Leistungseinbruch, offensive Baustellen, Defensive als Prunkstück – Trainer Wolfgang Gruber im Interview

Womöglich war man sich zu sicher gewesen. Nach einem beeindruckenden ersten Meisterschaftsdrittel der Oberösterreich-Liga, in welcher die Union T.T.I. St. Florian regelmäßig mit defensiver Kompaktheit und absoluter Effizienz im Angriffsdrittel gepunktet hatte, schaffte es die Gruber-Truppe in der darauffolgenden Phase nur mehr selten, sich dem Leistungsmaximum anzunähern. Man verlor enorm richtungsweisende Partien und gleichsam in der Tabelle entscheidend an Boden. Die Chancen, für eine vergleichsweise ruhige Winterpause zu sorgen, ließ die Mannschaft ungenützt verstreichen – das sorgt in gewisser Weise für Unmut. Ligaportal.at sprach mit dem Trainer des Tabellenzehnten Wolfgang Gruber.

 

Ligaportal.at: „In den letzten Herbstrunden schmolz der Vorsprung zur Abstiegszone zusehends. Ist eine gewisse Nervosität spürbar?“

Wolfgang Gruber: „Sie ist etwas da, ja. Zur Mitte des Herbstes sah es so aus, als ob uns wenig passieren könnte mit der Serie von sieben ungeschlagenen Spielen. In den letzten drei Matches haben wir dann zu wenige Punkte geholt. Wir hätten eigentlich geglaubt, dass wir da noch einmal richtig absahnen können. Die Leistung gegen Oedt zum Abschluss der Hinrunde hat gestimmt. Das schenkt Hoffnung. Mit den 18 Punkten sind die Spieler nicht ganz zufrieden. Die Vorgabe von 20 Zählern haben wir nicht erreicht. Wir haben Riesenchancen vergeben, um in der gesicherten Zone die Hinrunde abzuschließen. Jetzt haben wir keinen ruhigen Winter und daran sind wir selber schuld.“

Ligaportal.at: „Man stellt gemeinsam mit dem Tabellenführer aus Wallern die beste Defensive der Liga, gleichzeitig aber auch den schwächsten Angriff – Statistiken, die verblüffen. Wie erklären Sie sich das?“

Wolfgang Gruber: „Wir haben gewusst, dass wir in der Offensive nicht die großen Alternativen zu den Stammkräften haben. In diesem Mannschaftsteil war wenig Konkurrenzkampf. Was das Abwehrverhalten betrifft, gehören wir zu den besten Teams der Liga. Wir sind da auf jeder Position top besetzt. Wir agieren mit zwei defensiv eingestellten Sechsern, was für Stabilität sorgt, uns aber nicht wirklich weiterhilft für das Angriffsspiel. Zudem fehlt uns die Durchschlagskraft auf den Flügeln. Mit Michael Höll hat sich obendrein ein schneller Offensivakteur früh verletzt.“

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Ligaportal.at: „Was wird konkret unternommen, um für mehr Qualität im Angriffsdrittel zu sorgen?“

Wolfgang Gruber: „Wir wollen die Konkurrenz in der Offensive und somit den Druck erhöhen. Das pusht im Training. Wir haben zwei Wochen nachtrainiert und noch ein Testmatch gegen St. Peter/Au absolviert. Da lag der Fokus bereits vermehrt auf der Offensive, ohne die defensive Stabilität zu vernachlässigen. Wir müssen zudem an den Standards arbeiten. Wir haben in der Hinrunde nur ein Tor daraus erzielt. Da braucht es Varianten und die eine oder andere Zusatzschicht. Es gilt, die Bewegungsabläufe in der Offensive vermehrt zu trainieren, um für die Gegner unangenehmer zu werden.“

Ligaportal.at: „Sie haben den Konkurrenzkampf angesprochen. Wie sieht es mit Transferaktivitäten aus?“

Wolfgang Gruber: „Mit einem Offensivspieler sind wir uns schon fast einig. Einen Namen kann ich noch nicht nennen. Der Akteur war schon einmal in der Oberösterreich-Liga aktiv, kennt daher die sportliche Umgebung. Er ist universell einsetzbar und wollte schon im Sommer zu uns. Damals war er aber nicht leistbar. Zudem kehren Spieler nach Verletzungen zurück. Auch das erhöht den Konkurrenzkampf.“

 

Fotocredit: Klaus Haslinger 

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