12 Neuerwerbungen und 11 Abgänge! Nach Abstieg und Umbruch verfolgt ASKÖ Donau Linz Zwei-Jahres-Plan

Ähnlich wie der Hamburger SV in der Deutschen Bundesliga, der vor einigen Jahren dann doch den Gang in den 2. Liga antreten musste, galt die ASKÖ Donau Linz in der OÖ-Liga als unabsteigbar. Die Kleinmünchner waren in den vergangenen Jahren zwar stets in der unteren Tabellenregion präsent, ein Abstieg war im Linzer Stadtteil aber nie wirklich ein Thema. In den beiden coronabedingt abgebrochenen Meisterschaften stand die ASKÖ am 14. bzw. zehnten Tabellenplatz und war auch im Herbst weit unten zu finden. Doch richtig dramatisch wurde es für die Donauraner erst nach dem Jahreswechsel, als von 15 Rückrundenspielen nicht weniger als 14 verlorengingen und die Linzer als Vorletzter sich sang- und klanglos aus Oberösterreichs höchster Liga verabschieden mussten. In der neuen Saison geht der Traditionsverein erstmals seit 42 Jahren (!) wieder in der Landesliga an den Start und strebt in der Gruppe Ost den ehestmöglichen Wiederaufstieg an.

 

Rasanter Sturzflug im Frühjahr

"Nach den durchwachsenen letzten Jahren haben wir gewusst, dass uns eine schwierige Saison erwartet. Doch hätte uns vor einem Jahr jemand gesagt, dass wir am Ende der Saison absteigen müssen, hätten wir das nicht für möglich gehalten", meint "Urgestein" Kurt Baumgartner. "Aber wenn man in der Rückrunde alle Spiele, bis auf eines, verliert, darf man sich nicht wundern und sind verdientermaßen abgestiegen. Schon im Herbst war es haarig, aber richtig schlimm ist es dann im Frühjahr geworden. Wir haben bei den Transfers danebengegriffen, hat in der Rückrunde die nötige Qualität gefehlt und waren nicht OÖ-Liga-tauglich. So wie die Mannschaft aufgetreten ist, haben wir früh gewusst, dass es zum Ligaverbleib nicht reicht und uns zeitig mit dem Abstieg abgefunden". Nach dem Ende der Ära von Christian Mayrleb übernahm im Winter Marco Mittermayr die Verantwortung. Unter dem neuen Coach zeigte der Pfeil aber steil nach unten, weshalb die Linzer die Reißleine zogen und Kurt Baumgartner gemeinsam mit Ex-Team-Torwart Klaus Lindenberger und Kapitän Christoph Oberegger interimistisch die Veranwortung übernahm. "Aber zu diesem Zeitpunkt war nichts mehr zu retten und konnten das Ruder nicht herumreißen", so Baumgartner.

Schwächste Offensive der OÖ-Liga und jede Menge Gegentore

Der Absteiger feierte drei Heimsiege und fuhr in der Fremde zwei "Dreier" ein. Während nur das Schlusslicht aus Bad Schallerbach mehr Gegentore kassierte, trafen die Linzer nur 26 Mal ins Schwarze und stellten die schwächste Offensive der OÖ-Liga. "Vorne haben wir kaum getroffen, hinten hat es jedoch ständig eingeschlagen. Es hat generell einfach nicht gepasst und blicken auf eine katastrophale Saison zurück. Wir hätten nicht gedacht, dass wir nach über vier Jahrzehnten wieder in die Landesliga müssen, stellen uns aber der neuen Herausforderung. Ein Abstieg tut weh, bietet aber auch eine neue Chance. Jammern hilft uns nicht weiter, haben die rabenschwarze Saison abgehakt und blicken optimistisch nach vorne", spricht Kurt Baumgartner von einer Aufbruchstimmung.

Neues Trainer-Team und drei Legionäre aus Tschechien

Nach dem bitteren Abstieg soll mit Adnan Kaltak ein neuer Trainer den Karren wieder flott machen. "Blau-Weiß-Linz-Coach Gerald Scheiblehner hat uns auf Kaltak aufmerksam gemacht. Adnan war zuletzt in St. Peter/Au tätig und ist ein 36-jähriger, junger und dynamischer Trainer, der in der aktuellen Situation perfekt zu uns passt", ist Baumgartner von den Qualitäten des neuen Übungsleiters überzeugt. Mit Edis Karaman steht auch ein neuer Co-Trainer zur Verfügung. In Kleinmünchen ist nicht nur das Trainer-Team neu, in der kommenden Saison werden die Donau-Fans auch eine neuformierte Mannschaft sehen. Mit Stürmer Jindrich Rosulek (St. Martin/M.), Verteidiger Pavel Novak und Torwart Ales Pavelec schlüpfen drei Legionäre aus Tschechien ins ASKÖ-Trikot. "Der Transfer von Novak ist sensationell. Denn Pavel ist ein 32-jähriger bärenstarker Innenverteidiger und war in den letzten Jahren Stammkraft bei Ceske Budweis in der ersten Liga. Über Vermittlung von Rosulek ist der Wechsel des Ex-Profis zustandegekommen. Vor etlichen Jahren haben wir mit Legionären aus Tschechien gute Erfahrungen gemacht und hoffen, dass die neue Ära ähnlich erfolgreich wird. Pavel, Jindrich und Ales bilden künftig eine Fahrgemeinschaft", weiß Baumgartner.

9 weitere Neuerwerbungen und 11 Abgänge

In den vergangenen Tagen wechselten mit Dominik Seyr und Dominik Peyrl (beide Altenberg), Adnan Midzic und Nino Bresnig (beide Gallneukirchen), Michael Kozarac und Mateja Radoslavljevic (beide Vorwärts Steyr), Ivan Zeko (Pregarten), Petar Marinkovic (Oedt 1b) sowie Jordan Hattinger (Viktoria Marchtrenk) neun weitere Neuerwerbungen nach Kleinmünchen. Während insgesamt zwölf neue Kräfte zur Verfügung stehen, sind elf Akteure in der Landesliga nicht mehr dabei: Marcel Schenk und Elias Altmüller (beide Bad Leonfelden), Bastian Horner und Florian Oelz (beide SC Marchtrenk), Florin Anitoiu (Edelweiß Linz), Andre Reisinger (Weißkirchen/Allhaming), Anu Khonsoongnoen (Union Leonding), Enis Fetai (Pichling), Orhan Vojic (Pregarten), Kenan Salo (Bad Schallerbach) sowie Edvin Orascanin (Viktoria Marchtrenk). "Damit ist unser Transferprogramm abgeschlossen. Sollte nicht etwas Außergewöhnliches passieren, gibt es im Sommer keine weiteren Zu- und Abgänge", sagt Neo-Sportmanager Werner Stumpf.

90-jähriges Vereinsjubiläum - Wiederaufstieg spätestens 2024

Am heutigen Samstag stehen in Linz Laktat-Tests am Programm, am Sonntag wird gegen Mauer-Öhling erstmals getestet, ehe am Montag der Startschuss zur offiziellen Vorbereitung fällt. Von 21. bis 24. Juli steigt auf der eigenen Sportanlage ein Trainingslager. "Am Sportplatz werden sieben intensive Einheiten absolviert, zudem übernachten die Spieler im Hotel. Diese vier Tage sind ungemein wichtig, die Kicker sollen sich kennenlernen und ehestmöglich eine Einheit werden" meint Kurt Baumgartner, der sich bereits auf das kommende Wochenende freut. Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 90-jährigen Vereinsjubiläum trifft die ASKÖ Donau am nächsten Samstag auf den FC Blau-Weiß Linz. Bei freiem Eintritt können die Besucher das Kräftemessen zwischen den neuformierten Kleinmünchnern und dem Zweitligisten verfolgen. Auch wenn für die ASKÖ die Landesliga quasi Neuland ist, streben die Linzer in absehbarer Zeit die Rückkehr in die OÖ-Liga an. "Nach einem derart massiven Umbruch kann es rasch gut funktionieren. Aufgrund der starken Veränderungen können aber auch Probleme auftreten. Darum verfolgen wir einen Zwei-Jahres-Plan und wollen spätestens 2024 aufsteigen. Wir geben dem neuen Trainer-Team und der Mannschaft die nötige Zeit, hoffen aber, vielleicht schon im nächsten Sommer den Wiederaufstieg feiern zu können", blickt Kurt Baumgartner optimistisch in die Zukunft.

 

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