Kopiert Schwarz-Weiß Schwarz-Weiß?


von Raphael Oberndorfinger

Zehn Runden, also mehr als ein Drittel der aktuellen OÖ-Liga-Saison, sind noch ausständig. Trotzdem muss man nicht Nostradamus heißen oder beim Blick in die Glaskugel die eigenen hellseherischen Fähigkeiten beschwören, um den kommenden Meister zu prognostizieren. Die LASK-„Fohlen“ werden sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen lassen. Denn die Siege der Lindenberger-Truppe gehen so spielend einfach und flüssig her wie die Margarine auf dem warmen Frühstückstoast. Der Erfolg ist freilich simpel zu erklären: Die Mannschaft hat absolut keinen Druck, kann befreit aufgeigen. Der Trainer hat ihr ein taktisches Kostüm verpasst, das perfekt sitzt und beinhart durchgezogen wird. Es gibt keinen Star – außer der Mannschaft. Das Kollektiv wälzt die Konkurrenz nieder. Zudem herrscht intern Ruhe. Bei den Amateuren ist Professionalität eingezogen. 

Natürlich sind das nur (Neben-)Faktoren, kleine Puzzle-Teile im Gesamtwerk, die ausschlaggebend sind. Denn Tatsache ist, dass die Schwarz-Weißen über einen Kader mit Klasse verfügen. Außerdem gibt es im Vergleich zur Vergangenheit kaum Änderungen in der Startformation. Jene Konstanz, mit der auch ein Sieg nach dem anderen eingefahren wird. Das 3:0 über Bad Schallerbach war der siebte in Folge. Dazu kommt das Motivations-Plus: Mit guten Leistungen können sich die Spieler für höhere Aufgaben empfehlen. Siehe Margreitter oder Hamdemir. Die Möglichkeit, Talente in einer anspruchsvollen Liga behutsam aufbauen und über einen längeren Zeitraum beobachten zu können, macht die LASK/Amateure so wertvoll für den T-Mobile-Tabellendritten.

Bestes Beispiel sind die Schwarz-Weißen von Sturm Graz. In den letzten drei Jahren wurden insgesamt zwanzig (!) Youngsters aus der Regionalliga-Truppe in das A-Team befördert. Darunter Herren wie Gercaliu, Säumel, Leitgeb, Salmutter oder Prödl, die statt am Welser ASKÖ-Platz Haken zu schlagen heute im Wiener Ernst-Happel-Stadion den Adler auf der Brust in die Kameras halten. Auf die LASK-Greenhorns wartet im Falle des Aufstiegs erst nächstes Jahr die echte Bewährungsprobe, wenn andere Kaliber warten. Denn nur wenn Höltschl, Kelmendi & Co. auch gegen gestandene Recken aus St. Andrä oder Feldkirchen aufzeigen und Karl Daxbacher den Mund wässrig machen, macht sich der in der Regionalliga notwendige größere finanzielle Aufwand für die Linzer bezahlt.


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