Runde 6: Die ?Bad Boys? schlagen sich gut


von Raphael Oberndorfinger

Wie ein Bungee-Jumper im freien Fall! Der Blick in die Tiefen der Tabelle wird noch schwindelerregender wenn man den Leistungsnachweis aus der Vorsaison nach sechs Runden betrachtet. Da hatten etwa Rohrbach, Bad Schallerbach und Altheim um jeweils fünf, Schlusslicht Braunau gleich um acht Punkte mehr am Konto. Heuer verzeichnete das Quartett Fehlstarts wie sonst nur die NASA. In höhere Sphären katapultierte sich hingegen Traun vom „Cape Canaveral OÖ-Liga“. Denn der Tabellensiebte eroberte bisher schon um fünf Zähler mehr als noch vor einem Jahr. Mitunter auch deshalb, weil man heuer gegen Teams der selben Preisklasse voll punktet. Nach Perg und Altheim wurde zum Sonntags-Matinée diesmal Weißkirchen abserviert. 

„Das Spiel war nichts für schwache Nerven. Wir machen uns das Leben immer selber schwer“, wirkte sich bei Trainer Gschnaidtner jede verstrichene Minute bis zum Abpfiff indirekt proportional zu seiner Lebenserwartung aus. Weil seine Elf alles andere als eine Ministranten-Truppe ist: Holzner flog schon in Runde eins mit Rot vom Platz, Reider drei Spieltage später wegen einer Tätlichkeit. Dabei hatten die Trauner damals gegen die LASK/Amateure sogar noch Glück, dass Kutsams Spuckattacke gegen Piermayr ungeahndet blieb. Kein unkontrollierter Speichelfluss, sondern ein unnötiger Schubser sorgte beim 1:0 über Weißkirchen für 49 Minuten Unterzahl. 

Wobei der Urheber dieser personellen Unterversorgung mit Ramazan Eker kein unbeschriebenes Blatt war. Denn der ehemalige Grieskirchen-Spieler hatte schon beim Regionalligisten auch mannschaftsintern immer wieder – höflich formuliert – für Unruhe gesorgt. Böse Zungen behaupten sogar, dass manche Grieskirchner nach dem Abgang des Heißsporns im Sonntagsgottesdienst ein paar Euro mehr in den Opferstock geworfen haben. „Ich komme sehr gut mit ihm aus. Er ist bis zum Sonntag in keinster Weise irgendwie negativ aufgefallen“, stellt Gschnaidtner seiner Nummer zehn jedoch ein gutes Zeugnis aus. Dass Traun in der Fair-Play-Wertung der OÖ-Liga abgeschlagen an letzter Stelle rangiert, muss auch nicht unbedingt ein schlechtes Omen sein: Denn im Kampf um den Klassenerhalt zählt eben Kratzen und Beißen der „Bad Boys“ mehr als die Haltungshöchstnoten bei einem Fallrückzieher.


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