Munderfing: Überraschung am Bierzeltwochenende

"Normalerweise haben wir am traditionellen Bierzeltwochenende ein Heimspiel, doch der Verband hat bei der Auslosung unser Ansuchen übersehen, weshalb wir dieses Mal in der Fremde antreten mussten - aber jetzt ist das alles egal", so ein überglücklicher Franz Spatzenegger Sportchef des FC Munderfing nach dem überraschenden 3:2-Auswärtssieg gegen den ATSV CAFE LUNA Stadl-Paura. Nach zwei Niederlagen in Folge und nur zwei Punkten aus den letzten vier Spielen gelang der Mannschaft von Trainer Konrad Pessentheiner in der 17. Runde der Landesliga West der Befreiungsschlag.

"In den letzten 16 Jahren haben wir am Bierzeltwochenende nie verloren - bis auf ein paar Unentschieden stets gewonnen. Dabei mussten wir auf unser Um und Auf im Mittelfeld verzichten, stand David Müller aufgrund einer Erkrankung kurzfristig nicht zur Verfügung", weiß Spatzenegger. Noch gravierender jedoch die Ausfälle auf Stadlinger Seite, die das etatmäßige Sturm-Duo, Genadi Petrov (Nasenbeinbruch) und Christian Mayrleb (Rückenprobleme) vorgeben musste.

Wie schon in der Vorwoche im Heimspiel gegen Braunau gehörte der Pessentheiner-Elf auch im Maximilian-Pagl-Stadion die Anfangsphase. Nachdem Wolfgang Griessner eine Top-Chance auf die Führung ausgelassen hatte, ging die Heimelf von Trainer Albert Kabashi mit ihrer ersten Möglichkeit in Führung, nickte Philipp Peterstorfer einen Flankenball zum 1:0 ein. Die Munderfinger waren jedoch keineswegs geschockt, spielten munter weiter und hielten  gut dagegen. Nur sieben Minuten später lenkte Thomas Gierbl-Breithenthaler einen Schuss von Gerhard Breitenberger zum 1:1 ab. In der Folge ging es vor rund 200 Zuschauern hin und her, bis zur Pause blieb es jedoch beim 1.1.

Nach Wiederbeginn setzte die Kabashi-Elf die Gäste mächtig unter Druck - jubeln durfte aber Munderfing. Nach einer schönen Einzelleistung legte Admir Bedak den Ball quer und Arnes Mukic erzielte mit der ersten Gäste-Chance in der zweiten Halbzeit das 1:2. Ab diesem Zeitpunkt hatte Munderfing das Geschehen unter Kontrolle, musste aber nach 65 Minuten den Ausgleich hinnehmen, als nach einem weiten Ball  Daniel Adam das Abseits aufhob, Peterstorfer abermals zur Stelle war und zum 2:2 traf. Danach waren die Stadlinger am Drücker, ohne jedoch zwingend zu agieren.

Ganz anders die Gäste, die in der Schlussphase zum entscheidenden Schlag ausholten: Nach einem Konter über Griessner kam der Ball zu Bedak, der beste Munderfinger an diesem Tag ließ sich die Chance nicht entgehen. In der Schlussminute hätte Bedak den Sack endgültig zumachen können, alleine vor dem Tor der Heimischen brachte der Mittelfeldspieler  den Ball aber nicht an Torwart Edin Zoronjic vorbei. Nach 93 Minuten dann noch einmal Aufregung im Maximilian Pagl-Stadion, als es rund um die Ersatzbank der Gäste zu einem Tumult kam. Wenig später pfiff der ausgezeichnete Schiedsrichter Jochinger die Partie ab, konnte der FC Munderfing über einen wichtigen 3:2-Auswärtssieg jubeln, während  für den ATSV Stadl-Paura sich das Thema Aufstieg wohl endgültig erledigt hat.

Franz Spatzenegger, Sportchef FC Munderfing:
"Gegenüber den letzten Wochen war die Mannschaft nicht mehr wiederzuerkennen, kämpfte ab der ersten Minute aufopferungsvoll und legte die richtige Einstellung an den Tag. Auch der rasche Rückstand hat uns nicht aus der Bahn geworfen. Obwohl beide Mannschaften Chancen vorgefunden haben, geht unser Sieg in Ordnung. Natürlich hat uns das Fehlen von Petrov und Mayrleb in die Karten gespielt - man muss diese Ausfälle aber auch zu nutzen wissen. Mit dem ersten Sieg seit 12. November 2011 konnten wir uns von den beiden Nachzüglern etwas Luft verschaffen und stehen nun quasi vor einem "Freispiel", haben gegen die derzeit wohl beste Mannschaft der Liga, Union Gurten, nichts zu verlieren."


Günter Schlenkrich

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