig das Trainer-Duo Wageneder-Endl für den Vize-Herbstmeister der Landesliga ist.

 

 

Katharina, als langjährige Fußballerin haben Sie sicher schon einiges erlebt, wie erging es Ihnen, als Sie vom Sieg erfuhren?

„Das war auch für mich eine gewaltige Überraschung und eine ganz große Freude! Nach einem Meisterschaftsspiel weihten mich die Mannschaftskolleginnen ein, dass für unseren Trainer Klaus Wageneder und mich gestimmt werden sollte, in der Hoffnung und mit dem Ziel, eine Garnitur neuer Dressen zu gewinnen. Dass es so toll geklappt hat, ist einfach super und mittlerweile ist der Gutschein dafür schon unser! Ein großes DANKE an alle, die dafür gesorgt haben!"

Wer hat sich an diesem riesigen Stimmenberg beteiligt?

"Soviel ich mitbekommen habe, Mannschaftskolleginnen, Bekannte, Freunde, Verwandtschaft und sogar Kundschaften, die ich mit Briefen und Paketen beliefere, haben teilgenommen und auch Mitbewohner von Aspach!"

Sie wechseln sich mit ihrer Kollegin Mittermayr im Tor des Landesligisten Aspach/Wildenau ab, funktioniert diese Rotation?

"Klaglos, denn damit ist uns beiden gedient. Weil Andrea ja studiert und ich auch zeitlich ziemlich limitiert bin, vereinbaren wir mit Zustimmung der Trainer, wer eben von uns verfügbar ist.Trotzdem hetze ich oft noch von der Arbeit zum Training oder verliere bei Auswärtsspielen, z.B. in Windischgarsten, mit den Reisen bis zu einem ganzen Tag. Wenn der Ausflug auch noch mit einer Niederlage wie im Herbst (0:3) endet, ist noch mehr verloren, aber wir konnten auch in Antiesenhofen, Altmünster und bei Hochburg/Ach gewinnen."

Sie haben schon trotz Rotation 110 Pflichtspiele absolviert, 1998-2010 bei Aspach/Wildenau, 2010-2016 bei Weilbach und ab damals wieder bei Aspach, nehmen Sie jetzt Niederlagen gelassener hin als früher?

"Kaum, denn bei einem Verlusttreffer bin ich selbst noch immer meine schärfste Kritikerin. Oft versuchen mich dann die Mitspielerinnen zu trösten, aber mich lässt der Ärger nur langsam los."

Mit welchem Alter begannen Sie mit dem Fußballspielen?

"Ich begann mit sechs Jahren bei Aspach/Wildenau als einziges Mädchen in einer Bubenmannschaft. Im Tor durfte ich nicht spielen, wahrscheinlich wegen der Verantwortung(?) sondern mich nur als Feldspielerin betätigen. Da bedurfte es einiger Härte, um mich durchzusetzen. Später wurde ich von der Union Weilbach als Torfrau gekauft, dürfte ein gewisses Talent mitgebracht haben, da diese Mannschaft damals zwei Klassen höher als wir spielte."

Drängt sich die Frage auf, wo ist es Ihnen besser ergangen?

"Für mich gab es keinerlei Unterschiede. Bei beiden Teams ein ganz ausgezeichnetes Mannschaftsklima, Kameradschaft, Teamgeist usw. Allerdings wusste ich immer, dass ich meine Karriere einmal in Aspach beenden würde, In erster Linie aus beruflichen und aus Wohnungsgründen. Zwischenzeitlich hatte ich sogar Angebote von Zweitligisten, aber ein Transfer dorthin scheiterte ebenfalls an beruflichen Notwendigkeiten."

 Was motiviert Sie nach 22 Jahren Fußball noch, diesen Sport auszuüben?

"Klingt jetzt wahrscheinlich relativ einfach, weil das Gemeinschaftserlebnis in dieser tollen Truppe einfach durch nichts zu ersetzen ist."

Wodurch zeichnet sich Ihrer Meinung nach Ihr Trainer Klaus Wageneder aus?

"Klaus ist nicht nur ein akribischer und ehrgeiziger Coach, der an Spielzügen und modernsten Trainingsmethoden tüftelt, sondern auch ein Trainer, der Nachlässigkeiten direkt anspricht und Kritik übt, wenn sie notwendig ist, klar und deutlich. Klaus und sein kongenialer Partner, Co-Trainer Christian Endl ,halten das Team auch abseits des Spielfeldes bei geselligen Veranstaltungen bei Laune. Beide lösen die Herausforderung, Trainer einer Frauenmannschaft zu sein, meiner Ansicht nach wirklich mit Bravour, sie haben es einfach drauf“!

Sie sind also rundum zufrieden?

"Ja, denn mit dem zweiten Platz in der Herbstmeisterschaft der Landesliga haben wir unsere historisch beste Platzierung erreicht und mit unseren Spitzenplätzen bei dieser Fußballer-Wahl haben wir auch Werbung für unseren Verein Aspach/Wildenau betrieben."

Sie sind schon einige Jahre im Frauenfußball tätig, was bedauern Sie im Ablauf?

"Es gibt meiner Wahrnehmung nach zu wenige interessierte Scouts, Talente Sucher wie sie auch immer zu nennen wären, die auf den Sportplätzen talentierte Spielerinnen unter die Lupe nehmen, ihnen den Weg zu einer Karriere aufzeigen und ihre schulisch-beruflich-sportliche Weiterbildung forcieren!"

Bedanke mich ganz herzlich für das gewährte Zeitfenster, wünsche Ihnen persönlich und Ihrem Team noch recht viel Erfolg!

 

Helmut Pichler

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