„Solistin“ Mia Leithinger sprüht vor Ideen für den Frauenfußball!

Sie schwingt als einzige Frau in der Rolle des Head-Coaches in der Landesliga seit Sommer das Szepter beim Tabellen-Sechsten Aspach/Wildenau : Maria „Mia“-Katharina Leithinger, früher selbst Stürmerin beim ehemaligen Zweitligisten Taufkirchen/Pram. Wie die Neo-Trainerin das bisherige Abschneiden ihrer Schützlinge beurteilt, wer sie während ihrer „Zwangspause“ maßgeblich unterstützte und wie sie die Problematik der schweren Knieverletzungen sieht, wollte das „Ligaportal“ von der sportlichen Diplom-Krankenschwester in Erfahrung bringen:

 

Mia, bist Du mit nur 1 Niederlage in 6 Spielen restlos zufrieden, oder gibt es noch Luft nach oben für Dein Team?

Leithinger: " Nach Verlustpunkten haben wir in 6 Spielen nur 7 Zähler abgegeben, nach meinem Dafürhalten sind wir gut dabei und es ist noch alles offen. Somit wäre Jammern alles andere als angebracht".

In welchem Match wäre für Euch eigentlich nach dem Spielverlauf mehr „drinnen“ gewesen?

„Meiner Meinung nach in Kremsmünster, wo nach eine der miserabelsten Halbzeiten meiner Elf der Halbzeitstand 2:0 für die Gastgeberinnen lautete. Meine Mädels sind jedoch gestärkt in die 2. Halbzeit gegangen und konnten das Spiel dann mit einem Unentschieden verlassen. Wären meine Mädels gleich bei der Sache gewesen, wäre das Spiel definitiv anders ausgegangen“.

Was nimmst Du aus dem verkürzten Herbstdurchgang als besonderes Positivum mit?

„Positiv ist zu erwähnen, dass sich die „jungen“ Spielerinnen, die neu im Sommer zu uns gestoßen sind, sich sehr gut in das Team integriert haben und mittlerweile unverzichtbar in der Mannschaft geworden sind“.

Welche „hilfreichen Geister“ haben Dich auch während Deiner unfallbedingten „Zwangspause“ tatkräftig unterstützt?

„Die Mannschaft wurde von unserer Sektionsleiterin Lisa Hatheuer geführt, dabei halfen ihr unter anderem Kapitänin Elisabeth Hartl, Stefanie Baier Stefanie und Katharina Pointecker. Dafür möchte ich nochmals: „Herzlichen Dank“ sagen. Die Mannschaft hat in dieser Zeit sehr stark unter Beweis gestellt, dass sie sich noch mehr ins Zeug gelegt hat“.

Mit 18 Toren verfügt Ihr über die zweitbeste Offensive der Liga, ex aequo mit dem FC Altmünster, Stefanie Baier liegt mit 7 Toren gleichauf mit Sarah Stelzhammer (FCA) an der Spitze, gefolgt von Magdalena Burgstaller (6 Treffer), ist da Deine Handschrift als Ex- Scorerin deutlich erkennbar?

„Das hat weniger mit mir zu tun als mit der Tatsache, dass wir sicher über eine ausgezeichnete Offensive verfügen“.

Musstet Ihr im Herbst Ausfälle wegen schwerer Verletzungen hinnehmen?

„Alena Wageneder musste seit dem Spiel gegen den FC Altmünster wegen einer Bänderverletzung bis dato pausieren, wir hoffen jedoch, dass die Verletzung bis zum Saisonauftakt vollständig ausgeheilt ist“.

Als Krankenschwester weißt Du um den komplizierten Heilungsprozess nach schweren Verletzungen bestens Bescheid, rätst Du Deinen Spielerinnen deshalb als Trainerin zur Zurückhaltung?

„Es geht weniger um Zurückhaltung, vielmehr ist das richtige Schuhwerk entscheidend sowie das richtige Training. Man kann nicht erwarten, dass eine Spielerin nur durch Schussübungen, Passübungen und Laufen optimale Voraussetzungen hat, um verletzungsfrei durch die Saison zu kommen. Dazu gehört viel mehr. Ich halte mich sehr gerne an neueste sportwissenschaftliche sowie sportmedizinische Erkenntnisse“.

Gibt es Deiner Meinung nach doch wirksame Maßnahmen, um z.B. Kreuzbandrisse hintanzuhalten?

„Als Erstes ist zu sagen, dass sich die Platzverhältnisse gegenüber früher stark verändert haben. Ehrenamtliche wurden auf das Feld geschickt, um einen schönen Rasen für das Spiel vorzubereiten. Heute wird das oftmals von Rasenrobotern übernommen, dadurch wird der Rasen dichter und eine Bänderverletzung wahrscheinlicher. Deshalb rate ich jeder Spielerin zu runden Stollen. Leider ist das Präventionstraining für Bänderrisse nur wenigen Akteurinnen wichtig, meine Mädels wissen aber, dass mir das am wichtigsten ist. Die Stabilisierung sowie Balance-, Sprung- und Kraftübungen der umliegenden Muskelgruppen sind die wichtigsten Vorkehrungen, um Verletzungen zu vermeiden“.

Nach Deinem Vorschlag haben die Mädels im Dezember bei einem Charity-Lauf körperliche Anstrengung mit sozialem Engagement ideal verbunden, seid Ihr erfolgreich gewesen?

„Wir sind dabei auf jeden Fall erfolgreich gewesen, und zwar in vielerlei Hinsicht: zum einen haben die Mädels sportlich auf diese Weise einiges geleistet, 20 Teilnehmerinnen haben unser erklärtes Ziel von 67 km in vier Wochen erreicht. Einige sind sogar über 100 km gelaufen. Auch Spielerinnen, die aufgrund von verordneter Quarantäne leider keine Kilometer im Freien dazu beitragen konnten, sind aus Solidarität trotzdem fleißig am Heimtrainer gesessen. Unsere junge Torfrau Sabrina Spieler war leider auch durch eine Quarantäne gezwungen, das Training auf das Ergometer zu verlagern und ist in diesen zwei Wochen zu Hause weit über 100 km „geradelt“. Doch auch finanziell kann sich die Aktion sehen lassen: neben dem Revital Aspach, das 500 € für diesen guten Zweck zur Verfügung stellt, haben auch einige andere Sponsoren, wie „Altholzdesign by Jürgen Steingreß“ aus Mettmach zu dieser guten Sache beigetragen. So konnten wir letztendlich einer Familie, die uns am Herzen liegt und die Unterstützung dringend nötig hat,€ 1.000,-übergeben. Ein positiver „Side-Effekt“ des ganzen Projekts war natürlich auch die damit verbundene Online-Präsenz. Soziale Medien nehmen heutzutage eine enorm wichtige Rolle ein und so konnten wir wieder den einen oder anderen Beitrag dazu posten“.

Hast Du noch ähnliche Projekte in der Pipeline?

„Es war eine ganz nette Abwechslung zu unserem jährlichen Hallenfußballturnier in Altheim, das ja dieses Jahr leider ins Wasser gefallen ist. Für die kommenden Jahre möchten wir dieses aber sicher wieder verwirklichen“.

Welche Hausaufgaben hast Du Dir für den Kader während des Lockdowns einfallen lassen?

„Mit Hilfe von Online-Trainings ist bei uns bereits wieder das Training gestartet worden, derzeit liegt unser Focus auf Kraft und Ausdauer“.

Mit 3 Nachholspielen und dem Standardprogramm steht im Frühjahr ein „Marathon“ bevor, könnten die Spielerinnen überfordert werden?

„Ich gehe nicht davon aus, dass diese Saison vollständig fertig gespielt wird. Lassen wir uns aber überraschen, wir sind zu jeder Zeit bereit“.

Werdet Ihr Euch in der Winterpause verstärken?

„Zu unseren Neu-Zugängen zählen Michaela Hufnagl und Sophia Schachl“.

Welche Ziele und Wünsche hast Du für Dein Team und Dich selbst für das Frühjahr?

„Eine große, gemütliche Grillfeier mit der Mannschaft wünsche ich mir sehr, dies ist schon lange fällig. Als sportliches Ziel: wir wollen uns in den Top 3 etablieren und möchten von schweren Verletzungen verschont bleiben“.

Danke für Deine echt aufschlußreichen Informationen und viel Glück für Dich und Dein Team, sobald es im Frühjahr (?) weitergeht!

Cheftrainerin Mia Leithinger (stehend 2. von rechts ) peilt mit ihrem Team das „Podest“ an! (Foto: Ferdinand Badegruber)

Dr. Helmut Pichler

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