Union Perg will mit Spielern aus der Umgebung die Klasse halten

Union Perg

Während für tausende Schüler in Oberösterreich am gestrigen Freitag die Zeiten des intensiven Lernens endgültig vorbei waren und die wohl verdienten Sommerferien begannen, wechselte DSG Union HABAU Perg-Trainer Gerhard Obermüller praktisch direkt vom „Klassenzimmer“ auf den Fußballplatz. Der 46 Jahre alte Übungsleiter, der gleich in seinem ersten Jahr mit den Pergern den Aufstieg in die OÖ-Ligapowered by Zwei Fach Fenster schaffte, hatte in der vergangenen Woche erfolgreich die für die A-Lizenz nötigen Prüfungen absolviert, ehe er am Montag in seine zweite Saison als Chef-Coach der Mühlviertler startete. Damit die kommenden Spielzeit ähnlich erfolgreich wird wie die letzte, setzt Obermüller zum einen auf Spieler aus der Region, zum anderen auf jene Tugenden, die seinem Team bereits den Weg zum souveränen Titelgewinn in der Landesliga Ost ebneten.

 

A-Lizenz

Im Gegensatz zu seinen Spielern, welche die kurze Meisterschaftspause zur Regeneration nutzen konnten, leistete sich Union Perg-Coach Gerhard Obermüller keinerlei Verschnaufpause. Die spielfreie Zeit nützte der Meistermacher zur intensiven Vorbereitung auf die keineswegs einfache A-Lizenz-Prüfung, welche Obermüller in der vergangenen Woche schließlich erfolgreich in Faak am See ablegte: „Für mich persönlich war dies ein ganz wichtiger Schritt, dementsprechend ist natürlich die Freude groß. Bei der Ausbildung wird einem wirklich viel abverlangt, dafür lernt man aber auch ungemein viel dazu. Es ist zweifellos nicht so, dass man nur hingehen und den Schein einfach abholen muss.“

Torjäger feiert gebührenden Einstand

Viel Zeit das bestandene Examen zu feiern, blieb dem Cheftaktiker des Aufsteigers aber nicht, stand doch am Montag bereits der Trainingsauftakt zur neuen Saison auf dem Programm, bei welchem Gerhard Obermüller bereits den einen oder anderen Neuzugang begrüßen konnte. Bei der Suche nach Verstärkungen blieben die Perger Verantwortlichen ihrer Linie treu, vor allem Spieler aus der Region zu fördern. So verpflichtete man etwa mit Peter Rametsteiner, den Torjäger des Lokalrivalen Union Naarn, der kurioserweise mit gleich zwei Treffern im Derby Anfang Mai auch für die letzte Pflichtspielniederlage der Union Perg hauptverantwortlich gewesen war. Für Gerhard Obermüller ist es nicht das erste Mal, dass er den abschlussstarken Stürmer trainieren darf: „Bereits als Spielertrainer bei der ASKÖ Mauthausen hatte ich das Vergnügen ihn, damals noch als ganz junges Talent, unter meinen Fittichen zu haben. Solch einen Spielertypen wie Peter Rametsteiner, kann einfach jede Mannschaft gebrauchen, einerseits weil er unberechenbar ist und andererseits weil er nicht lange vor dem gegnerischen Tor fackelt. Es genügt ein Blick auf die Torschützenliste der letzten Jahre, um zu erkennen, dass Peter ein brandgefährlicher Angreifer ist, was er in der kommenden Spielzeit auch unbedingt in der OÖ-Liga beweisen will.“ Dementsprechend ambitioniert ging der gelernte Stürmer auch im ersten Testspiel der noch so jungen Saison zu Werke. Bei der 2:4-Heimniederlage gegen Regionalliga Mitte-Vizemeister SK Vorwärts Steyr am Mittwoch erzielte Peter Rametsteiner gleich bei seinem Debüt im Perger Trikot beide Treffer der Hausherrn. Obwohl man das erste Mal seit mehr als vier Monaten wieder ein Duell auf heimischen Boden verloren hatte, fand Trainer Gerhard Obermüller auch lobende Worte für sein Team: „Wir hatten aufgrund der kurzen Sommerpause zu diesem frühen Termin noch viele Urlauber. Durch die zahlreichen Umstellungen hat in der Defensive verständlicherweise die Abstimmung gefehlt. Zudem stehen die Steyrer auch schon seit drei Wochen wieder voll im Training, während wir hingegen gerade einmal mit der Vorbereitung begonnen haben. Mit dem Spiel nach vorne war ich aber in dieser Partie schon sehr zufrieden.“ Der nächste „Sparringspartner“ wartet auf den OÖ-Liganeuling bereits an diesem Samstag. Bei der Auswärtspartie gegen den niederösterreichischen Gebietsligisten Union Neuhofen-Ybbs dürfte Perg-Coach Obermüller dann schon der eine oder andere Akteur mehr zur Verfügung stehen.

Talente aus der Umgebung

Zurückgreifen kann der zuletzt mit den Mühlviertlern so erfolgreiche Feldherr in Zukunft mit Stefan Graf und Matthias Derntl auch auf die Dienste zweier Rückkehrer. Unterdessen Graf während seiner einjährigen Abwesenheit Regionalligaluft beim SK Vorwärts Steyr schnupperte, ging Derntl im Vorjahr für die Union Arbing in der 1. Klasse Nord-Ost auf Torjagd. Eine gewisse Nahebeziehung zu Perg kann seit kurzem auch Florian Mayr vorweisen, der vom FC Wels zu den Pergern wechselte. Der 20-Jährige, der trotz seines noch jungen Alters schon einiges an OÖ-Liga-Erfahrung mitbringt, verlegte seinen Wohnsitz in die 8.100 Einwohner zählende Stadtgemeinde im unteren Mühlviertel. Laut Trainer Gerhard Obermüller wurde bei der Suche nach Verstärkungen sehr bewusst darauf geachtet, dass nur Spieler verpflichtet werden, die sich auch wirklich mit dem Verein identifizieren können: „Wir wollten nicht einfach irgendjemanden holen, sondern haben bei der Auswahl unserer Neuzugänge ganz gezielt darauf geschaut, dass diese vor allem auch charakterlich zu uns passen. Wir wollen gerade Talenten aus der näheren Umgebung eine Chance geben, sich bei uns weiterzuentwickeln.“ Unter die Rubrik Nachwuchshoffnung fällt mit Simon Ströbitzer auch der fünfte und bislang letzte Sommertransfer der Union Perg. Der 17-jährige Jungspund spielte in der abgelaufenen Spielzeit noch für die AKA Linz U18, ehe er nun beim Landesliga Ost-Meister sein Können unter Beweisen stellen kann.

Zukunft von Michel ungewiss

Neben den fünf Zugängen stehen mit Clemens Rimser, Georg Wagner und Zoltan Fülöp nach wie vor drei Abgänge in der Transferbilanz, wobei Letztgenannter dem Verein nach seinem Karriereende als Co-Trainer erhalten bleiben wird. Das Grundgerüst der zuletzt so erfolgreichen Perger Mannschaft ist demnach erhalten geblieben, was gerade zu Saisonbeginn ein nicht unwesentlicher Vorteil sein könnte. Coach Gerhard Obermüller ist mit der Breite seines Kaders auf alle Fälle zufrieden: „Wir hatten bislang kaum Abgänge zu verzeichnen, dafür aber konnten wir schon so manchen qualitativ wertvollen Spieler neu hinzufügen. Erfreulich ist, dass bisher unsere Leistungsträger gehalten werden konnten. In Summe sind wir, wie schon in der Vorsaison, somit wieder in der Breite gut aufgestellt, wobei man nicht vergessen darf, dass zwischen der Landesliga und der OÖ-Liga doch ein gewisser Niveauunterschied herrscht. Wir werden sicherlich auch das nötige Glück brauchen, dass gerade unsere Führungsspieler von Verletzungen verschont bleiben.“ Ein wichtiger Mann könnte den Pergern in den nächsten Tagen vielleicht dann aber doch noch abhandenkommen. So steht aktuell ein möglicher Wechsel von Victor Michel, der in der abgelaufenen Meisterschaft stolze 15 Treffer zum Titelgewinn beisteuerte, im Raum. Den nigerianischen Offensivkünstler möglicherweise ersetzen, könnte mit Thiago ein Ungar mit brasilianischen Wurzeln. Der Mittelfeldspieler hinterließ bei Trainer Gerhard Obermüller im bislang einzigen Test auf alle Fälle einen wirklich guten Eindruck: „Man hat gesehen, dass er viel Qualität hat. Die Sache ist aber natürlich auch eine gewisse Kostenfrage. Unbedingt brauchen tun wir prinzipiell eigentlich niemanden mehr, Spieler mit besonderen Fähigkeiten sind aber immer interessant.“

Klassenerhalt

Unabhängig von den weiteren Transferaktivitäten gibt es bei der Union Perg ein großes Ziel, das man in der kommenden Spielzeit unbedingt erreichen möchte und das lautet nicht abzusteigen. „Im letzten Jahr war es unser Vorsatz die Nummer eins im Bezirk zu sein. Nun wollen wir nach dem Aufstieg unbedingt oben bleiben. Die Klasse zu halten, wird sicherlich nicht leicht, aber auch nicht unmöglich. Wenn die Mannschaft wieder einen ähnlichen Charakter zeigt wie in der Meistersaison und der nötige Wille erneut vorhanden ist, dann bin ich guter Dinge, dass wir uns in Oberösterreichs höchster Spielklasse etablieren werden können. Damit dies gelingt, werden wir die gerade einmal fünfwöchige Trainingszeit intensiv nutzen.“

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