Saisonvorschau: USV Erler Haus Neuhofen i. I./SV Ried Amateure – Das jüngste Team der Liga

USV Neuhofen i. I./SV Ried Amateure

Wie schon in den letzten fünf Jahren so wird der USV Erler Haus Neuhofen i. I./SV Ried Amateure auch am Ende der kommenden Spielzeit mit großer Wahrscheinlichkeit zumindest in einer Tabelle betreffend die OÖ-Liga – powered by Zwei Fach Fenster wieder auf Platz eins stehen. Gemeint ist dabei die E24-Wertung, in welcher die Innviertler mit ihrem stets extrem jungen Team einfach nicht zu schlagen sind. Auch in dieser Saison bietet man wieder unzähligen Talenten aus dem eigenen Nachwuchs bzw. der eigenen Akademie eine Plattform um sich im Erwachsenbereich erste Sporen zu verdienen. Damit man aufgrund der eigenen Unerfahrenheit nicht wieder, wie in der vergangenen Meisterschaft, um den Klassenerhalt zittern muss, wurde ausnahmsweise mit Miron Muslic auch ein äußerst erfahrener Torjäger, als Anführer der jungen Wilden in der Sommerpause verpflichtet.

 Fehlende Durchschlagskraft

In der abgelaufenen Spielzeit konnte man vor allem in der Hinrunde deutlich erkennen, welches große Potential in den bestens ausgebildeten jungen Kickern des USV Neuhofen i.I./SV Ried Amateure eigentlich schlummert, überwinterte man doch auf den beachtlichen sechsten Platz, punktegleich mit Mannschaften wie dem SV Grieskirchen oder dem SV Gmunden. Erfolgreich sollte zunächst auch noch der Frühjahresauftakt mit einem 2:1-Sieg über den USV St. Martin i. M. ausfallen, ehe danach der große Einbruch kam. In den darauffolgenden sechs Partien schossen die Rieder Nachwuchshoffnungen gerade einmal einen einzigen Treffer und holten nur einen mageren Punkt. Die spielerischen Leistungen waren zwar nach wie vor meist in Ordnung, die mangelnde Durchschlagskraft im Angriff sorgte jedoch dafür, dass man dennoch am Ende stets mit leeren Händen dastand. Rechtzeitig zum Saisonfinale schaffte das jüngste Team der Liga mit zwei Siegen aus den letzten drei Spielen gerade noch die Wende. Dank des guten Herbstes landete man, trotz nur 13 Punkten im Frühjahr, in der Schlussabrechnung auf den elften Platz.

Erfahrener Torjäger

Die schwache Rückrunde in der man gerade einmal elf Treffer erzielte gab den Verantwortlichen des USV Neuhofen i. I./SV Ried Amateure offenbar doch zu denken. Um den Sinkflug nicht in der bevorstehenden Spielzeit fortzusetzen, machte man sich auf die Suche nach einem erfahrenen Goalgetter. Dem gewünschten Anforderungsprofil entsprach schließlich Ex-Weißkirchen-Torjäger Miron Muslic. Dass der mittlerweile 32-jährige Angreifer, trotz seines fortgeschrittenen Alters, nichts von seiner Torgefährlichkeit verloren hat, beweist ein kurzer Rückblick auf die Statistiken seiner vergangenen drei Saisonen. So erzielte Muslic in zwei Jahren Landesliga und einem ½ Jahr in der OÖ-Liga in 65 Spielen sagenhafte 64 Treffer. Ein Mann mit seinen Qualitäten im Abschluss sollte eigentlich schnell in die Rolle als Führungsspieler beim USV Neuhofen i. I./SV Ried Amateure hineinwachsen können. Aber nicht nur auf sondern auch abseits des Spielfeldes will Miron Muslic seine Erfahrungen an die vielen Talente in den Reihen der Innviertler weitergeben. So fungiert der namhafteste Sommerneuzugang beim Tabellenelften des Vorjahres in Zukunft auch als Co-Trainer von Thomas Weissenböck, der mit seinem neuen Mitarbeiter und Spieler bis dato sehr zufrieden ist: „Mit seiner Routine und seiner Präsenz ist er sehr wichtig für uns auf dem Platz. Er kommuniziert viel mit den Jungen und leistet als Co-Trainer zudem eine super Arbeit, wobei die Trainingsqualität generell zurzeit bei uns auf einem hohen Niveau ist. Wir hoffen mit Miron Muslic den gewünschten Knipser gefunden zu haben, ein Garantie dafür gibt es allerdings nicht.“

Zahlreiche Abgänge

Bei den weiteren fünf Verstärkungen, die in der Transferzeit mit an Bord geholt wurden, handelt es sich durch die Bank um junge Spieler, welche entweder wie Armin Karabegovic oder Marco Weber direkt von der Rieder Akademie hochgezogen wurden oder wie Torhüter Daniel Peer, Manuel Kügler und David Svalina zumindest eine Vergangenheit im Nachwuchsbereich des Bundesligisten vorweisen können. Wie sehr die gute Jugendarbeit der Innviertler mittlerweile geschätzt wird, dass lässt sich auch an den zahlreichen Abgängen in der Sommerpause erkennen. So heuerten nicht weniger als acht Talente bei anderen Vereinen an. Der 19-jährige Stürmer Christian Reinhart kehrte etwa zum SV Wallern in die Regionalliga Mitte zurück, wo er künftig auf seine drei ehemaligen Teamkollegen Gabriel Schneider, der zur Union St. Florian wechselte, Vladimir Gligoric, welcher vom SK Vorwärts Steyr unter Vertrag genommen wurde, sowie Robert Pervan, der in Richtung des amtierenden OÖ-Liga-Meisters ATSV Stadl-Paura abwanderte, treffen könnte. Ebenfalls eine Klasse höher wird künftig Oliver Holzinger sein Können unter Beweis stellen. Der 20-jährige wechselte in die Regionalliga West zum TSV Neumarkt. Einen interessanten neuen Verein fand auch Emrah Krizevac, der künftig in der 4. deutschen Liga in der Bundeshauptstadt Berlin beim FC Viktoria 1889 spielen wird. Den USV Neuhofen i. I./SV Ried Amateure ebenfalls verlassen haben Erich Baumann und Andreas Oberauer. Stammtorhüter Stefan Pointner blieb den Innviertlern zwar treu, wird in Zukunft jedoch nur noch das der zweiten Mannschaft in der 1. Klasse Süd-West hüten.

Andere Ansprüche

Obwohl sich die meisten abgewanderten Akteure von der Papierform her sportlich verbesserten, war USV Neuhofen i. I./SV Ried Amateure-Coach Thomas Weissenböck darüber dennoch nur bedingt erfreut: „Es ist zwar schön, wenn der eine oder andere junge Spieler den Sprung in die Regionalliga schafft, dennoch sollte dies nicht unser Anspruch sein. Ziel ist es meiner Meinung nach Talente für den Profi-Fußball auszubilden. Als Auszeichnung für unserer Arbeit verstehe ich demnach, wenn eines oder bestenfalls mehrere unserer Talente in der Bundes- bzw. Ersten Liga unterkommen. Ich hoffe sehr, dass sich in der kommenden Saison zumindest ein bis zwei Spieler herauskristallisieren werden, deren Weg in eine der beiden höchsten Leistungsstufen führt.“

Ungarischer Nachwuchsnationalspieler

In der Transferzeit gab es in Summe somit doch einiges an Bewegung. Wenn aber jemand mit Spielerwechseln besonders gut umgehen kann, dann sind dies zumeist die 1b-Mannschaften, welche ohnedies von Woche zu Woche meist einen anderen Kader, je nach Abstellungen von oben, zur Verfügung haben. „Wir haben unterm Strich mehr Spieler verloren, als dazugewonnen. Der Kader wurde somit gestraft, dennoch sollten wir auch heuer wieder eine schlagkräftige Mannschaft stellen können, die das Potential für einen Platz in der oberen Tabellenhälfte hat. Durch die vielen Abgänge rücken zahlreiche Akteure aus der zweiten Reihe auf. Ich erwarte mir, dass gerade die Nachwuchsspieler, die in diesem Jahr mehr Einsatzzeit bekommen werden als zuletzt, einen Sprung nach vorne machen. Zusätzlich zu unseren Neuzugängen ist es möglich, dass auch Nico Antonitsch und Fabian Schubert aus der Profiabteilung bei uns vermehrt Spielpraxis sammeln werden.“, so Trainer Thomas Weissenböck, der sich unter Umständen noch über einen ungarischen U19-Nationalspieler als weitere Verstärkung freuen darf. „Wir waren eigentlich auch noch auf der Jagd nach einem echten Führungsspieler für die Abwehr. Auch aufgrund unserer finanziellen Möglichkeiten blieb die Suche jedoch zunächst erfolglos, wodurch wir über den Tellerrand hinausblickten und letztlich in Ungarn bei Ferencvaros Budapest fündig wurden. Attila Haris, der als Innenverteidiger oder als Sechser agieren kann, hat in den Testspielen einen positiven Eindruck hinterlassen, weshalb wir uns letztlich entschieden haben, das Projekt mit dem erst 18-Jährigen einzugehen. Er wird aber natürlich noch Zeit brauchen, um sich zu akklimatisieren, zudem fehlt derzeit noch seine Spielgenehmigung.“

Ungeschlagen

Die Vorbereitungszeit verlief aus Sicht der Innviertler auf alle Fälle schon einmal vielversprechend. So fällt die bisherige Testspielbilanz mit vier Siegen und zwei Unentschieden in sechs Duellen äußerst positiv aus, zumal man durchaus auf qualitativ hochwertige Gegner traf. So rang man etwa dem SK Vorwärts Steyr, genauso wie den Amateuren des FK Austria Wien ein 1:1-Remis ab. Mit dem FC Blau Weiß Linz konnte man einen weiteren Regionalligisten in einer äußerst unterhaltsamen Partie sogar mit 4:3 schlagen. Am morgigen Dienstag wartet mit der ASKÖ Oedt der letzte Testspielgegner, ehe man fünf Tage später zu Hause gegen den SV Grün-Weiß Micheldorf in die Meisterschaft startet. Trainer Thomas Weissenböck relativierte die Wertigkeit der guten Resultaten in der Vorbereitungszeit umgehend und warnte zudem vor den Micheldorfern als gefährlichen Auftaktgegner: „Grundsätzlich sind wir mit den Testspielergebnissen zufrieden, im Endeffekt sind diese aber nichts wert, auch weil sich unsere Gegner in der Meisterschaft wohl anders präsentieren werden. Ein positiver Start in die Liga wäre sicherlich wichtig, wobei ich sowieso jede Partie gewinnen will. Der SV Micheldorf verfügt über eine gute Qualität. Vor allem in der Offensive haben sie das nötige Rüstzeug, um mit ihren zwei schnellen Außenspielern und Mathias Roidinger im Zentrum im Konter einem weh zu tun. Es gäbe zweifellos einfachere Aufgaben als gegen die Micheldorfer zu beginnen.“

 

Fotocredit: Harald Dostal

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