WSC Hertha: Neuer Trainer und fünf Verstärkungen sollen es richten

Nach dem souveränen Meistertitel in der Landesliga ging der WSC Hertha mit hohen Erwartungen in die Saison und wollte sich in der OÖ-Liga im oberen Drittel der Tabelle präsentieren. Eine durchwachsene Vorbereitung und der Verletzungsteufel machten den Messestädtern jedoch einen Strich durch die Rechnung. Erst im letzten Spiel des Jahres konnte der erste Sieg gefeiert und rechtzeitig vor der Winterpause die "Rote Laterne" an St. Martin weitergereicht werden. Nach der enttäuschenden Hinrunde werden in Wels die Köpfe nicht in den Sand gesteckt, sondern die Kräfte gebündelt. Mit Stephan Kuranda, der bis Oktober beim Konkurrenten in St. Marienkirchen/Polsenz tätig war, konnte der Wunschtrainer verpflichtet werden. Zudem werden unter dem Weihnachtsbaum fünf Verstärkungen liegen.

 

Durchwachsene Vorbereitung - 14 sieglose Spiele

"Die Vorbereitung ist im Sommer nicht nach Wunsch verlaufen, musste in der Aufbauzeit der eine oder andere Spieler kürzer treten oder konnte gar nicht trainieern", spricht Sportchef Andreas Steininger Robert Lenz oder Rudolf Durkovic an. Der Aufsteiger kam holprig aus den Startblöcken und verzeichnete nach acht Runden jeweils vier Unentschieden und Niederlagen. Nach der Trennung von Meister-Trainer Gerald Grochar und der interimistischen Leitung durch Mario Haider, sollte Adam Kensy in seiner zweiten (befristeten) Amtszeit bei Hertha das Ruder herumreißen. "Wir hatten mit physischen Defiziten zu kämpfen, haben zu viele Tore kassiert und auch unter Kensy nich in die Spur gefunden. In einigen Spielen waren wir knapp dran, hatten aber nicht das nötige Glücke", ärgern den Sportchef noch heute entscheidende Tore in der Nachspielzeit (gegen Micheldorf oder Oedt). Nach vier weiteren Pleiten in sechs Spielen konnte zum Herbstausklang im Kellerderby gegen Bad Schallerbach der erste Saisonsieg gefeiert werden. "Dieser Dreier war ungemein wichtig. Denn hätten wir verloren, wären wir vom rettenden Ufer neun Punkte entfernt gewesen. So fehlen uns aktuell vier Zähler - auch nich wenig, aber machbar", so Steininger.

 

Zu viele Gegentore und eklatante Auswärtsschwäche

Während sieben der neun bislang gesammelten Punkte im heimischen Mauth Stadion geholt wurden, gingen von acht Auswärtsspielen sechs verloren. Nur Bad Ischl konnte weniger Treffer bejubeln - zehn der 15 WSC-Tore steuerte Robert Lenz bei. Zwei Mannschaften kassierten hingegen mehr Gegentore. "In den vergangenen drei Jahren hat der Pfreil stets in die richtige Richtung gezeigt und konnten die gestecken Ziele erreichen. Die aktuelle Situation ist neu für uns, aber auch eine Herausforderung. Wir sind mit dem Abschneiden ganz und gar nicht zufrieden, stellen uns aber dem Abstiegskampf und werden alles dafür tun, die Klasse zu halten", krempelt Andreas Steininger die Ärmel hoch.

 

Neues Trainer-Team und fünf Verstärkungen - drei Abgänge

Während Neo-Coach Stephan Kuranda - ebenso wie Co-Trainer Stefan Wahlmüller, der zuletzt bei Erstligist Blau-Weiß Linz tätig war - seit letzten Donnerstag offiziell im Amt ist und bis Weihnachten pro Wochen drei Mal trainieren lässt, sind die Verantwortichen in diesen Tagen damit beschäftigt, den Kader für das neue Jahr zusammenzustellen. Drei Spieler werden den Welsern im Abstiegskampf nicht helfen können. "Während der Ukrainer Andryi Kukharuk vor allem aufgrund fehlenden Deutschkenntnissen die Erwartungen nicht erfüllen konnte und auf Vereinssuche ist, wechseln Patrick Klostermann und Samuel Hansalek im Doppelpack zu Landesligist Viktoria Marchtrenk. Trotz der Abgänge wird der Kader nicht kleiner, im Gegenteil. "In der noch jungen Winterpause haben wir unsere Hausaufgaben gemacht und uns nach Verstärkungen umgesehen. Es fehlen zwar noch die Unterschriften bzw. Freigaben der entsprechenden Vereine, aber wir sind uns mit fünf Spielern einig. Da noch nichts fix ist, möchte ich auch noch keine Namen nennen", hofft der Sportchef, die Transfers bis Ende nächster Woche in trockene Tücher bringen zu können.

 

Intensive Vorbereitung - beinharter Abstiegskampf

Am 9. Januar startet der Vorletzte in die offizielle Vorrbeitung auf den Abstiegskampf, wird in der Aufbauzeit pro Woche vier Mal trainiert. "Da wir über eine ausgezeichnete Infastruktur verfügen, mit einer modernen Kraftkammer und einem großen Kunstrasenplatz, ist ein Trainingslager in der Ferne nicht notwendig. Wir müssen physische Mängel ausmerzen, zudem muss die Mannschaft sich auf den Abstiegskampf einschwören, demzufolge erwartet die Spieler eine überaus intensive Vorbereitung", weiß Steininger, der das Abstiegsgespenst so rasch wie möglich vertreiben möchte. "Auch wenn langfristig unser Ziel ein anderes ist und unser Weg nicht in der OÖ-Liga enden soll, geht es im Frühjahr einzig und alleine darum, die Klasse zu halten. Der Verein würde nach einem Abstieg nicht auseinanderbrechen, es wäre aber ein großer Schritt in die falsche Richtung. Denn wie bereits erwähnt, verfolgen wir grundsätzlich ein anderes Ziel, zudem betreiben wir eine exzellente Nachwuchsarbeit und freuen uns über eine regen Zulauf. Somit passt nur die sportliche Situation der Kampfmannschaft nicht ins aktuell stimmige Bild des Vereins. Aber wir arbeiten hat daran, den Pfeil in die richtige Richtung zu drehen. Auch wenn mit einem guten Lauf noch einiges möglich ist, müssen wir zunächst die Abstiegszone verlassen, und das so rasch wie möglich".

 

Günter Schlenkrich

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