SV Bad Schallerbach rückt nach durchwachsenem Herbst noch enger zusammen

SV Bad Schallerbach

Die Hinrunde verlief für den SV sedda Bad Schallerbach, trotz einiger namhafter Sommertransfers, alles andere als wunschgemäß. Nach einem äußerst unglücklichen Start in die neue Saison mit dem frühen Aus im Baunti-Landescup gegen Landesligist Esternberg in Unterzahl kamen die Mannen von Übungsleiter Andreas Luksch auch zu Beginn der Meisterschaft nur schwer auf Touren. Wie schon im Pokal so wurden die Bad Schallerbacher auch in der OÖ-Liga immer wieder durch Ausschlüsse und den damit verbundenen Sperren entscheidend daran gebremst Fahrt aufzunehmen. Von Anfang an in den Abstiegskampf verwickelt, gelang es dem bislang schwächsten Heimteam der Liga, das erst in Runde neun seinen ersten vollen Erfolg aus eigener Kraft feiern konnte, sich bis zur Winterpause nicht mehr aus den hinteren Regionen der Tabelle zu verabschieden, wenngleich man nur mehr zwei seiner letzten acht Spiele verlor. Obwohl man hinter den eigenen Erwartungen als aktuell Fünfzehnter klar zurück blieb, hält man beim SV sedda Bad Schallerbach nachwievor am bestehenden Kader sowie dem Trainer fest. Anstelle frühzeitig alles über den Haufen zu werfen, will man sich stattdessen im Frühjahr so schnell wie möglich gemeinsam aus dieser schwierigen Situation befreien.

Namhafte Neuzugänge

Bereits in der vergangenen Spielzeit waren die Bad Schallerbacher, trotz sechs Siegen in den ersten acht Partien, zwischenzeitlich vom Abstiegsstrudel erfasst worden. Andreas Luksch, der Anfang April letzten Jahres in dieser Krise zum neuen Trainer bestellt wurde, vermochte es schließlich das Steuer noch rechtzeitig herumzureißen und den Klassenerhalt mit 18 Zählern aus den noch verbleibenden 12 Begegnungen relativ souverän zu fixieren. Den unter dem neuen starken Mann an der Seitenoutlinie eingeleiteten Aufwärtstrend, wollte der SV sedda Bad Schallerbach natürlich in der neuen Saison fortsetzen. Damit dies auch glückte, versuchte man den Kader an einigen Positionen zu verstärken, was zumindest von den Namen her auch zweifellos gelang. Mit Goalgetter Miliam Guerrib, Routinier Andreas Feichtinger, Ex-U17-Nationaltorhüter Marcel Hartl, sowie Philipp Haslgruber und Fatih Akin, die gemeinsam für den SV Wallern immerhin fast 120 Regionalligaspiele absolvierten, wurde an sich viel Qualität verpflichtet.

Den etlichen Zu- standen gleichzeitig jedoch auch zahlreiche Abgänge gegenüber, wobei man vor allem in der Defensive so manchen wichtigen Akteur wie etwa Patrick Klostermann, Robert Matesic, Matthias Waltenberger oder Matthias Doppelbauer verlor. Harald Ruckendorfer, seines Zeichens Sportlicher-Leiter in der Thermenstadt, analysierte die recht ausgiebige Sommertransferperiode folgendermaßen: "Wie fast immer in Bad Schallerbach hat sich in der meisterschaftsfreien Zeit kadertechnisch einiges getan. Es wurden viele Spieler verpflichtet, die schon bei anderen Vereinen ihr Können jahrelang unter Beweis gestellt haben. In Summe denke ich, sind wir im Vergleich zur vergangenen Spielzeit sicherlich nicht schlechter geworden, wenngleich die aktuelle Tabellensituation etwas anderes aussagt. Für die Zukunft wird es wichtig sein, eine gewisse Stabilität hineinzubringen. Deshalb sind bei uns in der Winterpause an sich auch keine großartigen Wechsel geplant, zumal es einerseits zur Saisonhälfte ohnehin immer etwas schwieriger ist, entsprechendes Spielermaterial zu verpflichten, andererseits sind wir von der Qualität unser Mannschaft, trotz des enttäuschenden Herbstes, nachwievor vollends überzeugt. Unser Kader für die Rückrunde steht somit grundsätzlich fest, wobei man natürlich immer nach möglichen Verstärkungen Ausschau hält."

Unglücklicher Saisonstart

Für das neuformierte Team rund um Trainer Andreas Luksch wäre ein erfolgreicher Saisonstart ohne Zweifel wichtig gewesen. Anstelle sich jedoch in der 1. Runde des Baunti-Landescups das nötige Selbstvertrauen für den zwei Wochen später anstehenden Meisterschaftsauftakt zu holen, schied der SV sedda Bad Schallerbach überraschend auswärts gegen den Landesligisten Union Esternberg aus. Die Gäste konnten zwar durch ein Tor von Neuzugang Miliam Guerrib, der ebenso wie Andreas Feichtinger wenig später vom Platz gestellt wurde, einen zwischenzeitlichen Rückstand im Laufe der zweiten Hälfte noch ausgleichen, in der Verlängerung musste man sich dann aber zu neunt letztlich mit 1:3 dem Außenseiter geschlagen geben. Ganz ähnlich verliefen für die Bad Schallerbacher auch die beiden ersten Spieltage in der OÖ-Liga, an denen man gegen den Aufsteiger aus Perg, sowie zur Heimpremiere gegen Weißkirchen, wieder nach je einem Ausschluss, mit 0:3 bzw. 0:1 den Kürzeren zog. Gegen die Union Edelweiß Linz glückte der Luksch-Elf in Person von Oliver Stadlbauer schließlich ihr erstes Ligator in der neuen Saison, welches letztlich zumindest den ersten Punkt sicherte.

Sieg am grünen Tisch

Selbst nachdem man aber mit einem Remis auswärts gegen einen starken Gegner endlich in der Tabelle angeschrieben hatte, tat sich der SV sedda Bad Schallerbach in den darauffolgenden Wochen wahnsinnig schwer positive Ergebnisse zu erzielen. So hätte man an sich die nächsten vier Duelle gegen Donau Linz, St. Marienkirchen/Polsenz, Micheldorf und St. Martin i. M. allesamt verloren, wäre da nicht ausgerechnet im Derby dem ASV ein verhängnisvoller Fehler unterlaufen. Die Samareiner stellten einen Akteur auf, der versehentlich nicht am offiziellen Spielbericht aufschien und so wurde die Begegnung, die eigentlich mit einem 3:2-Heimsieg des Aufsteigers endete, schlussendlich mit 3:0 zugunsten des SV sedda Bad Schallerbach strafverifiziert. Dem Sieg am grünen Tisch folgte eine 2:3-Heimschlappe gegen den SV Grün-Weiß Micheldorf, die den Anhängern der Bad Schallerbacher aufgrund der gleich vier Platzverweise für ihr Team noch lange in Erinnerung bleiben dürfte. Dass die erste Hälfte der Hinrunde völlig missglückte, hatte laut dem Sportlichen-Leiter Harald Ruckendorfer mehrere Gründe: "Die Saison hat mit dem frühen Aus im Landespokal schon einmal denkbar unglücklich begonnen. Dass der Meisterschaftsauftakt auswärts gegen den Aufsteiger aus Perg nicht einfach werden würde, war ebenso klar. Gegen die Union Weißkirchen war es dann ein Schnittspiel, das wir nach einer Roten Karte gegen Christian Piermayr und dem daraufhin verwandelten Freistoß leider knapp verloren haben. In der Folge ist es dann in derselben Tonart weitergegangen, wobei wir uns durch Dummheiten und blöden Eigenfehlern immer wieder selbst unnötig das Leben schwer gemacht haben. Zu hinterfragen gab es jedoch auch die eine oder andere Entscheidung der Unparteiischen, so konnte ich zum Beispiel nach den vier Ausschlüssen in der Partie gegen Micheldorf, die irgendwie sinnbildlich für den Verlauf der gesamte Hinrunde war, eigentlich nur noch lachen. In gewissen Spielen ist von Verletzungen, über Sperren und Roten Karten bis hin zu Fehlentscheidungen und Abschlusspech wirklich alles zusammengekommen, was nur schief laufen kann. Erst ab Mitte der Herbstsaison ist es uns dann nach und nach gelungen, diesen Negativlauf zu stoppen."

Längerer Atem

Der angesprochene Aufschwung des SV Bad Schallerbach wurde in der 8. Runde mit einem 1:1-Unentschieden zu Hause gegen den FC Wels eingeleitet. Die Woche darauf holte man dann, nach einem packenden Schlagabtausch mit dem SV Bad Ischl, dank des Treffers von Miliam Guerrib zwei Minuten vor dem Ende zum 4:3, die ersten drei Punkte aus eigener Kraft. Erst einmal auf den Geschmack gekommen, legten die Bad Schallerbacher mit ihrem ersten Heimsieg in dieser Spielzeit prompt nach. Beim 2:0-Erfolg über den SV Gmunden bewiesen die Mannen von Trainer Andreas Luksch, dank zweier Treffer in der Schlussviertelstunde, den eindeutig längeren Atem. Späte Tore retteten dem SV sedda Bad Schallerbach auch zumindest je einen Zähler in den nächsten drei Partien gegen Neuhofen/Ried Amateure, Sierning und Marchtrenk. Nach sechs ungeschlagenen Spielen in Folge, gab es zum Abschluss des Kalenderjahres 2015 schließlich noch zwei Niederlagen gegen Vöcklamarkt und Grieskirchen. Gegen die beiden Meisterschaftsfavoriten wäre laut Harald Ruckendorfer allerdings weitaus mehr möglich gewesen: "Eigentlich hätten wir zu Hause gegen die UVB gewinnen müssen und auch auswärts beim derzeitigen Tabellenführer stand es zur Halbzeit noch 1:1, ehe uns die Grieskirchner gleich nach Wiederbeginn kalt erwischt haben. Aufgrund des langen Herbstes und all der Probleme, die es zwischenzeitlich zu überwinden gab, war die Mannschaft zum Abschluss dann vielleicht vom Kopf her auch schon etwas leer."

Gemeinsam aus dem "Dreck" ziehen

Der SV sedda Bad Schallerbach war nach seinem holprigen Saisonstart von Anfang an im Abstiegskampf verwickelt. Der Luksch-Elf gelang es eigentlich nie wirklich sich von den hinteren Regionen entscheidend abzusetzen, so war die beste Platzierung in dieser Spielzeit bislang ein 10. Rang. Vor allem auf eigenem Boden ließ der aktuelle Tabellenvorletzte zu viele wertvolle Punkte liegen. Mit nur acht erzielten Treffern, die für einen Sieg und zwei Unentschieden reichten, weisen die Bad Schallerbacher zur Halbzeit der Meisterschaft die schwächste Heimbilanz der Liga auf. Ein Grund für die nicht gerade berauschende Punkteausbeute war die bisherige Defensivleistung, kassierte man doch mit 32 Gegentoren, die zweit meisten in der gesamten OÖ-Liga. Nicht vergessen sollte man allerdings, dass der SV sedda Bad Schallerbach vier seiner bis dato sieben Niederlagen in Unterzahl kassierte. Obwohl man sich derzeit auf einem Abstiegsplatz befindet, sieht Harald Ruckendorfer in seiner Position als Sportlicher-Leiter der Bad Schallerbacher der Zukunft durchaus positiv entgegen: "Natürlich ist Platz 15 nicht das, was wir uns vorgestellt haben. Es ist aus meiner Sicht aber genügend Qualität im Kader vorhanden, um dem Frühjahr unvermindert positiv entgegenzublicken. Die Spieler müssen sich einfach von A-Z einen Schritt zurücknehmen und sich gemeinsam aus dem Dreck ziehen. Wenn wir zusammenrücken, eine gute und möglichst verletzungsfreie Vorbereitung absolvieren und uns ein erfolgreicher Start in die Rückrunde gelingt, dann bin ich guter Dinge, dass wir mit etwas mehr Selbstvertrauen schnell die Abstiegszone in Richtung gesichertes Mittelfeld verlassen können, zumal die direkten Tabellennachbarn nicht weit voraus sind. Unser Blick ist zweifellos nach vorne gerichtet, wobei etwas Anderes in unserer derzeitigen Lage ohnedies nicht möglich ist. Im Normalfall muss man in etwa jedes zweites Spiel gewinnen, um zumindest in der oberen Tabellenhälfte zu landen. Nachdem uns das bislang nicht gelungen ist, wird im Frühjahr eine kleine Serie notwendig sein, damit wir dort annähernd hinkommen. Der SV sedda Bad Schallerbach ist aber ohnedies bekannt dafür, zumeist eine gute und eine schlechte Saisonhälfte zu spielen." Um für die geplante Aufholjagd entsprechend gewappnet zu sein, testen die Bad Schallerbacher übrigens in den kommenden Wochen gegen gleich mehrere qualitativ hochwertige Gegner, wie etwa die Regionalligisten Union St. Florian, ATSV Stadl-Paura und SV Wallern.

 

 

Fotocredit: Harald Dostal

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