Letzter Anpfiff für „El Clasico im Innviertel“ am Donnerstag?

Für längere Zeit wird am Fronleichnamstag, um 14 Uhr im Tischlerei Gruber Stadion Taufkirchen letztmals das klassische Fußballderby im Innviertel in der Meisterschaft zwischen Union Geretsberg und SV Taufkirchen angepfiffen. Taufkirchens Sektionsleiter und Trainer Klaus Goldberger hat nämlich schon in der Winterpause sein Team aus der 2. Liga Mitte-West beim Ligavorsitzenden Karl Römer schriftlich „abgemeldet". Warum? „Aus zwei Gründen: die Mini-Liga ist sportlich wegen der immer wiederkehrenden selben Gegnerinnen wenig attraktiv und verursacht außerdem durch die extrem langen Reisen nach Tirol und Vorarlberg hohe Kosten. Eine regionale Umorientierung mit Salzburg, der Steiermark und eventuell Kärnten wäre hier anzudenken.
 
 Wenig attraktiv, hohe Kosten 
"Nur durch unseren Sponsor, die Firma Högl-Schuhe, konnten wir die Belastung der hohen Reisekosten bisher meistern", verweist Goldberger auf die größten Hemmschuhe. "Ohne Reform der 2. Liga spielen wir lieber ab Herbst in der sportlich äußerst interessanten O.Ö. Frauenliga und freuen uns schon, auf Augenhöhe mit den ehemaligen Mitstreitern wieder zu messen". Sein Pendant aus Geretsberg,Trainer Andreas Meindl, pflichtet bei: „das Derby im Innviertel ist sicher sehr reizvoll, aber heuer treffen wir schon zum vierten Mal in der Meisterschaft und zusätzlich im Cup-Viertelfinale aufeinander, das ist zu viel des Guten. Im letzten Duell am Donnerstag werden wir noch einmal Vollgas geben, weil wir noch den Vizemeister-Titel holen wollen, da kann auch noch das Torverhältnis gegenüber RW Rankweil entscheiden."

 

Geretsberg will die Stellung halten

"Bei uns herrscht nach dem tollen 4:3-Sieg gegen Meister FC Wacker Innsbruck nach wie vor beste Stimmung im Team, wir  stehen auch noch am 2. Juni gegen Kleinmünchen 1b in Peuerbach im Cupfinale und haben seit einigen Wochen mit Viktoria Felber auch eine frisch gebackene U16-ÖFB- Nationalspielerin in unseren Reihen. Wir spielen sicher auch als einziger Oberösterreich-Verein in der 2. Liga weiter, sind auch geographisch gegenüber Taufkirchen etwas bevorzugt, und reisen weiter, auch wenn aller Voraussicht nach ab Herbst noch ein zweites Team aus Vorarlberg, wahrscheinlich sogar zwei mal zu besuchen sein wird". Der erfolgreiche Coach wurde auch schon von Funktionären aus dem Bundesland Salzburg wegen eines eventuellen Beitritts zu einer geplanten „starken Salzburger Landesliga" lose von den Nachbarn kontaktiert.

 

Historisch: Bisher nur zwei Remis in 22 Partien

Erstmals trafen die beiden Aushängeschilder in einem Meisterschaftsspiel der 1. Frauenklasse am 10. Oktober 2003 in Geretsberg aufeinander und trennten sich 2:2 (1:1). Ab 2004/05 stieg das Derby in der „alten" Landesliga, Geretsberg stieg als Meister 2005/06 in die 2. Liga auf. Taufkirchen blieb trotz Meistertitel vorderhand in der Landesliga, erst ab geschaffter Relegation 2011 gab es wieder zwei gemeinsame Spielzeiten in der 2. Frauen-Liga Mitte. Nach dem Rückzug Taufkirchens 2013 in die Landesliga kämpfte Geretsberg vorderhand allein erfolgreich mit Platz drei weiter, 2016 gesellte sich Taufkirchen wieder zu den engeren „Landsfrauen" bis zur bevorstehenden neuerlichen Trennung.

Auch im O.Ö. Ladiescup setzten sich die Ladies aus Geretsberg drei Mal in der Vorrunde durch, legendär bleibt das Endspiel 2015 in Aspach/Wildenau, denn schon nach 30 Minuten führte Geretsberg mit 4:0, worauf ein sportlicher „Waffenstillstand" folgte und das Finale auch mit demselben Resultat endete. Seit 2003 gewann Geretsberg 15 von 22 Begegnungen, fünf Mal triumphierte Taufkirchen, zwewi Begegungen endeten Remis, zuletzt am 28. April 2018 (0:0).

 
Helmut Pichler 

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