Buenos Aires (SID) - Wenige Stunden vor dem Alles-oder-Nichts-Spiel der WM-Qualifikation in Ecuador ist Argentiniens Trainerlegende Cesar Luis Menotti mit dem Fußball in seinem Land hart ins Gericht gegangen. Im Interview mit dem TV-Sender TyC Sports beschrieb der 78-Jährige, der die Argentinier 1978 zu ihrem ersten von zwei WM-Titeln geführt hatte, die Lage als "konfus und gefährlich fern der Realität". Zudem beklagte er, dass sich Argentinien "zur Lachnummer der Welt" und zum "Zirkus" gemacht habe.

Den fünfmaligen Weltfußballer Lionel Messi nahm er ausdrücklich von seiner Kritik raus. "Er ist der einzige, der es noch retten kann", sagte Menotti, weil er "Magie wie Maradona hat". Aber erst wenn Argeninien die WM verpasse, werde man einsehen, welcher Schaden vor allem mit den ständigen Trainerwechseln angerichtet worden sei.

In der Nacht zu Mittwoch könnte der zweimalige Weltmeister in Quito doch noch eines der vier Direkttickets nach Russland lösen. Dennoch: "Man kann gewinnen, unentschieden spielen oder verlieren, aber nicht alles auf den Kopf stellen", sagte Menotti. Der Niedergang der letzten Jahre habe sich nun vertieft. Angesprochen war die Führungsriege im politisch und wirtschaftlich korrumpierten Verband AFA.