Jokertor entscheidet Derby zwischen Union Weißkirchen und SC Marchtrenk [Video]

Union Raika Weißkirchen
SC Marchtrenk

Zum Abschluss der Herbstmeisterschaft konnte die OÖ-Liga - powered by Zwei Fach Fenster - mit dem Derby zwischen der Union Raika Weißkirchen und dem SC Marchtrenk zumindest von der Papierform her noch einmal mit einem echten "Leckerbissen" aufwarten. Das Duell der beiden Lokalrivalen am Samstagnachmittag war dann allerdings nicht unbedingt nach dem Geschmack wahrer "Fußballgourmets". In einem an sich recht chancenarmen, vom Wind und Taktik geprägten Spiel war es schließlich eine Standardsituation, die rund eine Viertelstunde vor Schluss die Entscheidung brachte. So glückte nach einem Klapf-Freistoß Weißkirchen-Joker Hannes Eckersberger, nur 180 Sekunden nach seiner Einwechslung, der Siegestreffer. Während die "Zebras" dank dieses knappen 1:0-Heimerfolges mitten in den Top-5 überwintern, wartet auf Neo-SC Marchtrenk-Trainer Erich Wagner, der auch in seiner zweiten Partie nach seiner Rückkehr leer ausging, und sein Team in der spielfreien Zeit zweifellos einiges an Arbeit. (Jetzt Trainingslager buchen)

 

Viele Zweikämpfe, wenig Chancen

Bereits die ersten von beiden Seiten eher vorsichtig angelegten Minuten in diesem Derby ließen erahnen, in welche Richtung sich diese Begegnung entwickeln würde. Sowohl die Weißkirchner, als auch die Gäste aus Marchtrenk waren demnach zu Beginn vor allem darum bemüht, in der Defensive zunächst einmal möglichst sicher zu stehen und keine leichtfertigen Fehler zu begehen. Da dies beiden Kontrahenten in Hälfte eins auch sehr gut gelang, bekam das zahlreich erschienene Publikum vor der Pause zwar viele Zweikämpfe, aber dafür kaum zusammenhängende Aktionen, geschweige denn echte Torchancen zu sehen. So zählte ein Fehlschuss vom Weißkirchner Leonhard Mayr von knapp außerhalb des 16ers in Minute 35 noch zu den gefährlicheren Möglichkeiten. Die schwierigste Aufgabe die Marchtrenks Schlussmann Andreas Knogler in Durchgang Nummer eins lösen musste, wurde ihm in der 38. Minute letztlich von seinem eigenen Kapitän Julian Peterstorfer gestellt, der eine Brandstätter-Flanke im Abwehrzentrum unglücklich Richtung eigenes Tor ablenkte. Der Keeper der Gäste war bei dieser unfreiwilligen Rückgabe aus kurzer Distanz jedoch auf seinem Posten und so verhinderte Knogler ein mögliches Eigentor. Nur 120 Sekunden später bekam dann auch sein Gegenüber Valentino Maric nach einer Freistoßhereingabe von der linken Seite einmal etwas zu tun. Dem 20-jährigen bis dahin weitestgehend unbeschäftigten Torwart der Heimischen blieb beim anschließenden Kopfball eines Marchtrenkers nur das Nachsehen, jedoch hatte er Glück, dass der Versuch haarscharf an seinem Gehäuse vorbeistreifte. Zum Abschluss einer sehr hektischen ersten Halbzeit setzte Andreas Lasisch mit einem langen Ball Benjamin Freudenthaler herrlich in Szene. Der ehemalige Bundesligaprofi im Dress der Weißkirchner konnten sich das Zuspiel zunächst auch noch gekonnt mit der Brust mitnehmen, das Leder an SC-Torhüter Andreas Knogler, der sich in dieser Szene offensichtlich etwas verletzte, vorbeizulegen, gelang ihm allerdings nicht mehr und so endete der erste Spielabschnitt am Ende torlos.

Rückenwind

Nur zwei Minuten nach Wiederbeginn mussten die Gäste schließlich ihre angeschlagene Nummer eins für den erst 17-jährigen Kevin Koch austauschen. Dem Ersatzmann im Tor der Marchtrenker wurde keinerlei Eingewöhnungsphase gegönnt, so bekam das Nachwuchstalent sofort aller Hand zu tun. Die Union Weißkirchen, die nun den kräftigen Wind im Gegensatz zur ersten Hälfte im Rücken hatte, war nach dem Seitenwechsel die aktivere Mannschaft, wobei die "Zebras" lange Zeit nur über Standards Gefahr erzeugen konnten. In der 54. Minute landete ein Freistoß von Wolfgang Klapf etwa im Außennetz, wenige Augenblicke später fand der Routinier mit einem weiteren ruhenden Ball Benjamin Freudenthaler am langen Eck. Das Zusammenspiel der ehemaligen LASK-Spieler endete jedoch damit, dass Freudenthaler etwas überrascht die langgezogene Flanke im Fünfmeterraum über den Querbalken setzte. Der SC Marchtrenk schaffte es in dieser Phase nur mehr sehr selten in der Offensive Akzente zu setzen. Bei einer Flanke von Volkan Gencer auf Tomas Oravec fehlte dann dennoch nicht viel zur Führung der Wagner-Elf. Der slowakische Angreifer erreichte die hohe Hereingabe per Kopf noch vor Union Weißkirchen-Torwart Valentino Maric, der Ball segelte aber schließlich über den verwaisten Kasten hinweg.

Joker als Matchwinner

Als schon so mancher mit einem torlosen Remis als Endresultat spekulierte, durchbrach ausgerechnet ein Wechselspieler die lang anhaltende Torsperre. Hannes Eckersberger, der nur 180 Sekunden zuvor für Jürgen Friedl aufs Feld geschickt wurde, verlängerte eine relativ flache Freistoßhereingabe von Wolfgang Klapf in der 74. Minute ins lange Eck zum 1:0.

Tor 1:0 Weißkirchen 75

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Dass der Joker letztlich zum Matchwinner avancierte, dafür sorgte auch Torhüter Valentino Maric. Der Weißkirchner Schlussmann konnte in der 85. Minuten einen Schuss der Gäste aus aussichtsreicher Position ebenso parieren, wie fünf Minuten später einen Abschluss aus kurzer Distanz nach einem Freistoß. Abgesehen von diesen beiden vielversprechenden Gelegenheiten auf den Ausgleich, blieben die Marchtrenker bei ihrer Schlussoffensive aber relativ harmlos und so ging der Derbysieg knapp aber doch an die Hausherrn.

 

Stimmen zum Spiel

Fritz Pflug (Sektionsleiter der Union Raika Weißkirchen):

"Im Endeffekt war dieses Spiel vor allem von viel Taktik geprägt. Die beiden Mannschaften haben sich über weite Strecken im Mittelfeld neutralisiert, wobei wir meinem Geschmack nach über 90 Minuten etwas aktiver und auch um das Quäntchen besser waren. Die Marchtrenker hatten in Summe zwei nicht ungefährliche Kopfbälle und wir unsererseits zwei gute Distanzschüsse. So wurde die Partie eben durch eine Standardsituation zu unseren Gunsten entschieden. Der knappe Sieg geht, so glaube ich, auch in Ordnung. Mit einem Derbysieg die Hinrunde abschließen zu können, ist natürlich sehr schön, zumal wir jetzt dieses positive Gefühl über den Winter in die Frühjahresvorbereitung mitnehmen können. Unser Ziel war es, pro Saisonhälfte mindestens 20 Punkte zu sammeln, um mit dem Abstieg nichts zu tun zu haben. Mit 24 Zählern auf dem Konto können wir mit dem Verlauf der Hinrunde dementsprechend recht zufrieden sein."

Die Besten: Ivica Cosic

 

Manuel Hochmeier (Obmann des SC Marchtrenk):

"Meiner Ansicht nach war diese Partie ein klassisches Remis. Einen nicht unwesentlichen Einfluss auf das generell sehr chancenarme Spiel hatte sicherlich der Wind, der zunächst der Union Weißkirchen und nach der Pause dann uns das Leben sehr schwer gemacht hat. Dass wir verloren haben, ist natürlich sehr schade, nichtsdestotrotz werden wir die Rückrunde positiv gestimmt in Angriff nehmen. Wir sind überzeugt, dass wir mit Erich Wagner als Trainer eine gute Rolle in der Frühjahresmeisterschaft spielen werden. Dass nach seiner Rückkehr nicht gleich alles von Anfang an klappen kann, ist nur verständlich, so muss man ihm einfach die nötige Zeit geben, um erst einmal die Stärken und Schwächen vor allem der neu im Sommer dazu geholten Spieler kennenzulernen."

Die Besten: Petr Bouchal, Patrick Hamader, Jaroslav Prekop

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