Windischgarstens Cheftrainer Frühwirth: „Auch im o.ö. Frauenfußball wäre der „goldene Mittelweg“ zielführend“!

In den letzten Saisonen war Frauen-Landesligist SV Modehaus Hofbaur Windischgarsten stets auf Rängen im Vorderfeld zu finden und ist auch in jeder Meisterschaft für überraschende Ergebnisse gut. Erfolgreich sind die Verantwortlichen der Traunviertlerinnen auch bei der Nachwuchsförderung, deshalb holte das Ligaportal bei Cheftrainer Peter Frühwirth einen aktuellen Situationsbericht ein:

 

Peter; wann habt Ihr nach der großen „Corona-Delle“ wieder mit dem Mannschaftstraining begonnen?

„Wir haben sofort, als es erlaubt war, Mitte Mai, mit dem Training begonnen und durchtrainiert, da sowieso, bedingt durch die Urlaubszeit, nicht immer alle Frauen dabei waren“.

Musstet Ihr Abgänge von Spielerinnen zu anderen Sportarten hinnehmen?

„Nein, wir hatten keine Abgänge zu anderen Sportarten verzeichnen. Bei uns sind alle dem Fußball treu geblieben“.

Wie groß ist derzeit Euer Kader, inwieweit hat er sich durch Zu- und Abgänge verändert?

„Der Kader für die Kampfmannschaft beläuft sich momentan auf ca. 17-18 Damen. Unsere langjährige Kapitänin, BEd Heidi Rohrauer, hat nach mehr als 220 „Bewerbs-Spielen“ ihre Karriere leider beendet. Lya Maria Salamun vom TUS Admont, sowie eine Neuanmeldung und Theresa Ruhani (SV Grassau/Bayern) haben unseren Kader erweitert. Und das eine oder andere junge Talent werden wir auch noch an die Kampfmannschaft heranführen“.

Gab es bei Euch Veränderungen auf der „Kommandobrücke“, sprich im Trainerteam?

„Nein, das Trainerteam ist mit Hans Krieger, Ronald Hüttner und mir Gott sei Dank unverändert geblieben“.

Welche „Heinzelmännchen“ (auch: Ladies) halten bei Euch außer Dir das Werk am Laufen?

„Ohne Hans Krieger und Ronald Hüttner wäre die gute Arbeit in Windischgarsten nicht möglich, wie ich bereits bei unserem letzten Gespräch erwähnt habe. Die Frauen sind auch selbst sehr bemüht, das ganze am Laufen zu halten, allen voran unsere Kapitänin Tatjana Laketic und ihre Stellvertreterin, Theresa Lugmayr“.

Wie ist es um den Nachwuchs bestellt, woher könnt Ihr „Nachschub“ holen, schlummern noch unentdeckte Talente?

„Wir haben zum Ende des Schuljahres unter der Führung von Hans Krieger ein Projekt in den Schulen gestartet und schulen jetzt jeden Freitag von 16.15 bis 18.00 Uhr ca. 10-15 Mädchen im Anfängertraining. Wobei wir natürlich hoffen, dass viele für die Kampfmannschaft in den nächsten Jahren heranreifen".

Stichwort: „Schulung der Anfängerinnen“: Du bist schon sehr lange im Unterhaus-Frauenfußball tätig: wie schätzt Du die künftige Entwicklung ein, abgesehen von weiteren Corona-„Unbilden“, wenn nur mehr die finanziellen Möglichkeiten über Wohl und Wehe der Frauenteams entscheiden?

„Es wäre nicht so gut, wenn nur die finanziellen Möglichkeiten entscheiden. Man sollte einen gesunden, fairen Mittelweg zwischen den Teams der "Kleinen" und den Ambitionen, die zum Beispiel der Lask jetzt hat, finden. Grundsätzlich denke ich, dass es nicht schlecht ist für den Frauenfußball, wenn sich auch die Bundesligaclubs damit beschäftigen. Es sollte jedoch auch wieder nicht so sein, dass im Umfeld der Bundesligaclubs alle anderen nur mehr die Ausbildungsclubs sind. Das ist ein sehr schwieriges Thema, das sicher nicht in ein paar Sätzen erläutert werden kann“.

Welche Testspiele hat es bei Euch gegeben, wie verlief bisher Eure Vorbereitung?

„Die Vorbereitung läuft gut, leider hat sich gleich im ersten Training unsere Caroline Stöger schwer verletzt und konnte bis jetzt das Training nicht wieder aufnehmen. Wir sind aber zuversichtlich, dass sie wieder fit und gestärkt zurückkommt. Wir hatten drei Testspiele, darunter eine knappe 1:2 Niederlage gegen den SV Schladming und zwei Siege gegen Peuerbach (4:0) und gegen den sterischen Landesligisten Rottenmann mit 1:0“.

In der Landesliga-Meisterschaft startet Ihr bei Aspach/Wildenau, empfängt dann daheim den TSV Ottensheim und gastiert weiter bei Peuerbach: lösbare Aufgaben für den Auftakt?

„Es wäre ein großer Fehler, in der Liga irgendeinen Gegner zu unterschätzen. Die Liga ist so ausgeglichen, da kann jeder jeden schlagen. Gegen Aspach/Wildenau auswärts ist nie angenehm zu spielen, Ottensheim ist für mich einer der Favoriten auf den Titel und auch in Peuerbach beim Test haben wir gesehen, dass da etliche Qualität vorhanden ist. Wenn Du da nicht aufpasst und nicht Vollgas gibst, kann das ganz schnell ins Auge gehen“.

Hast Du einen Favoriten für den Meistertitel?

„Mehrere, ich denke: Ottensheim, Altmünster und auch Dorf/Pram sind heiße Kandidaten“.

Euer Saisonziel?

„Unser Saisonziel ist wie immer: vorne mitzuspielen. Wie auch schon beim letzten Mal von mir erwähnt, ist das der Anspruch, den wir haben, aber wir müssen es auch am Platz zeigen und umsetzen“.

Deine Wünsche für die Meisterschaft?

„Es wäre super, die Meisterschaft wieder einmal durchzuspielen, sonst wünsche ich mir, dass alle gesund bleiben und es eine spannende Meisterschaft gibt“.

Danke für das Gespräch und ich wünsche Euch, dass Eure Vorhaben auch realisiert werden können!

Verlieren trotz sportlicher Spitzenleistungen nie den Spass  aus den Augen: die Fußballerinnen des SV Modehaus Hofbaur Windischgarsten (Foto: Verein) 

Dr. Helmut Pichler

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