„Streiflichter“ aus 40 Jahren Frauenfußball in Oberösterreich

Nach zunächst zaghaften Versuchen, eine Landesmeisterschaft oder einen Landespokal der Frauen auf Dauer zu organisieren, markiert die Gründung der Union Kleinmünchen im Jahr 1980 den Start zu nachhaltigen Bewerben. Ligaportal versucht, in zwei Teilen die Aufwärtsentwicklung in „ganzen“ und „halben“ Dekaden anhand einzelner, auch schon wieder vergessener Ereignisse zu beleuchten, wobei die heurigen „Jubilarinnen“ aus Kleinmünchen wohl maßgeblich an der Erfolgsgeschichte beteiligt waren, aber auch ihre Konkurrentinnen immer wieder für Aussehen sorgten.

 

1980:

Spielerinnen aus acht Vereinen schließen sich zur Union Kleinmünchen zusammen: von SVS Linz kommen Christl Holzmüller, Brigitte Stockinger, Melitta Haider, Edeltraut Sattler; aus Bad Schallerbach treten Erika Laus, Evi Kempinger, Kathi Schildberger, Hermi Skrabl, Romana und Anneliese Kriechmayr dem neuen Team bei; St. Martin/Traun stellte Gerda Baumann, Irmgard Mack und Maria Schlagnitweit; aus Mauthausen stieß Hildegard Schürz zu den Linzerinnen; von Edt bei Lambach übersiedelten Brigitte Dickinger und Maria Sattleder zu den Linzerinnen; aus Gaflenz kamen Johanna und Resi Kellnreiter; Gabi Schneider wechselte aus Ranshofen nach Kleinmünchen und Herta Altenhofer aus Lichtenberg komplettierte das Fusionsteam.

1985:

Die Pergerin Rosi Wimmer, zur großen Mittelfeldregisseurin Kleinmünchens gereift, wurde als erste Oberösterreicherin in Österreichs Frauen-Nationalelf einberufen, die allerdings noch inoffiziell zu Länderkämpfen u.a. gegen die Schweiz (0:5) und Jugoslawien (0:1, 1:0) antrat. Obendrein wurde die Vollblutfußballerin zur „Kronenzeitung-Fußballerin“ des Jahres gewählt, ihre Mannschaft landete in der Bundesliga auf Rang drei. Ohne Linzer Beteiligung, aber in Kleinmünchen, siegte im österreichischen Cupfinale der FC Wacker Innsbruck gegen LUV Graz mit 3:1.Für die oberösterreichische Landesliga bereiteten sich der SK Eintracht Wels, Vorgänger des FC Wels und WSC Hertha, und der ATSV Sattledt vor, die 1986/87 in die Meisterschaft einstiegen und in den folgenden Jahren für Furore sorgten.

1990:

(Foto: Verein)

Das ausgezeichnete Score von 141:25 sicherte bei Punktegleichheit von je 37 Zählern den Oberösterreicherinnen, dass die Rivalinnen des SC Brunn mit ihrem Torverhältnis von 124:20 knapp distanziert werden konnten. Übrigens, First Vienna`s Frauen, heuer durch Corona „verhinderter“ Aufsteiger in die höchste Spielklasse, belegten damals den vorletzten Platz. Aufgrund ihrer hervorragenden Leistungen wurden die Kleinmünchnerinnen Maria Kastner, Gertrud Stallinger und Rosa Wimmer in den Teamkader für Österreichs erstes offizielles Frauen-Länderspiel auswärts am 25. August in Richterswil gegen die Schweiz (1:5), einberufen. In der oberösterreichischen Landesliga sichert sich Eintracht Wels, Vorgängerin des FC Wels und des WSC Hertha, vor Kleinmünchen 1b und ATSV Sattledt den Meistertitel.

1995:

Nach einem packenden Kopf-an-Kopf-Rennen um den Meistertitel in der Bundesliga musste diesmal Kleinmünchen mit 65:17 Toren dem USC Landhaus Beach Flower mit 76:7 den Vortritt lassen, hielt sich aber mit dem 1:0-Sieg in Gloggnitz im österreichischen Frauenfußballcup gegen den DFC Heidenreichstein schadlos. Petra Ortmaier (Kleinmünchen) debütierte ebenfalls im ÖFB-Nationalteam.

FC Münzkirchen makellos, erfolgreiches Trainerdebüt von Karl Römer

In der O.Ö. Landesliga feierte der FC Münzkirchen mit zwölf Siegen in ebenso vielen Spielen einen Start-Ziel-Sieg und stellte mit 71:4 Toren auch eine sehenswerte Treffer-Bilanz auf die Beine. Als Negativ-Pendant musste das Schlusslicht SV Chemie Linz punktelos in einem Dutzend Matches exakt 100 Tore hinnehmen und traf nur fünf Mal ins gegnerische Gehäuse. Hinter Münzkirchen landete Union Kleinmünchen 1b und Platz drei eroberte der ATSV Sattledt unter dem neuen Trainer Karl Römer, später Referent für den Frauenfußball des OÖFV, Ligavorsitzender der 2. Liga Mitte-West, Präsident des LSC Linz, Mitorganisator der Uniqa-Mädchenfußball-Landesmeisterschaft ….
Übrigens, auch in der 1. Division der Herren-Bundesliga entschied erst das bessere Torverhältnis von 48:24 für Casino Salzburg gegenüber 58:41 von SK Sturm Graz, beide 47 Punkte, nur einen Zähler dahinter folgte der SK Rapid Wien.

2000:

Mit Nina Aigner aus Antiesenhofen, die von Union Kleinmünchen 1999 zum USC Landhaus gewechselt war, feierte eine Oberösterreicherin den Meistertitel in der Frauen-Bundesliga, im „Dauerduell“ mit den Wienerinnen schied Vizemeister Kleinmünchen im Pokal mit 0:3 im Elferschießen im Halbfinale des ÖFB-Frauencups aus und verlor obendrein noch Langzeitstütze Gertrud Stallinger an den deutschen Frauen-Bundesliga-Aufsteiger Bayern München.

Isabell Hochstöger im ÖFB- Trikot

Rund um die Jahrtausend-Wende absolvierte die gebürtige Linzerin 19 Länderspiele für das A-Nationalteam und war dabei sechs Jahre in Diensten der Union Kleinmünchen (9 Länderspiele), USC Landhaus (7) und Innsbrucker AC (3). Aktuell ist „Oberösterreichs starke Stimme in Wien“ beim ÖFB als Leiterin des Mädchen- und Frauenfußballs maßgeblich an den großen Fortschritten des Frauenfußballs in Österreich beteiligt.

Gründung der 2. Liga Mitte-West

Vier Vereine, SV Garsten, Union Babenberg Linz-Süd, Kleinmünchen 1b und SV Taufkirchen/Pram, wechselten 2000 in die neue 2. Liga, wo der SV Garsten mit elf Siegen und einem Remis nicht nur ungeschlagen den ersten Meistertitel holte, sondern auch zu Oberösterreichs erfolgreichstem Zweitligisten avancierte.

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