Union Weißkirchen bleibt auch gegen neun Welser zu Hause makellos [Video]

Union Raika Weißkirchen
FC Wels

Der FC Wels startete inklusive Pokalbewerbe mit vier Siegen aus den ersten fünf Pflichtspielen äußerst positiv in die Saison. In den letzten zwei Wochen musste die junge, über die kurze Sommerpause komplett neu zusammengestellte Mannschaft der Welser dann aber doch erste Rückschläge hinnehmen, so zog man in den jüngsten drei Duellen stets den Kürzeren, wobei man aber fairerweise auch nicht gegen irgendjemanden verlor, sondern sich mit dem SC Marchtrenk und dem SV Grieskirchen zwei Teams aus den Top-3 des Vorjahres geschlagen geben musste. Am Freitagabend wollten die Messestädter auswärts gegen die Union Raika Weißkirchen wieder zurück in die Erfolgsspur finden. Das Vorhaben der Renner-Elf sollte letztlich, nach gleich zwei Platzverweisen, jedoch misslingen. So feierten die Weißkirchner in Überzahl, rechnet man die beiden Erfolge im Baunti-Landescup über den SC Marchtrenk und den SV Grün-Weiß Micheldorf mit ein, bei ihrem vierten Auftritt vor heimischer Kulisse in dieser Saison den bereits vierten Sieg.

Rückkehrer gleich gefordert

Der FC Wels musste in diesem Spiel, wie schon in der Vorwoche auf seinen neuverpflichteten Torjäger Edwin Skrigic, der im Landespokal bei der 2:6-Niederlage gegen den SV Grieskirchen nach einer Tätlichkeit Rot gesehen hatte, verzichten. Dem 20-jährigen Angreifer war nach seinem Ausschluss eine vier Spiele andauernde Sperre auferlegt worden, wodurch er auch gegen die Union Weißkirchen, genauso wie der immer noch verletzte Kapitän der Welser Jürgen Scharsching, zum bloßen Zuschauen verurteilt war. Während das Fehlen ihres bislang in dieser Saison klar torgefährlichsten Spielers die Messestädter zweifellos schmerzte, konnte FC Wels-Trainer Erich Renner in dieser Partie zumindest wieder auf seine etatmäßige Nummer eins Igor Vukovic zurückgreifen. Der zwischen die Pfosten zurückgekehrte Schlussmann der Gäste wurde von den Weißkirchner zu Beginn gleich herzlich willkommen geheißen. So musste der 30-jährige Bosnier schon in der 4. Minute das erste Mal in höchster Not rettend eingreifen. Nach einem Einwurf von Petar Cacic bediente Martin Hegedüs aus der Drehung heraus Benjamin Freudenthaler mustergültig. Der langjährige LASK-Profi scheiterte mit seinem flachen Schuss aus kurzer Distanz jedoch an Torwart Igor Vukovic, wobei der Treffer aufgrund einer Abseitsstellung des Schützen ohnedies nicht gezählt hätte. Nur wenige Augenblicke später zwang Christoph Martin mit einem Weitschuss den FC Wels-Keeper zu einer weiteren Parade. Die erste nennenswerte Offensivaktion der Welser vergab Akos Gillich, als er nach einem öffnenden Pass aus aussichtsreicher Position etwas zu überhastet die Kugel knapp rechts am Gehäuse vorbeijagte. Nach rund einer Viertelstunde konnte schließlich die Renner-Elf nur mit viel Mühe und etwas Glück den Rückstand verhindern. Im Mittelpunkt des Interesses stand zunächst abermals Wels Torhüter Igor Vukovic, der einen an sich nicht besonders gefährlichen Versuch von Benjamin Freudenthaler etwas ungeschickt nach vorne direkt vor die Füße von Martin Hegedüs, der im Strafraum gelauert hatte, wegspringen ließ. Mit einer waghalsigen Abwehraktion konnte der Schlussmann seinen Fehler in Zusammenarbeit mit einem seiner Verteidiger, der die Szene mit einer beherzten Grätsche letztlich endgültig bereinigte, gerade noch korrigieren. Die Heim-Mannschaft konnte auch aufgrund dieser 100%igen Chance in der Anfangsphase zumindest leichte Vorteile im Spiel für sich verbuchen.

"Pingpong-Treffer"

In der 21. Minute gingen die Weißkirchner schließlich nach einer Standardsituation mit 1:0 in Führung. Einen Freistoß aus rund 25 Metern von halbrechter Position zirkelte Wolfgang Klapf gefühlvoll mit links in den 16er. Dort hatten die Welser eigentlich gleich dreimal hintereinander die Möglichkeit den Ball per Kopf aus der Gefahrenzone zu befördern, was den Schützlingen von Coach Erich Renner jedoch nicht gelang. Das Leder landete so in aussichtsreicher Position vor den Füßen von Philipp Schopper, der auch nicht lange fackelte, sondern sofort abzog. FC Wels-Verteidiger Matthias Waltenberger war es letztlich, der den Schuss unglücklich direkt vor die Füße von Martin Hegedüs ablenkte. Für den erfahrenen Stürmer war es dann keine große Herausforderung mehr, das Runde im Eckigen unterzubringen.

Tor 1:0 Weißkirchen 21

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Die Welser Hintermannschaft hatte schon bei diesem „Pingpong-Treffer“ nicht die allerglücklichste Figur abgegeben. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff wirkte die Verteidigung der Messestädter, die ab der 36. Minute auf Stefan Duvnjak verzichten musste, nachdem dieser für ein kopfloses Einsteigen nahe der Seitenoutlinie früh die Ampelkarte gesehen hatte, erneut nicht sattelfest. Christoph Brandstätter überlistete mit einem einzigen Pass in die Tiefe, nachdem die Weißkirchner nach einem zu kurzen Abschlag den Ball im Mittelfeld erobert hatten, die gesamte Defensive der Gäste. Martin Hegedüs verwertete das ideale Zuspiel gekonnt, indem er alleine vor Torhüter Vukovic die Nerven behielt und diesen mit viel Ruhe zuerst ins Leere fahren ließ, ehe er das Leder in den verwaisten Kasten schob. Dass es zur Pause 2:0 für die Gastgeber stand dafür hatte übrigens auch die Latte gesorgt, die wenige Augenblicke vor dem zweiten Weißkirchner Treffer bei einem direkten Jamakovic-Freistoß für den bereits geschlagenen Torhüter der Heim-Mannschaft Valentino Maric rettete.

Anschlusstreffer per Corner

Die zweite Hälfte begann, wie die erste aufgehört hatte und zwar mit einer Chance der Union Weißkirchen. Bei einem Freistoß aus größerer Distanz versuchte Kunstschütze Wolfgang Klapf sein Glück mit einem Abschluss aufs kurze Eck. FC Wels-Keeper Igor Vukovic konnte den tückischen Versuch jedoch sicher fangen. Die ruhenden Bälle sollten auch im weiteren Verlauf spielentscheidend bleiben. Während die Weißkirchner aus der Konfusion nach einem Eckball in der 50. Minute kein Kapital schlagen konnten, verkürzten die Welser nur vier Minuten danach ebenfalls per Corner den Spielstand. Weißkirchens Schlussmann Maric konnte unter starker Bedrängnis die Hereingabe nicht weit genug wegfausten und so erzielte der aufgerückte Innenverteidiger Matthias Waltenberger, der in dieser Aktion goldrichtig stand, mit einem Schuss aus rund 7 Metern Entfernung unter die Latte für den FC Wels den Anschlusstreffer. Der alte Zwei-Tore-Abstand wäre beinahe umgehend wieder hergestellt worden. Der Weißkirchner Jürgen Friedl setzte sich in der 58. Minute am linken Flügel mit einem wuchtigen Vorstoß durch. Seine Flanke übernahm Benjamin Freudenthaler direkt, wobei der Volley letztlich an die Stange und von dort wieder ins Spielfeld zurückprallte. Nach etwa einer Stunde forderte dann so mancher Anhänger der Heimischen den Platzverweis von Akos Gillich, der einen durchbrechenden Weißkirchner Angreifer sehr unsanft von den Beinen holte. Schiedsrichter Andreas Feichtinger erhörte die Forderungen nach einer Roten Karte und stellte den Ungarn wegen Verhinderung einer klaren Torchance vom Platz.

Joker stechen

Die „Zebras“ versuchten in der Schlussphase ihre knappe Führung mit zwei Mann mehr möglichst sicher über die Zeit zu bringen, was jedoch nur bedingt gelang. Die beiden Ausschlüsse auf Seiten der Welser wirkten sich auch auf die Bewegungsbereitschaft der Hausherrn negativ aus, die dadurch den Faden etwas verloren. Erst durch die beiden Einwechslungen von Hannes Eckersberger und Valentin Seidel kam wieder mehr Aktivität ins Spiel der Weißkirchner. So hätte ein Kopfballquerleger in der 77. Minute nach einer Eckersberger-Flanke von der linken Seite beinahe einen Abnehmer gefunden. Die beiden angesprochenen Joker der Weißkirchner sollten schließlich in der 85. und 88. Minute für die endgültige Entscheidung sorgen. Zunächst war es Hannes Eckersberger, der von einem Missverständnis zwischen Arber Shkodra und FC Wels-Keeper Vukovic profitierte. Der 17-Jährige schoss, nachdem er bei einem Steilpass zu lange gezögert hatte, Eckersberger direkt an, von wo aus der Ball am herauseilenden Schlussmann schließlich vorbei ins Tor kullerte. Mit einer schönen Kombination über den linken Flügel zwischen Jürgen Friedl und erneut Hannes Eckersberger drei Minuten vor dem Ende setzte die Union Weißkirchen auch noch den Schlusspunkt. Der ebenfalls eingewechselte Valentin Seidel verwertete einen Friedl-Pass in den Rückraum der Abwehr eiskalt zum 4:1-Endstand.

 

Stimmen zum Spiel:

Alfred Olzinger (Trainer der Union Raika Weißkirchen):

„Aufgrund der Sperre von Mario Müller haben wir dieses Mal in der Offensive etwas umstellen müssen, so habe ich mich letztlich dafür entschieden, Benjamin Freudenthaler als zweiten Stürmer neben Martin Hegedüs aufzubieten. Das neuformierte Angriffsduo war dann auch von Beginn an gleich sehr aktiv, torgefährlich und hat die Bälle zudem auch gut halten können. Unterm Strich haben wir gegen den FC Wels, der uns nicht viel entgegenzusetzen hatte, so glaube ich, verdient gewonnen, auch wenn wir nach den beiden Ausschlüssen auf Seiten der Gäste doch etwas den Faden in unserem Spiel verloren haben und das obwohl ich in der Halbzeit noch davor gewarnt hatte, dass sich die Spieler nicht schon zu sicher sein sollen. Nach dem Anschlusstreffer zum 2:1 hatte ich dann fast etwas das Gefühl, als hätten wir Angst vor dem Gewinnen. Erst mit den beiden Einwechslungen von Hannes Eckersberger und Valentin Seidel ist uns schließlich die Entscheidung in diesem Derby gelungen. Die derzeitige Heimstärke ist wohl eine reine Kopfsache. Im Vorjahr hatten wir zu Hause oft Probleme damit ausgekontert zu werden, weswegen wir in dieser Saison unsere Spielweise etwas vorsichtiger anlegen.“

Die Besten: PAUSCHALLOB, Martin Hegedüs, Benjamin Freudenthaler

 

Erich Renner (Trainer des FC Wels):

„Mit Edwin Skrigic und Jürgen Scharsching haben uns zwei ganz wichtige Offensivkräfte in dieser Partie gefehlt, wodurch wir auch im Spiel nach vorne an diesem Tag zu wenig Entlastung hatten. Zudem war auch die nötige Abgeklärtheit vor dem Tor nicht vorhanden, so hätten wir etwa bei der Chance von Akos Gillich nach 12 Minuten in Führung gehen können, wodurch das Duell vermeintlich ganz anders verlaufen wäre. Mit der unbedachten Aktion, die letztlich zum gerechten Ausschluss von Stefan Duvnjak geführt hat, haben wir uns ganz dumm selbst geschwächt. Als dann auch noch Akos Gillich vom Platz gestellt wurde, mussten wir erneut in der Defensive umstellen. Obwohl Weißkirchen im Anschluss zwei Mann mehr war, haben sie sich lange Zeit gegen uns recht schwer getan. Meine Mannschaft hat sich in Unterzahl gewehrt und tapfer gekämpft. Es gibt zweifellos noch einige Dinge, die wir verbessern müssen, man darf aber auch nicht vergessen, dass wir nach dem großen Umbau im Sommer immer noch in einer Entwicklungsphase sind.“

Die Besten: -

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