„Gallisches Dorf“ fordert steirischen Zweitligisten Krottendorf im ÖFB-Cup

Nach jahrelanger Pause nimmt Zweit-Liga-Vizemeister Union Geretsberg, zugleich Oberösterreichs Cupsieger, wieder am ÖFB-Cup teil. Cheftrainer Andreas Meindl befasste sich für Ligaportal mit den Gegnerinnen, den „Wildcats" Krottendorf, und informiert über die Vorbereitung auf die Meisterschaft und den Start in die Herbstsaison.

 

Warum habt Ihr Euch heuer zur Teilnahme am ÖFB Cup entschlossen, hättet Ihr nicht ein strapaziöses Reise-Los ziehen können?

"Als Cupsieger und nach der erfolgreichen Meisterschaft in der 2. Liga Mitte-West empfinde ich es als Ehre und sogar als „Muss", dabei zu sein, denn es locken attraktive Gegner und deshalb habe ich mich auch sehr bemüht, dass wir auch in diesem Bewerb starten."

Welche Spielerinnen des Gegners sind Dir besonders ins Auge gestochen?

"Generell hat die Elf in der Vorsaison in der 2. Liga Ost/Süd sehr viele trefferreiche Spiele geliefert, auch mit etlichen Verlusttreffern, herausragend ist natürlich Mara Rechberger mit 224 Toren aus 147 Spielen und ähnlich erfolgreich im Cup, Pamela Windisch mit 35 Treffern in 54 Spielen steht ihr kaum nach und als Dirigentin glänzt die ÖFB-Jugend-Internationale Selina Mandl. Auch in den heurigen Testspielen haben sich die Steirerinnen  gegen den FC Südburgenland mit 1:2 und dem 0:3 gegen den SK Sturm Graz sehr gut geschlagen."

Hattet Ihr Losglück mit dem Heimspiel im Gipfelbergstadion am kommenden Sonntag, 14 Uhr?

"Als ich die beschwerliche Fahrtroute nach Krottendorf bei Graz entdeckt habe, bin ich natürlich über das Heimlos sehr froh geworden, trotzdem drücken wir uns auch nicht vor größeren Reisestrapazen. Weniger Freude bereitet mir der Termin mitten in der Urlaubszeit wegen der Ausfälle, aber wir verfügen über einen großen Kader, der uns fehlende Spielerinnen leichter ersetzen lässt. Unsere Stärke liegt im Teamwork, wenn ich auch nicht verhehle, dass manche Teamstützen kaum zu ersetzen sind. Als Verstärkung ist vor kurzem Anna Rafbauer zu uns gestoßen, eine junge Spielerin aus Weng, die zwischenzeitlich für den FC Passau spielte und auf einem sehr guten Weg ist."

Welche Testspiele habt Ihr in der Vorbereitung absolviert?

Gegen Lochen haben wir 9:0, gegen Antiesenhofen/Weilbach 5:2 und den 1. FC Passau (Bayern, Landesliga-Süd) mit 3:1 gewonnen. Urlaubsbedingt kam der gesamte Kader zum Einsatz, mit dem Vorteil, dass möglichst jede Spielerin Spielpraxis sammeln konnte."

Eure Reisekasse wird im Herbst eher geschont?

"Nach dem Cupspiel folgen 14 Tage Pause und dann treten wir auswärts beim Wacker Innsbruck 1b an. Es folgen zwei Sonntag-Mittag-Spiele" gegen FFC Vorderland 1b und Rankweil und nur mehr eine längere Reise zum FFC Vorderland 1b am 21. Oktober."

Welche sonstigen Aktivitäten setzt ihr noch in der Urlaubs- und Ferienzeit?

"Unsere neue Sektionsleiterin Sabina Pröller hat als „Einstand" eine Biographie der Geretsberg-Damen verfasst. Um unsere Reisekasse aufzubessern, haben sich die Spielerinnen entschlossen, persönlich Sponsoren zu werben, dabei überreichen die Mädels bei ihren Bittgängen die Mappen mit den Erfolgen als „Visitkarte". Verständnisvolle Beobachter bezeichnen uns ja als „Gallisches Fußballdorf", weil wir im Vergleich zur Einwohnerzahl von knapp 1.200 Einwohnern gegenüber Vereinen in wesentlich größeren Orten doch recht beachtliche Erfolge aufweisen können. Ich staune selbst immer wieder, welche Opferbereitschaft, welchen Einfallsreichtum und welchen Teamgeist die Mädels aufbringen, wenn es um „ihre" Mannschaft geht."

Danke für das Interview, viel Erfolg am Sonntag im Cup, eine ähnlich gute Saison in der 2. Liga-Mitte-West wie in der letzten Meisterschaft und dass "spendable Sponsoren" euer enormes Engagement auch belohnen!

 
Helmut Pichler

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