SC Marchtrenk: "Es war nicht unser Jahr"

Der SC Marchtrenk blickt auf ein sportlich katastrophales Jahr zurük. Die Mannschaft von Trainer Markus Waldl musste 2016 nicht weniger als 17 Niederlagen einstecken,  überwintert nach dem Abstieg aus der OÖ-Liga auch in der Landesliga West in der Abstiegszone und ist von der "Roten Laterne" lediglich durch einen Punkt getrennt. "Wir wollten uns im sicheren Mittelfeld der Tabelle präsentieren und sind auch gut gestartet. In der Folge hat aber die Konzentration nachgelassen, machte sich Unsicherheit breit und haben uns zahlreiche individuelle Fehler viele Punkte gekostet. Es war einfach nicht unser Jahr", schüttelt Funktionär Alfred Pöhli den Kopf.

Perfektem Saisonstart folgte lange Durststrecke

Dabei kam die Waldl-Elf mit Siegen in Friedburg und gegen Altheim perfekt aus den Startblöcken. In den folgenden elf Spielen sprang aber - gegen Bad Wimsbach - nur ein weiterer "Dreier" heraus und musste den Platz acht Mal als Verlierer verlassen. "Wir haben uns über den tollen Auftakt gefreut, vielleicht war der gute Start aber nicht gut, haben die Spieler möglicherweise gedacht, dass es nach dem Abstieg leichter geht, als in der OÖ-Liga. Fast jedes Spiel haben wir gut begonnen und sind zumeist auch in Führung gegangen, doch in der zweiten Halbzeit sind die Spiele gekippt", weiß Pöhli. "Zum einen wurden zahlreiche individuelle Fehler gnadenlos bestraft, und zum anderen fehlte einfach das nötige Glück", spricht der Funktionär das 2:2-Remis gegen Eferding an, als der SC nach einer 2:0-Führung Top-Chancen nicht nutzen und den Sack nicht zumachen konnte. "Gegen Esternberg hatten wir zumindest einen Punkt fast schon in der Tasche, ehe wir in dr 92. Minute den entscheidenden Treffer kassiert haben".

Schwächste Defensive der Liga - fünf Auswärtsniederlagen in Folge

Während nur die Top-Fünf der Tabelle öfter ins Schwarze trafen, kassierte keine andere Mannschaft mehr Gegentore, schlug es im Marchtrenker Kasten 29 Mal ein. "Mit der Torausbeute der Offensive sind wir zufrieden, die Eigenfehler in der Defensive haben uns aber viele Punkte gekostet. Das war schon in der OÖ-Liga so und hat sich nach dem Abstieg leider fortgesetzt. Typisch für dieses Jahr war das letzte Match gegen Pettenbach, als der Torwart einen Verteidiger angeschossen hat und wir eines von vielln unnötigen Gegentoren kassiert haben", meint Alfred Pöhli. Acht der elf bislang gesammelten Punkte holten die Marchtrenker auf eigenem Platz, in der Fremde hingegen gingen von sechs Spielen fünf verloren. "Die Saison hat mit einem Sieg in Friedburg begonnen, in den folgenden fünf Auswärtsspielen war aber der Wurm drinnen. So sind wir in Andorf dem Herbstmeister auf Augenhöhe begegnet, in Minute 86 nach einer Standardsituation aber in Rückstand geraten. Auch in Schwanenstadt hat uns kurz vor Schluss ein Freistoß auf die Verliererstraße gebracht. Nur in Neumarkt waren wir wirklich schlecht", sagt der Funktionär.

Kaderkorrektur in Planung

Obwohl Markus Waldl die Sinn- bzw. Vertrauensfrage gestellt hat, wird der Trainer die Mannschaft auch im neuen Jahr betreuen. "In der jüngsten Vergangenheit haben wir oft den Trainer gewechselt, der Erfolg ist aber ausgeblieben. In intensiven Gesprächen mit Markus Waldl wurde die Herbstsaison analysiert, haben von einem erneuten Trainerwechsel Abstand genommen und wollen andere Dinge ändern", spricht Alfred Pöhli unter anderem eine Kaderkorrektur an. Neben Dragan Javorovic, der wieder nach Traun zurückkehrt, wird möglicherweise der eine oder andere weitere Spieler im Winter den Klub verlassen. Aufgrund der vielen Gegentore sieht man sich in Marchtrenk vor allem nach Verstärkungen für die Defensive um. "Wir wollen ein, zwei Spieler holen, um in der Defensive breiter aufgestellt zu sein und variabler agieren zu können", kündigt Pöhli Transfers an.

Trainingslager in Lindabrunn - richtungweisender Rückrundenstart

Aufgrund der Teilnahme an der Welser Hallenmeisterschaft wird aktuell in der Halle gekickt, ehe Mitte Januar die Vorbereitung startet. In der langen und intensiven Aufbauzeit steht auch ein Trainingslager auf dem Programm, das in Lindabrunn abgehalten wird. Der SC Marchtrenk überwintert auf dem enttäuschenden zwölften Platz, möchte ein mögliches Durchrutschen von der OÖ-Liga in die Bezirksliga aber unbedingt vermeiden. "Auch wenn in der Tabelle die Mannschaften eng beisammenliegen und die obere Hälfte nicht allzu weit erntfernt ist, ist der Klassenerhalt aktuell das einzige Ziel. Der Rückrundenstart ist in dieser Saison besonders wichtig, sind die ersten vier, fünf Spiele entscheidend", hofft Alfred Pöhli auf einen ähnlich guten Start wie im Herbst, in der Folge jedoch auf einen positiven Saisonverlauf.

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