„Wir kommen über das Kollektiv und mit einer klaren Spielidee!“ – Neo-Trainer Reinhard Furthner im Interview

Kurz und intensiv war sie, die Suche des SV Pöttinger Grieskirchen nach einem Nachfolger von Christian Heinle, der vor eineinhalb Wochen seinen Abschied verkündet hatte und sich den Jungen Wikingern Ried anschließt. Reinhard Furthner ist der neue starke Mann beim Tabellenzwölften der abgebrochenen Saison in der Oberösterreich-Liga. Ligaportal.at sprach mit dem Neo-Coach, der zuletzt den Landesligisten Union Dorf an der Pram betreute und beim LAZ Ried sowie der AKA SV Ried wichtige Erfahrungen im Nachwuchsbereich sammelte.

 

Ligaportal: Wie hat sich die Situation nach dem überraschenden Abgang von Christian Heinle entwickelt? Wie lief die Kontaktaufnahme ab?

Furthner: „Der sportliche Leiter Robert Steiner hat mich angerufen. Am Wochenende nach Christians Abgang habe ich mich dann mit Robert Steiner getroffen. Das waren gute Gespräche und wir wurden uns relativ schnell einig, dass ich die von Christian Heinle begonnene Entwicklung fortsetzen werde. Am vergangenen Dienstag wurde es dann fixiert. Ich habe nicht lange überlegen müssen, weil es einfach eine tolle Chance ist, in der Oberösterreich-Liga zu arbeiten. Einen Traditionsverein wie Grieskirchen wieder in die Spur zu bringen, ist zudem eine coole Herausforderung.“

Ligaportal: Du warst eine Zeit lang im Nachwuchsbereich tätig, verfügst mit der UEFA Elite Junioren Lizenz auch über eine einschlägige Ausbildung. Was nimmst du dir aus dem Nachwuchs konkret für den Erwachsenenfußball mit?

Furthner: „Im Nachwuchsleistungsbereich lernst du den Fußball von der Basis weg. Die Individualisierung ist auch noch viel wichtiger. In Ried ging es ja auch darum, Profis zu entwickeln. Später in der Akademie und im Erwachsenenbereich stehen dann gruppen- und mannschaftstaktische Aspekte mehr im Mittelpunkt. Was die Individualisierung betrifft, habe ich mir viel mitgenommen: Wie bewegt sich etwa ein einzelner Spieler mit Ball auf dem Platz? Wie bewegt er sich, wenn er nicht in Ballbesitz ist? Im Nachwuchs ist es auch so, dass das Spiel noch nicht so schnell ist. Somit kann man sich besser herantasten, was zum Beispiel Taktiken betrifft.“

Furthner GK

Trainer Reinhard Furthner (2.v.l.)

 

Ligaportal: Du warst zuletzt mit der Union Dorf an der Pram in der Landesliga West aktiv. Wie hast du die Oberösterreich-Liga bislang als Außenstehender wahrgenommen?

Furthner: „Das ist eine sehr starke, ausgeglichene Liga mit viel Brisanz und sehr interessanten Spielen. Für Grieskirchen gibt es zum Beispiel zwei coole Derbys. Auch in medialer Hinsicht merkt man einen Unterschied. Das ist eine der attraktivsten Ligen mit hochinteressanten Gegnern.“

Ligaportal: Grieskirchen verfolgt seit ein paar Jahren eine interessante Philosophie. Von großen Transfers nimmt man etwa Abstand. Regionalität steht im Mittelpunkt. Inwiefern findest du dich in dieser Vorgehensweise wieder?

Furthner: „Ich kann mich zu 100% damit identifizieren. In Dorf war das ähnlich. Da hatte ich eine stabile Mannschaft mit einem guten Altersdurchschnitt. Durch meine Tätigkeit im Jugendbereich bin ich ein Typ, der für Entwicklung steht. Das passt perfekt zu Grieskirchen. Das ist ein gesunder Weg mit einer soliden Basis durch regionale Spieler. Es geht darum, diese länger an den Verein zu binden, um etwa Abläufe zu festigen und einen guten Stamm zu bilden. Dann kann man sich noch punktuell verstärken.“

Ligaportal: Viele Konkurrenten sorgen in diesen Wochen mit großartigen Investitionen für Aufsehen. Wie beurteilst du diese Transferoffensiven? Ist der SV Grieskirchen mit geschildertem Weg weiterhin konkurrenzfähig?

Furthner: „Das ist schwierig zu beurteilen. Ich sehe in die Vereine nicht hinein. Die Verstärkungen sind namhaft und stehen für Qualität. Inwiefern sie das Mannschaftsgefüge verändern, kann ich aber nicht sagen. Wir kommen auf alle Fälle über das Kollektiv und mit einer klaren Spielidee. Damit bleiben wir absolut konkurrenzfähig. Die Mannschaft ist das Größte, nicht einzelne Spieler. Jeder einzelne Spieler hat aber seinen Beitrag zu leisten.“

 

Fotocredit: SV Grieskirchen

 

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