„Im Nachhinein sieht man, dass die Vereinsführung nicht unbedingt das größte Vertrauen in mich hatte!“ – Ex-Trainer Max Babler im Interview

Erfolgreich, intensiv und mit einem jähen Ende versehen – Das Engagement von Trainer Max Babler beim Herbstmeister der Oberösterreich-Liga SV Zaunergroup Wallern war außergewöhnlich. Eine schwache Vorbereitung und zwei Pleiten aus den ersten beiden Rückrundenpartien wurden dem Übungsleiter schlussendlich zum Verhängnis. Nach drei Niederlagen aus den ersten vier Spielen der Hinserie hatte der Verein den Beweis angetreten, dass man in der Lage ist, eine Krise gemeinsam zu bewältigen. Nun kam aber alles ganz anders. Ligaportal.at sprach mit dem nunmehrigen Ex-Trainer.

 

Ligaportal.at: „Wie haben Sie die Entscheidung der Vereinsführung aufgenommen?“

Max Babler: „Man reflektiert und hinterfragt in so einer Situation vieles. Ich versuche, einen klaren Kopf zu bekommen und Gründe zu finden. Man muss aber auch sagen, dass es Wichtigeres im Leben gibt.“

Ligaportal.at: „Können Sie sich vorstellen, welche Gründe der Verein gehabt hat?“

Max Babler: „In den ersten beiden Spielen haben die Ergebnisse nicht gestimmt. Wir haben uns da natürlich etwas anderes erwartet. Die Situation war sehr schwierig. In der gesamten Vorbereitung hatten wir acht bis zehn Ausfälle wegen Verletzungen oder beruflichen Gründen. Wir haben gewusst, dass der Start sehr schwierig wird nach der schlechten Vorbereitung. Nun kann man sagen, dass er danebengegangen ist. Der Verein hat somit die letzte Karte gezogen. Er will einen neuen Impuls setzen.“

Ligaportal.at: „Von der Vereinsführung hat man gehört, dass die Mannschaft nicht mehr voll hinter Ihnen gestanden ist. Haben Sie das gemerkt?“

Max Babler: „Unsere Vorbereitung ist aufgrund der Ausfälle in einer Art und Weise abgelaufen, wie ich das als Spieler oder Trainer noch nie erlebt habe. Ich habe alles versucht, um die Mannschaft gut auf die Meisterschaft einzustellen. Ich habe mein Bestes gegeben. Es geht aber an einer Mannschaft nicht spurlos vorbei, wenn man immer Negativerlebnisse hat. Das hat sich auch auf die Trainingsleistungen ausgewirkt. Das ist ein Fakt. Ich kann aber heute in den Spiegel schauen und sagen, dass ich zwei Monate lang unter widrigen Umständen alles versucht habe. In dem Fall ist mir das nicht gelungen.“

Ligaportal.at: „Wie war das Verhältnis zur Vereinsführung? Haben Sie immer den nötigen Rückhalt gespürt?“

Max Babler: „Ich bin grundsätzlich dankbar, dass sie damals so mutig waren und mir als 27-jährigem Trainer die Chance gegeben haben. Danach waren wir durchgehend erfolgreich. Ich habe aber schon auch gemerkt, dass es nach negativen Ergebnissen hin und wieder unterschiedliche Meinungen gegeben hat. Das ist aber in jedem Verein so. Wir haben guten Fußball gespielt. Das Ganze war eine Erfolgsgeschichte, die rasch zu Ende gegangen ist. Im Nachhinein sieht man, dass die Vereinsführung nicht unbedingt das größte Vertrauen in mich gehabt hat.“

Ligaportal.at: „Wie zuversichtlich sind Sie, dass sie bald wieder bei einem attraktiven Verein arbeiten können?“

Max Babler: „Ich habe mir darüber noch nicht viele Gedanken gemacht. Ich bin aber schon sehr optimistisch. Ich bin nicht der erste Trainer, dem so etwas passiert. In sportlicher Hinsicht habe ich mit der Mannschaft ein Jahr lang jedes Ziel, das der Verein vorgegeben hat, erreicht. Die Zeit in Wallern war sehr fordernd. Ich habe mich weiterentwickelt und stehe jetzt besser da als vorher. Ich gehe gestärkt heraus.“

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