HAKA Traun rüstet für die Frauenklasse „Schritt für Schritt“

Männer-Bezirksligist HAKA Traun steigt mit dem neu formierten Frauen-Team ab Herbst 2018 in die Meisterschaft der Frauenklasse Nord/Ost ein. Helmut Pichler erkundigte sich bei Teamleiter und „Mastermind" Günther Sayer über den Werdegang und die weiteren Pläne für seine Schützlinge.

 

 

Herr Sayer, Ihre beiden Teams haben sehr erfolgreich an beiden Mädchen-Hobby-Ligen im Jahr 2017 teilgenommen. Woher stammen die zahlreichen Spielerinnen Ihres offensichtlich großen Kaders?

„Die Mädels haben eine sportliche Vergangenheit, die vor rund zweieinhalb Jahren ihren Anfang beim SC Hörsching nahm. Überdrüssig des „Nur-Zusehens" bei den Burschen und Männern wurde der Wunsch nach einem eigenen Fußballteam laut und die ersten Versuche gestartet. Nach anfangs nicht unerwartet hohen Niederlagen nahmen zwei versierte Jugendtrainer in Hörsching, Fritz Brunmayr und Alexander Graf, die Mädels unter ihre Fittiche. Um das Team noch besser unterstützen zu können, übersiedelten wir alle  per 1. Juli 2017 zu HAKA Traun. Ergänzen möchte ich, dass für die Frauenmannschaft mehrere Vereine Interesse zeigten, aber das Offert von Traun-Chef Gerhard Hackl schien uns am erfolgversprechendsten und die Infrastruktur passt einfach perfekt."

Nach Ihrer Schilderung besteht ein sehr enger Zusammenhalt zwischen den Spielerinnen, dem Trainer- und Betreuerteam?

"In unserer Clique herrscht ein familiärer Kontakt, wir unternehmen auch abseits des Fußballplatzes viel gemeinsam, u.a. planen wir für den kommenden März ein Trainingslager im Burgenland."

Verzeichnen Sie nach dem „medialen Boom" im Frauenfußball in den letzten Monaten beim Verein noch immer neue Interessentinnen?

"Durchaus, denn einerseits wurde das Verständnis der Eltern dafür geweckt und andererseits sind wir selbst immer wieder aktiv und klappern die Schulen in Traun ab, z..B. die HAK, BRG usw. nach talentierten Spielerinnen ab und erhalten immer wieder Neuzugänge. Darunter auch sehr interessante Sportlerinnen aus anderen Sportarten, so stießen zwei ehemalige Handballerinnen zu uns. Bei einem Kader von ungefähr 30 Spielerinnen können wir mindestens zwei Teams stellen, sogar eine dritte Mannschaft ist möglich, wodurch wir ohne sturen Leistungsdruck hier auch noch nicht so gereiften Talenten Spielpraxis bieten können."

Wie oft wird bei Ihnen trainiert und wie begegnen Sie Leistungsschwankungen infolge schulischer oder beruflicher Zusatz Belastung ?

"Wir bieten drei Mal in der Woche Trainings an, wobei Montag und Mittwoch verpflichtend sind, am Freitag wird auf freiwilliger Basis geübt. Trainings-Ausfälle z.B. wegen Maturavorbereitung kompensieren wir durch den Einsatz der Spielerin im 1b-Team."

Das klingt nach einem sehr sorgfältigen Aufbau der Mannschaft für die Meisterschaft?

"Dafür planen wir wie bisher „Schritt für Schritt", so wie wir uns in den Anfängen über die ersten Tore trotz letztendlicher (hoher) Niederlagen und dann nach und nach über die ersten Punkte gefreut haben, so gehen wir weiter step by step vor."

Bestreiten Sie in der Winterpause auch Hallenturniere?

"Persönlich bin ich ja wegen der Verletzungsgefahr kein Freund davon, aber wir nehmen trotzdem teil. Kürzlich haben wir mit einem dritten und fünften Platz in St. Valentin ganz gut abgeschnitten, aber eben leider zwei Verletzte zu beklagen. Am kommenden Wochenende werden wir auch in Kleinmünchen ein Turnier bestreiten und am 18. Februar veranstalten wir dann selbst in der HAKA Arena, Sportzentrum Traun unser Heimturnier."

Wie werden Sie sich für das Frühjahr vorbereiten?

"Wir planen Testspiele gegen einige Teams aus der Frauenklasse Nord Ost, um unseren Standort zu überprüfen, ob vielleicht Verstärkungen notwendig sein werden usw."

In der Mädchen-Hobby-Liga haben Sie mit den Plätzen zwei und vier sehr gut abgeschnitten?

"Der Vergleich ist nicht so ohneweiteres möglich, aber das Spielniveau ist sicherlich höher anzusetzen als gemeinhin angenommen und die Spitzenteams könnten „auf Augenhöhe" einiger Frauenklasse-Teams sein (wie auch schon Kleinmünchens erfahrene Trainerin Nicole Angerer gegenüber Ligaportal konstatierte; Anmerkung Pichler)."

Sie werden im Sommer in den Meisterschaftsbetrieb einsteigen?

"Ja, wir beginnen in der Frauenklasse Nord/Ost, hüten uns aber vor überzogenen Erwartungen und unrealistischen Zielen. Lieber bleiben wir unserem bewährten Motto: „Schritt für Schritt" treu. Wir freuen uns, wenn der erste Treffer gelingt, wir den ersten oder die ersten Punkte erringen können usw."

Wenn Ihre Mannschaft mit derselben Begeisterung ans Werk geht, wie das Betreuerteam für die Liga-Neulinge sorgt, dann sind von HAKA Traun sicherlich einige Überraschungen zu erwarten, dazu ganz viel Glück!

 

Helmut Pichler

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