UVB Vöcklamarkt hat sofortigen Wiederaufstieg im Visier

UVB Vöcklamarkt

Nach fünf zum Teil recht erfolgreichen Jahren in der Regionalliga Mitte kehrte die UVB Vöcklamarkt in dieser Spielzeit wieder zurück in die OÖ-Liga - powered by Zwei Fach Fenster -. Die Erwartungen an den Absteiger waren von Beginn an extrem hoch. So standen die Vöcklamarkter bereits vor dem Saisonstart bei vielen Experten ganz oben auf der Liste der Anwärter auf den Meistertitel. Tatsächlich sollte die Vietz-Elf im Laufe der Hinrunde ihrer angedachten Favoritenrolle, trotz Verletzungspech, auch über weite Strecken gerecht werden. Der Rückkehrer in die höchste Spielklasse des Landes kassierte etwa im Herbst nicht nur die wenigsten Gegentreffer, sondern konnte zudem bislang zu Hause als einziges Team noch seine weiße Weste bewahren. Am Ende verpasste die UVB Vöcklamarkt, ungeachtet nur einer Niederlage im laufenden Bewerb, die Winterkrone im hochklassigen Zweikampf mit dem SV Grieskirchen zwar knapp, die Ausgangsposition für die Mission "Sofortiger Wiederaufstieg" ist nach der ersten Saisonhälfte mit nur drei Punkten Rückstand auf Platz eins dennoch ganz hervorragend. (Jetzt Trainingslager buchen)

Abstieg gut verkraftet

Nach einem völlig verpatzten Herbst, indem die UVB Vöcklamarkt lediglich ein einziges Spiel gewinnen konnte und insgesamt nur fünf magere Zähler holte, vermochte es auch der mittlerweile zurückgekehrte einstige Erfolgstrainer Karl Vietz im Vorjahr nicht mehr, den festgefahrenen Karen aus den Dreck zu ziehen. Einen Abstieg zu verkraften fällt vielen Vereinen oft nicht gerade leicht. Auf Seiten der Vöcklamarkter zeigte man sich hingegen auch für dieses Szenario gewappnet. So schafften es die Verantwortlichen der Grün-Gelben in der Sommertransferzeit den nachwievor intakten Kern der Mannschaft zusammenzuhalten. Darüberhinaus wurden die nominell recht zahlreichen Abgänge, die vor allem einige Legionäre betrafen, mit qualitativ hochwertigen Neuerwerbungen kompensiert. Die beiden bekanntesten neuen Gesichter gehörten sicherlich Alexander Fröschl und Thomas Höltschl, die gemeinsam in ihrer Fußballerkarriere immerhin schon fast 100 Erste Liga-Spiele, sowie weitere 17 Einsätze in der Bundesliga vorweisen können. Zusätzlich zu diesen zwei klingenden Namen wurde der Kader mit Manuel Gerbl, Marcel Rohrstorfer, Paul Gunst, Christian Brandl und Sebastian Greisinger vor allem mit jungen Talenten aus der Region bzw. dem eigenen Nachwuchsbereich verstärkt. Mit dem erst 19-jährigen Adán Ravelo Exposito vom spanischen Viertligisten CD Laguna wechselte ein weiterer blutjunger Kicker ins Hausruckviertel. Coach Karl Vietz zeigte sich generell sehr zufrieden mit der Einkaufspolitik seines Vereins: "Ein großes Problem, dass es nach dem Abstieg zunächst einmal zu lösen galt, war die Negativspirale in der wir uns befanden zu stoppen. Dementsprechend haben wir versucht bei der Auswahl des Personals auf solche Spieler zu setzen, denen wir zum einen wirklich vertrauten und die zum anderen auch vom Kopf her bereit waren, sich auf die veränderten Rahmenbedingungen einzustellen. Ich denke, es ist uns sehr gut gelungen, die Akteure herauszufiltern, die charakterlich am besten zu uns passen. Im Gegensatz zu anderen Mannschaften, welche nach der Rückkehr in die OÖ-Liga lange gebraucht haben, um eine gewisse Stabilität wieder zu erreichen, haben wir es somit relativ rasch geschafft, uns zu konsolidieren."

Schützenfest bei Heimspielpremiere

Die neuformierte UVB Vöcklamarkt benötigte zunächst einige Zeit bis die Automatismen in ihrem Spiel zu greifen begannen. Nichtsdestotrotz starteten die Vöcklamarkter mit zwei Zu-Null-Siegen im Baunti-Landescup über den SC Schwanenstadt 08 und OÖ-Liga-Absteiger SV Bad Goisern erfolgreich in die neue Saison. Zum Meisterschaftsauftakt wartete dann auf die Schützlinge von Trainer Karl Vietz mit der Union Edelweiß Linz ein ungleich schwerer Gegner. Obwohl der Liganeuling auswärts gegen die Linzer einen wahren Auftakt nach Maß erwischte und nach gerade einmal 24 Minuten mit 2:0 führte, kam der Titelaspirant bei seiner Premierenvorstellung lange nicht so recht in die Gänge. So verspielte die UVB bis zur Pause noch ihren einigermaßen komfortablen Vorsprung. Den dringend benötigten Weckruf für die Gäste stellte nach Wiederbeginn ausgerechnet die Rote Karte für ihren Kapitän Thomas Laganda dar. Die Vöcklamarkter wehrten sich in Unterzahl tapfer und hätten mit ein bisschen Glück nach den ersten 90 Minuten der neuen Spielzeit auch drei Punkte am Konto haben können, wäre der Kopfball vom senegalesischen Legionär Landing Goudiaby nicht an der Torumrandung sondern im Netz gelandet. UVB-Coach Karl Vietz war mit der Vorstellung seiner Mannschaft zum Einstand in Summe dennoch nicht sonderlich zufrieden, was auch seine damalige Analyse kurz nach dem Abpfiff deutlich erkennen ließ: "Unser Zweikampfverhalten hat in dieser Partie überhaupt nicht gepasst und es schien so, als wären einige unserer Spieler noch nicht in der OÖ- Liga angekommen. Erst nach dem Ausschluss ist es besser geworden, allerdings waren die ersten sechzig Minuten zum Vergessen." Die harsche Kritik ihres Trainers nahmen sich die Vöcklamarkter offenbar zu Herzen und so verwandelten sie eine Woche später ihre Heimspielpremiere gegen den ASV St. Marienkirchen/Polsenz zu einem echten Schützenfest. Auf dem heimischen Kunstrasenplatz wurde der amtierende Landesliga West-Meister mit 7:1 vom Platz gefegt.

Ausrutscher kostet Winterkrone

Der Kantersieg vor heimischem Publikum sollte schließlich der Startschuss für eine beeindruckende elf Spiele anhaltende Serie sein, in der die UVB Vöcklamarkt in der Meisterschaft ungeschlagen blieb. Dass man sich trotzdem nicht vom restlichen Feld bereits frühzeitig in der Tabelle entscheidend absetzen konnte, dafür sorgten in dieser Phase gleich vier Unentschieden, wobei man zwischen Runde 7, als man im absoluten Spitzenspiel gegen den SV Grieskirchen nicht über ein 0:0 hinauskam und Runde 9 gleich dreimal in Folge die Punkte teilte. Im Anschluss an diese drei Remis glückten dem Meisterschaftsfavoriten gegen Micheldorf, Wels und im Derby gegen Gmunden drei volle Erfolge en suite, was die Vietz-Elf zugleich auf Platz eins katapultierte. Gegen die Messestädter waren die Vöcklamarkter übrigens selbst von einem frühen Rückstand und dem Ausschluss von Thomas Laganda nicht zu bremsen. Am 13. Spieltag reisten die Grün-Gelben somit schließlich als Spitzenreiter zum damaligen Vorletzten SV Sierning. Die Gäste, die als haushoher Favorit in dieses Duell gingen, taten sich gegen den Nachzügler und den teils stürmischen Wind von Anfang an schwer. Am Ende sollte dem krassen Außenseiter, dank des Tores von Michael Miksits, zur Überraschung aller die ganz große Sensation gegen den Titelaspiranten gelingen. Die Leistung seiner Mannschaft fand UVB-Trainer Karl Vietz im Anschluss an die erste und einzige Niederlage im Herbst passend zu Halloween wahrlich zum Gruseln: "Das war das schlechteste Spiel, das ich seit langer Zeit gesehen habe. Vor allem spielerisch war das von meinem Team gar nichts, sodass es mir für die mitgereisten Fans wirklich leid tat, dass wir keinen besseren Fußball geboten haben.“ Der überraschende Ausrutscher hatte auch Auswirkungen auf die Tabelle, so mussten die Vöcklamarkter den eben erst bestiegenen Ligathron gleich wieder räumen. Trotz zweier 2:0-Siege über den SV Bad Schallerbach und die Union Perg zum Abschluss der Hinrunde gelang es dem Regionalligaabsteiger die verlorene Tabellenführung vor der Winterpause nicht mehr zurückzuerobern und so zog man im hochklassigen Zweikampf um den Herbstmeistertitel gegen den Mitkonkurrenten aus Grieskirchen schließlich knapp den Kürzeren.

Neuzugänge schlugen ein

Die Ausgangsposition für das Frühjahr ist mit nur drei Punkten auf den angestrebten ersten Platz, trotz verpasster Winterkrone, dennoch ganz hervorragend. Man darf gespannt sein wie die technisch versierte UVB Vöcklamarkt die Rolle als Jäger anlegen wird. Schafft man es in der Rückrunde ähnlich kompakt in der Defensive zu agieren wie bisher, dann dürfen sich die Fans der Grün-Gelben mit Sicherheit wieder auf zahlreiche Erfolge freuen, immerhin kassierte die Vietz-Elf im laufenden Bewerb gerade einmal zehn Gegentreffer was absolute Ligaspitze ist, wobei man sich nur zwei davon zu Hause, wo man nachwievor ungeschlagen ist, einhandelte. Inklusive der Teilnahme am Baunti-Landescup, aus dem man sich etwas unerwartet in Runde 3 mit einer 1:3-Niederlage auswärts gegen den SK Bad Wimsbach vorzeitig verabschiedete, konnte Vöcklamarkts bundesligaerfahrene Schlussmann Wolfgang Schober in 10 von 18 Spielen seinen Kasten sauber halten. Dass nicht nur die Abwehrarbeit bislang zumeist hervorragend funktionierte, sondern auch in der Offensive die nötige Durchschlagskraft vorhanden war, dafür sorgten vor allem die Sommerneuzugänge. Mit bis dato 14 Saisontreffern stellt die UVB in Person von Alexander Fröschl, der vom TSV Hartberg ins Hausruckviertel gewechselt war, etwa den aktuell ex aequo Führenden in der Torschützenliste der OÖ-Liga. Gleich mehrfach seine Qualitäten als Goalgetter unter Beweis stellen konnte zudem Adán Exposito, der immerhin fünfmal das Runde im Eckigen unterbringen und genauso wie Fröschl auch den einen oder anderen Assist für sich verbuchen konnte. Rechnet man noch die drei geschossenen Tore von Mittelfeldregisseur Thomas Höltschl dieser Auflistung hinzu, dann stellt man fest, dass ganze 71% aller erzielter Vöcklamarkter Meisterschaftstore auf die Kappe dieser drei neuverpflichteten Protagonisten gehen.

Schalter umlegen

Lobende Worte für die Sommertransfers fand auch der erfahrene Übungsleiter der UVB Karl Vietz: "Als Trainer ist es wirklich eine Freude einen Paradespieler wie Alexander Fröschl alleine schon im Training zusehen zu dürfen. Nachdem er beim TSV Hartberg zuletzt nicht so wie gewünscht zum Zug gekommen war, spürt man deutlich, wie er sich jetzt bei uns wieder so richtig wohl am Platz fühlt. Er ist der beste Beweis dafür, dass man so wie man trainiert, am Ende des Tages auch spielt. Genauso professionell verhält sich Thomas Höltschl, über den man in puncto Einstellung problemlos dasselbe sagen könnte. Adán Expositio ist hingegen noch sehr jung und unerfahren, zudem unterscheidet sich unsere Art des Fußballspielens von jener wie er es in Spanien gewohnt war doch sehr stark. Unterm Strich hat man aber auch bei ihm eine positive Entwicklung erkennen können. Von unseren jungen Spielern, die wir in dieser Saison neu in das Team integrieren wollten, haben sich leider etliche schwer verletzt. So hat sich etwa Sebastian Greisinger gleich in einen der ersten Trainings, genauso wie wenig später Christian Brandl, einen Seitenbandriss zugezogen. Noch schlimmer erwischt hat es Michael Eberl mit einem Kreuzbandriss bzw. Mattia Olivotto mit einem Knöchelbruch. Zum Abschluss der Hinrunde hat sich zu allem Überfluss dann auch noch Thomas Höltschl am Meniskus verletzt, welcher mittlerweile operativ behandelt werden musste. Ich hoffe, dass das Seuchenjahr damit nun endlich vorbei ist. Aufgrund der vielen schweren Verletzungen hat eine an sich recht erfolgreiche Hinrunde doch einen bitteren Beigeschmack bekommen. Trotz der vielen angeschlagenen Spieler sind großartige Verstärkungen in der Winterpause vorerst einmal nicht geplant, vielmehr wollen wir grundsätzlich mit derselben Mannschaft wie bisher ins Frühjahr gehen. Mein Ziel für die Rückrunde ist vorrangig nicht der Meistertitel, sondern dass wir unseren Anhängern einen attraktiven Fußball bieten, den man sich gerne ansieht. Im Gegensatz zur Regionalliga, wo wir das Hauptaugenmerk auf eine gesicherte Defensive gelegt haben, sind wir heuer in jeder Partie gefordert das Spiel zu gestalten. Phasenweise ist uns das auch schon ganz gut gelungen, nichtsdestotrotz werden wir gerade daran in Zukunft noch hart arbeiten müssen, lässt sich doch der Schalter nicht so einfach umlegen."

 

 

Fotocredit: Helmut Klein

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