Kurios: Wels-Trainer Yahya Genc erfuhr von seinem Aus auf Ligaportal.at – nun spricht er Klartext!

Beim FC Wels aus der Oberösterreich-Liga rumort es – und zwar so richtig. Nach der sportlich schwachen Hinserie gibt der Verein nun auch in den ersten Wochen der Winterpause ein bemitleidenswertes Bild ab. In der gestrigen Vorstandssitzung verkündete der sportliche Leiter Alexander Bauer seinen Rücktritt und sparte dabei nicht mit Kritik. Auf die Vorwürfe angesprochen, verkündete Obmann Juan-Francisco Bohensky exklusiv auf Ligaportal.at, dass auch die Zeit von Coach Yahya Genc, der erst vor knapp zwei Monaten installiert worden war, abgelaufen sei. Absolut kurios: Dieser war nach eigener Aussage davon nicht in Kenntnis gesetzt worden, erfuhr gestern Abend auf Ligaportal.at von seinem Aus (Chaos bei OÖ-Liga-Klub: Trainer und sportlicher Leiter weg). Nun spricht der Übungsleiter Klartext.

 

Yahya Genc, Coach des FC Wels

Ligaportal: Wie haben Sie die jüngsten Entwicklungen erlebt?

Genc: „Der ehemalige sportliche Leiter Alexander Bauer und Christian Piermayr haben mich damals gefragt, ob ich als Trainer übernehmen wolle. Juan Bohensky war schon damals dagegen. Es gab die Vereinbarung, dass ich das Amt einmal bis Ende Dezember übernehme und dann die Situation neu analysiert wird. Zu diesem Gespräch ist es aber nie gekommen. Ich habe gestern auf Ligaportal.at erfahren, dass es für mich nicht weitergeht. Ich habe aber einen gültigen Vertrag bis Jahresende. Aus arbeitsrechtlicher Sicht muss die Kündigung schriftlich oder mündlich erfolgen. Bis jetzt ist das nicht passiert. Ganz im Gegenteil: Wir haben noch Leistungstests gemacht und über die Ergebnisse habe ich gestern mit Funktionär Christian Piermayr gesprochen. Er hat mir dabei auch bestätigt, dass ich einen laufenden Vertrag habe, der bis Ende Dezember gültig ist.“

Ligaportal: Welchen Eindruck hatten Sie von der Mannschaft?

Genc: „Generell ist es so, dass der sportliche Leiter Bohensky die Mannschaft zusammenstellt und es geschafft hat, in den vergangenen vier Jahren im Schnitt maximal 15 Punkte pro Jahr zu holen. Das gibt es auf diesem Planeten kein zweites Mal. Man liest jedes Mal, dass er nichts von den Kommunikationsproblemen weiß. Am Ende soll aber immer der Trainer schuld sein. Die Ergebnisse der angesprochenen Leistungstests waren nun desolat. Die Mannschaft ist physisch in einem extrem schlechten Zustand. Ich würde folgendes Bild wählen: Wenn du einen Erste-Hilfe-Kurs machst, bist du als Pkw-Lenker verpflichtet, Erste Hilfe zu leisten. Es war für mich dann so, als ob du auf der Autobahn fährst und zu einer Massenkarambolage kommst. Ein Mensch kann das nicht bewältigen. Es gibt so viele Baustellen: intern zwischen den Spielern und in physischer sowie psychischer Hinsicht. Wenn du in den ersten zehn Minuten ein Tor kassierst, fällt das ganze Konstrukt in sich zusammen. Beim 0:12 gegen St. Martin ist dann alles zusammengekommen. Wir hatten Ausfälle aufgrund von Verletzungen und Corona. Der Torwart hat auch gefehlt. Akteure haben angeschlagen gespielt.“

Ligaportal: Haben Sie sofort nach Ihrem Amtsantritt den, wie sie sagen, schlechten Zustand der Mannschaft bemerkt?

Genc: „Ich habe das gleich in den ersten Einheiten gemerkt. Ich bin ein Verfechter davon, einmal pro Woche stärker zu trainieren, um Reize zu setzen. Das hätte ich meist montags vorgehabt. Das war aber gar nicht möglich. Nach zehn bis zwölf Minuten musste ich den intensiven Teil abbrechen, weil die Spieler am Limit oder darüber waren. Es steigt dann auch die Verletzungsgefahr, wenn die Spieler komplett übersäuert sind.“

Ligaportal: Wie war Ihr Verhältnis zur Mannschaft?

Genc: „Die Spieler haben Gas gegeben. Sie waren motiviert und wir hatten auch Spaß und Freude im Training. Daher wünsche ich ihnen nur das Beste. Man sieht sich ja im Leben öfter. Es gab wenige Probleme mit der Mannschaft. Ich habe angesichts der technischen Mängel versucht, ein Wir-Gefühl zu installieren. Es ging um Kampf, Zusammenhalt und lange Bälle. Teilweise ist das ganz gut gelungen – wie etwa gegen Bad Ischl oder Edelweiss.“

Ligaportal: Sie sagen, Sie haben den schlechten Zustand sofort gemerkt. Gab es den Gedanken, gleich wieder den Hut draufzuhauen?“

Genc: „Nein. Es war ein Freundschaftsdienst für Ferry Mutschlechner. Als ich das Amt antrat, war die Kommunikation auch gut. Bohensky nahm damals aus gesundheitlichen Gründen eine Auszeit. Seit ein paar Tagen ist er wieder da und rührt um.“

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Foto: Harald Dostal

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