Saisonvorschau: SV Gmundner Milch – Never change a winning team!

SV Gmundner Milch

Die Sommermonate sind im Fußball normalerweise jene Zeit, in der sich das Transferkarussell besonders schnell dreht. Die OÖ-Liga – powered by Zwei Fach Fenster war diesbezüglich heuer keine Ausnahme. Viele Vereine in Oberösterreichs höchster Spielklasse versuchten sich mit zahlreichen Neuzugängen für die kommende Saison zu wappnen. Eine Mannschaft, die sich fast komplett diesem massiven Wechseltrend verweigerte, war der SV Gmundner Milch, welcher nahezu unverändert die kommende Meisterschaft in Angriff nehmen wird. Selbst der einzig Neue im Team des Vorjahresvierten ist mit Rückkehrer Johannes Ahammer in Wahrheit ein alter Bekannter. Als verschworene Einheit, die bestens aufeinander eingestellt ist, wollen die Gmundner unter Trainer Jürgen Brandstätter, wie schon im Vorjahr, erneut für Furore sorgen. Als ambitioniertes Ziel hat man sich einen Platz im vorderen Tabellendrittel gesetzt.

Philosophie verinnerlicht

Ein Team, das vor zwei Jahren noch massiv im Abstiegskampf verstrickt gewesen war, verwandelte Trainer Jürgen Brandstätter in der Vorsaison zu einem echten Anwärter auf einen Spitzenplatz. Diese bewundernswerte Entwicklung ging nicht von heute auf morgen vonstatten, sondern dauerte seine Zeit. Nach einem keineswegs einfachen Meisterschaftsstart, holte man in den letzten vier Herbstrunden satte zehn Punkte und verbesserte sich somit rechtzeitig vor der Winterpause noch auf Rang sieben. Im Frühjahr setzten die Gmundner, welche die Philosophie ihres neuen Trainers mehr und mehr verinnerlichten, ihren Aufwärtstrend eindrucksvoll fort. Lange Zeit blieb man sogar im Rennen um den Vizemeistertitel auf Schlagdistanz. Letztendlich belegte der SV Gmunden, der in der vergangenen Saison nur zwei seiner Heimspiele verlor, den beachtlichen vierten Platz.

Gemeinsame Weiterarbeit erwünscht

Die jüngsten Erfolge waren wohl ein Grund warum sich die Gmundner in der Transferzeit besonders ruhig verhielten. Anstatt Verstärkungen von außerhalb an den Traunsee zu locken, legte man das Hauptaugenmerk vor allem darauf Leistungsträger, wie etwa Manuel und Tommy Schmidl zu halten. Mit dem Brüderpaar, welches im Vorjahr in der OÖ-Liga gemeinsam 28 Tore erzielte, in Verbindung mit Sturmkollegen Kiril Chokchev verfügt der SV Gmundner Milch somit nach wie vor über eine bestens funktionierende Offensivachse.

 

Laut Chef-Coach Jürgen Brandstätter war es nicht allzu schwer, die einzelnen Bauteile der erfolgreichen Vorjahresmannschaft beisammenzuhalten: „Es hat sich jeder wohl gefühlt, auch weil das gesamte Gefüge innerhalb des Teams, sowie die Mentalität der einzelnen Spieler gepasst hat. Die Mannschaft wollte einfach zusammenbleiben, was mir die Aufgabe als Trainer in der kommenden Spielzeit natürlich erleichtert, weil somit jeder meine Vorstellungen und die Abläufe schon kennt.“

Klein aber fein

Während die vermeintlichen Stammspieler dem Verein im Prinzip zur Gänze treu blieben, verließen mit Tobias Kaltenböck, David Feusthuber, Michael Prötsch, Jakob Promberger, Matthäus Anys und Jakob Berger gleich sechs durch die Bank sehr junge Akteure den Vorjahresvierten. Der Verlust dieser Nachwuchshoffnungen aus der zweiten Reihe ließ den Gmundner Kader nicht unwesentlich in der Breite zusammenschrumpfen. „Einige Junge im Alter zwischen 16 und 22 Jahren wollten sich einfach verändern. Durch die Abgänge ist der Kader heuer zwar klein, aber dafür fein. Wir arbeiten jedoch natürlich auch schon wieder daran, das eine oder andere Talent für die Zukunft aufzubauen und an die erste Mannschaft heranzuführen. Ein anderer Weg als dieser, wäre für uns auch nicht leistbar.“, so Gmundens Trainer Jürgen Brandstätter. Die einzige Verpflichtung, die man in der kurzen Sommerpause tätigte, betraf Johannes Ahammer, der nach zwei Jahren beim SC Schwanenstadt 08, mit dem er den Durchmarsch von der 1. Klasse in die Landesliga schaffte, zum SV Gmunden zurückkehrte. Für den mittlerweile 30-jährigen Routinier, der einst bereits als Kapitän der Gmundner fungierte, ist es insgesamt schon der dritte Aufenthalt in der Keramikstadt.

Hattrick nach Urlaub

Da man sich nicht um die Integration neuer Spieler kümmern musste, konnte man die Vorbereitungszeit vom ersten Moment an dazu nützen, um sich auf den Meisterschaftsstart bestmöglich vorzubereiten. Die ersten drei Testspiele gegen den SC Schwanenstadt 08, den ATSV Sattledt und das U18-Team des englischen Drittligisten FC Barnsley, welche allesamt mit einem Unentschieden endeten, verliefen aus Sicht von Gmundens Coach Jürgen Brandstätter schon einmal einigermaßen zufriedenstellend: „Berücksichtigt man die hohen Belastungen unter der Woche und das Fehlen einiger Spieler, waren die Leistungen ganz in Ordnung.“ Das erste Mal den Kader annähernd vollständig zur Verfügung hatte der Übungsleiter schließlich am vergangenen Sonntag in der 1. Runde des Baunti-Landescups, in welcher die Gmundner auswärts ausgerechnet auf den ASV Niederthalheim und somit auf jene Mannschaft trafen, für die Jürgen Brandstätter, genauso wie etwa Neo-SC Marchtrenk-Coach Yahya Genc, im Frühjahr noch als Spieler aktiv war. „Für mich war es sicherlich eine besondere Partie, weil ich dort alle gut kenne. Im Endeffekt war es ein weiterer guter Test für uns. Mein Team hat die Aufgabe ernst genommen und sich somit erwartungsgemäß klar durchgesetzt.“ Der SV Gmundner Milch zeigte den frisch gebackenen Meister der 2. Klasse Mitte-West letztendlich mit 8:1 seine Grenzen auf, wobei man bereits in der ersten Hälfte, dank vier Toren von Kiril Chockchev, alles klar machte. Nach der Pause kamen dann auch die frisch vom Urlaub zurückgekehrten Schmidl-Brüder zum Einsatz und diese zeigten sich bei ihrem Kurzauftritt bestens erholt, sorgte doch Manuel Schmidl nach seiner Einwechslung gleich für einen lupenreinen Hattrick.

Ambitionierte Ziele

Nach diesem Kantersieg wartete nur fünf Tage später der SV Friedburg aus der Landesliga West auf die Gmundner. Auch im zweiten Pflichtspiel der noch jungen Saison sollte sich die Brandstätter-Elf keine Blöße geben. Mit einem souveränen 5:0­-Sieg zog der Vorjahresvierte der OÖ-Liga, sehr zur Freude des Trainers, souverän in die dritte Runde ein: „In der vergangenen Spielzeit sind wir erst im Halbfinale am ATSV Stadl-Paura gescheitert und auch heuer wollen wir im Landespokal wieder so weit wie möglich kommen.“ Der Auftakt in die neue Saison ist aus Sicht des SV Gmunden auf alle Fälle schon einmal geglückt. Diesen positiven Schwung will man natürlich auch in die Meisterschaft, in die man am Samstag in einer Woche auswärts gegen die Sportunion St. Martin i. M. startet, mitnehmen. Aus Sicht von Gmunden-Coach Brandstätter keine einfache Aufgabe: „In St. Martin ist es nie leicht zu spielen. Bei unserem letzten Auftritt dort haben wir, nach einem 0:0, zumindest einen Punkt mitgenommen. Wir werden sicher nicht den Fehler machen und sie unterschätzen. Es ist aber auch nicht so, dass wir uns vor diesem Duell fürchten.“ Nach einer mehr als nur geglückten Premierensaison auf der Betreuerbank des SV Gmunden will Jürgen Brandstätter auch in seinem zweiten Jahr mit seinem Team wieder vorne mitmischen: „Unser Kader hat Qualität ist aber nicht allzu groß. Ehrlich gesagt, darf nicht viel mit unseren gestandenen Spielern passieren. Gelingt es uns aber einigermaßen verletzungsfrei zu bleiben, ist eine Platzierung im oberen Drittel zweifellos möglich, wenngleich die Liga in Summe wohl noch näher zusammengerückt ist.“

 

Fotocredit: Harald Dostal

 

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