FC Andorf: "Spielen nicht spektakulär"

"Im Sommer wäre ich mit 24 Punkten zufrieden gewesen und hätte von 34 nicht zu träumen gewagt. Aber wir haben eine sensationelle Hinrunde absolviert, in der bis fast zum Schluss alles gepasst hat", freut sich Bernhard Straif, Trainer des FC Daxl Andorf, über den erfolgreichsten Herbst der Vereinsgeschichte. Auch wenn ausgerechnet im letzten Spiel des Jahres eine unglaubliche Serie ihr Ende fand, überwintert der Herbstmeister der Landesliga West mit einem satten Vorsprung von fünf Punkten und liebäugelt mit dem Aufstieg in die OÖ-Liga.

 

Glückliches Händchen am Transfermarkt

"Im Sommer hatten wir am Transfermarkt ein glückliches Händchen, haben sich die neuen Spieler als die erhofften Verstärkungen erwiesen", spricht der Coach von Stürmer Sebastian Witzeneder, Allrounder Martin Adlesgruber und Verteidiger Andre Klemm, der nach einem Gastspiel in Riedau wieder an seine alte Wirkungsstätte zurückkehrte und es mit 34 Jahren noch einmal wissen will. "Zudem stand in der Vorbereitung die Stabilisierung der Defensive im Vordergrund, sollte im Herbst des Öfteren die Null stehen. Auch dieses Vorhaben konnten wir realisieren, hat die Arbeit Früchte getragen", so Straif.

 

Zehn Siege in Serie

Mit einem hauchdünnen 1:0-Derbysieg in Altheim nahm der sensationelle Lauf des FCA seinen Anfang. Die Straif-Elf konnte auch die folgenden neun Spiele gewinnen, ehe es gegen Braunau nur zu einem Unentschieden reichte. "Von Anfang an ist es wie am Schnürchen gelaufen. Wir haben tolle Leistungen abgeliefert, haben oft zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht und hatten ab und an auch das nötige Glück", weiß Bernhard Straif. "Mit zunehmendem Saisonverlauf steckte jedoch die unglaubliche Serie in den Köpfen, war die Mannschaft in erster Linie bestrebt, nicht zu verlieren, spielte nicht mehr konsequent auf Sieg und hätte schon das Match gegen Braunau verlieren können". Nach einem "Dreier" in Pettenbach war im letzten Spiel des Jahres das Glück aufgebraucht. Gegen Friedbierg führten die Pramtaler zur Pause mit 1:0, nach dem Wechsel kippte jedoch das Spiel und am Ende musste der Herbstmeister den Platz zum ersten Mal als Verlierer verlassen. "Natürlich hätten wir die weiße Weste gerne in den Winter gebracht, aber die erste Niederlage hat auch etwas Positives, hat die Mannschaft nicht mehr den Druck, die Serie prolongoieren zu müssen", so Straif.

 

Nur elf Gegentore

Während die Andorfer im Pramalstadion vier "Dreier" einfuhren, konnte der FCA die bisherigen sieben Auswärtsspiele allesamt gewinnen. Drei Mannschaften trafen öfter ins Schwarze, der Herbstmeister kassierte aber lediglich elf Gegentore und stellt die stärkste Defensive derLiga. "Wir spielen nicht spektatuklär, sind aber ungemein effizient und erhalten vor allem kaum Tore. Natürlich hatten wir in einen Spielen etwas Glück, haben es uns aber erarbeitet. Wenn man elf Spiele gewinnt und unglaubliche 34 Punkte sammelt, kann man von einem verdienten Herbstmeister sprechen", sagt der Trainer.

 

Drei Langzeitverletzte - auf der Suche nach adäquatem Ersatz

Da Lukas Schönbauer (Kreuzbandriss), Patrick Indinger (Kreuzband und Meniskus) sowie Benjamin Schneiderbauer, der aus gesundheitlichen Gründen passen muss, im Frühjahr nicht zur Verfügung stehen, sieht sich der Herbstmeister in der Winterpause um adäquaten Ersatz um. "Grundsätzlich war eine Kaderveränderung nicht geplant, aufgrund der drei Langzeitverletzten sind wir jedoch gezwungen, Transfers zu tätigen. Aktuell gehe ich davon aus, dass im Winter zwei Spieler zu uns stoßen werden, ich denke dabei an einen jungen sowie erfahrenen Kicker", hofft Bernhard Straif auf zwei, vielleicht sogar drei Verstärkungen.

 

Richtungweisender Rückrundenstart

In der Winterpause  wird in der Halle gekickt oder gelaufen, ehe am 19. Januar die Vorbereitung in Angriff genommen wird. In der Aufbauzeit steht ein Trainingslager in Neuhofen/Ybbs auf dem Programm. Nach dem historischen Herbst ist man in Andorf auf den Geschmack gekommen und möchte im Frühjahr die Konkurrenten in Schach halten. "Wenn man den Herbstmeistertitel errungen hat, möchte man die Tabellenführung natürlich ins Ziel bringen. Demzufolge werden wir versuchen, den ersten Platz zu behaupten. Aber es wird nicht einfach, da vor allem Schwanenstadt, aber auch Pettenbach, den Meistertitel ins Visier genommen haben. Der Rückrundenstart ist richtungweisend. Mit einem perfekten Start könnten wir die Konkurrenten demoralisieren. Legen wir jedoch einen Fehlstart hin, werden in der Tabelle hinter uns die Messer gewetzt", wünscht sich der Erfolgstrainer einen weiterhin günstigen Saisonverlauf.

 

Günter Schlenkrich

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