Frauenelf aus Dorf/Pram feiert nach Abstiegspech glanzvolles Comeback

Acht Minuten vor dem Ende der Landesligameisterschaft 2017/18 sicherte „Joker“ Melanie Fraunhuber mit ihrem 2:1-Siegtreffer Scharnsteins-Frauenelf gegen Antiesenhofen/Weilbach noch den „Dreier“, womit die Almtalerinnen mit 18 Punkten und einem Zähler Vorsprung die Union Dorf/Pram zum bitteren Abstieg „verurteilten“. Da nützte auch deren heroische Aufholjagd zum 3:3 nach 0:3 bei Aschach/Steyr nichts mehr. Mittlerweile führen die Pramtalerinnen nach elf Runden mit 33 Zählern und dem Score von 40:6 die Frauenklasse Süd/West vor Weibern (24 Punkte) an. Auf dem Weg zum sofortigen Wiederaufstieg gaben die Schützlinge von Harald Hel noch keinen einzigen Zähler ab und wollen das auch fortsetzen, wie der Cheftrainer Ligaportal verriet.


Harald, gratuliere Euch, Ihr habt als einziges Frauenteam in Oberösterreich noch keinen Zähler abgegeben, wie kam es zu dieser „Auferstehung“?


"nachdem ich im April 2018 das Team übernommen hatte, war ich natürlich voll bei diesem Abstieg in den letzten Minuten im Mai 2018 dabei und wollte auch ursprünglich meine Trainertätigkeit beenden. Aber dann haben mich die Mädels umgestimmt……."


Was hast Du verändert, nachdem Ihr bisher nur Siege in der Frauenklasse Süd/West eingefahren habt?


"Ich habe selbst zuvor zehn Jahre Leistungssport betrieben und daher in der Vorbereitung auf 2018/19 den Hebel bei der körperlichen Verfassung angesetzt, die Ausdauer gestärkt. Nicht immer zu Freude der Mädels, aber es hat sich bisher gelohnt. In der zweiten Spielhälfte können wir immer noch zusetzen und sind in der Lage, auch einmal einen Rückstand aufholen. Trotzdem ist mir auch die Verbesserung der technischen Fertigkeiten und der Spielanlage ein großes Anliegen, da sehe ich noch viel Potential bei der sehr jungen Mannschaft."


Ihr habt im Herbst nicht nur Euren unmittelbaren Verfolgerinnen aus Peuerbach (4:2) und Weibern (6:2) das Nachsehen gegeben, sondern auch im O.Ö Ladies Cup mit dem 2:1 gegen den Landesliga-Titelfavoriten SPG Antiesenhofen/Weilbach aufgezeigt?


"Gegen Mannschaften, die das spielerische Element bevorzugen, spielen wir uns leichter, im Cup war dann nur gegen Geretsberg mit dem 0:9 Endstation. Wir hätten natürlich gegen den Zweitligisten sicher auch so verloren, wurden aber doch zu hoch unter unserem Wert geschlagen, weil wir unsere Standardtorhüterin durch eine Feldspielerin ersetzen und einige Wochen nach Ende der Herbstmeisterschaft ohne Training und mit einer dezimierten Mannschaft antreten mussten."


Als „Klassenbeste“ führt Sturmspitze Julia Dürnberger mit 24 Volltreffern und mehr als doppelt so vielen Toren wie Lisa Mühlegger (Hochburg/Ach) die Torschützinnen-Liste an, Eure „Erfolgsgarantin“?

"Julia hat großen Anteil an unserem guten Abschneiden, präsentiert sich körperlich robust und topfit, ist läuferisch enorm stark und von den Gegenspielerinnen nur schwer zu kontrollieren. Dabei hat das 20-jährige Ausnahmetalent als „später Berufene“ erst vor vier Jahren bei Riedau mit dem Fußballspielen begonnen und seither eine großartige Entwicklung genommen. Jetzt nützt sie auch ihre Chancen noch effektiver als früher."


Wie groß ist Dein Kader, wie gelingt es Dir, den Level in der Siegesserie hochzuhalten?


"Unser Kader umfasst 19 Spielerinnen, ist also völlig ausreichend, es wurde aber auch noch von Hohenzell eine Spielgemeinschaft mit uns vorgeschlagen, was aber wahrscheinlich unseren Rahmen sprengen würde, weil ich ohnehin schon mit Rotation arbeite. Ich mache den Mädels vor jedem Spiel klar, das Match keineswegs auf die leichte Schulter zu nehmen, hochkonzentriert zu bleiben, auf Konter zu achten und die gegnerischen Stützen nicht außer Acht zu lassen, die ich vorher beobachtet habe. Schließlich kämpft und spielt jede Mannschaft gegen uns mit noch größerem Enthusmiasmus, um ja den Tabellenführer zu schlagen. Trotzdem möchten wir eigentlich auch noch die ausstehenden Spiele gewinnen."


Habt Ihr Euch in Hinblick auf die Landesliga außer im Cup auch schon zuumindest testweise mit höherklassigen Teams gemessen?

"Ich bleibe trotzdem vorsichtig in der Titelfrage, auch wenn es sehr gut aussieht. Testspiele bleiben eben „Probe-Partien“, aber wir haben z. B. schon die Landesligisten Pettenbach und Aspach/Wildenau geschlagen. in der  Winterpause  haben wir gegen den O.Ö. Liga-Zweiten St. Oswald /Freistadt mit 2:1 gewonnen und sogar großes Lob für unsere Spielweise von den tüchtigen Mühlviertlerinnen geerntet."

Wie ist es um den Status des Frauenteams im Verein Dorf an der Pram bestellt?


"Bisher konnte ich noch nirgends einen derart guten Teamgeist erleben wie bei Dorf. Wir sind sogar mit der Männer-Kampfmannschaft gemeinsam auf Trainingslager gefahren und unterstützen uns durch gegenseitigen Matchbesuch usw. usf."


„Mixed“-Titel nach dem Muster Bayern München?


"Natürlich würden wir uns sehr freuen, wenn auch den Männern in der Bezirksliga West heuer der Meistertitel gelänge und wir nach dem „Vorbild“ Bayern München gemeinsam feiern könnten, denn 2015 und 2016 genossen dort beide Bundesligamannschaften ihren Titel gemeinsam."


Wie die „Bezirksrundschau-Schärding“ berichtet, habt Ihr für das Frauenteam ganz aktuell einen Dressen-Sponsor gefunden?


"Erfreulicherweise hat sich die Firma Wagner Haustechnik mit „Elements Bad/Heizung/Energie-Hohenzell-Tumeltsham-Wels" auf Grund unserer bisherigen Listungen für drei Jahre als Dressen-Sponsor zur Verfügung gestellt, „weil die erfolgreichen Damen die perfekten Markenbotschafterinnen für die Elements-Bäderausstellung bei Wagner Haustechnik sind“.


Danke, Harald, für Dein ausführliches Interview und Alles Gute für Eure sportliche Zukunft!

 

 

 

Auf dem "Anflug" in die Landesliga: Spitzenreiter Dorf an der Pram (Foto:Dorf/Pram-Frauen)

 
Helmut Pichler

 

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